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Über die Scheinheiligkeit - ein Pfingstgruß

"Die Diebin zur Schatzmeisterin machen"

www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz
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Heute in der kleinen Presseschau ein paar Gedanken zum Thema Scheinheiligkeit. 

 

Ein wenig "Denkstoff" für das kommende Pfingstfest, wo ja schließlich der Heilige Geist über die Menschheit verteilt worden sein soll. Die Artikel zu den Textinhalten entsprechenden Quellen findest Du bei Bedarf durch Anklicken der roten Schrift. Los gehts:

 

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Diese Woche wurde der Rücktritt der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey (infolge der Plagiatsvorwürfe zu ihrer Doktorarbeit) verkündet. Interessant, dass Giffeys Rücktritt so kurz vor der Bundestagswahl und angesichts der Neuverteilung wichtiger Ämter passiert. Denn: Franziska Giffey gibt ihren Ministerposten auf, nicht aber ihre Spitzenkandidatur für die Berliner Landtagswahl. "Aus politischer Sicht ist es nachvollziehbar, dass die SPD das Ausscheiden ihrer ehemaligen Familienministerin als eine bewundernswerte Geste mit Rückgrat verkaufen muss – sie muss sie ja erneut aufstellen. Aus wissenschaftlicher ist es eine Katastrophe. Im Grunde sagt man: Die Diebin hat zwar gestohlen, aber sie hat es ja zurückgegeben, als sie erwischt wurde – man sollte sie zur Schatzmeisterin machen." schreibt der "Spiegel". Scheinheilig.

 

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Oder auch die "Unstimmigkeiten" im Lebenslauf der grünen Kanzlerkandidatin Baerbock und den still erfolgten Änderungen.  Die fehlende Offenlegung von Baerbocks Nebeneinkünften - wie bei Parteikollegen Özdemir gerade ebenfalls im Gespräch. Hier gilt es halt als "blödes Versehen", Zuwendungen im fünfstelligen Bereich nicht wie gesetzlich geregelt offengelegt zu haben. Vergessen halt. Na und? Grüne Politiker, beispielsweise Claudia Roth, sind Vielflieger und ihre Wähler fahren prozentual mehr SUVs als andere Leute. Auch der grüne Nachwuchs macht schon mit, Luisa Neubauer trägt nicht umsonst den Spitznamen "Vielfliegerluisa".  Apropos Luisa: Frau Neubauer wirft, ohne das belegen zu können, Herrn Maaßen (CDU) Antisemitismus vor. Öffentlich am 9. Mai 2021 in der Talkshow "Anne Will" / ARD und in Abwesenheit des so Angegriffenen. Gleichzeitig unterstützt die Bewegung FFF, deren Aktivistin Neubauer ist, antisemitische Kundgebungen und Vereine. Scheinheilig.

 

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Die Kanzlerin, die nach "Wir schaffen das." und "Nun sind sie halt da." sich keiner politischen Fehler bewusst zeigte, reagiert für mein unwichtiges Dafürhalten merkwürdig auf den zunehmenden Judenhass in Deutschland, gerade jetzt während des eskalierten Israel-Palästinenser-Konflikts.

 

Wer hat die Grenzen geöffnet für alles und jeden, der in unser Land wollte? Wer sprach von "Bereicherung", "Fachkräften", "Goldstücken"? Wer ignorierte jahrzehntelang fehlgegangene Integration, falsche Asylpolitik, das Anwachsen des Clanwesens und der migrantischen Kriminalität, das Erstarken von Islamisten und Antisemiten, die Überlastung der Sozialsysteme in Deutschland? Wer unterstützte entsprechende EU-Politik? Wer verteufelte politische Kräfte, die hier andere Standpunkte vertraten? Wer spaltete damit zunehmend die Gesellschaft?

 

Wir ernten nur das, was wir gesät haben.

 

Wer Kritik übte und übt, wird oft als rechtsextremistisch und rassistisch diffamiert.  Wir lernen nichts von anderen europäischen Ländern und deren Veränderungen in der Asylpolitik. Wir lernen nichts über eigenes Fehlverhalten, auch wenn wir mit der Faust ein paar mitten ins Gesicht kriegen. Wir lernen nicht, dass Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft und Toleranz nichts mit Naivität, Dummheit und Selbstaufgabe zu tun haben. Wir lernen nicht, dass wir durch fortschreitenden Verlust eigener Identität die Grundlage unserer freien Gesellschaft selbst zerstören. Wir begreifen nicht, dass man Eigenes verdienen und verteidigen muss gegen Kräfte, die einem gar nicht auf Augenhöhe begegnen wollen.

 

Wissen wir es wirklich schon wieder alles besser?! Scheinheilig.

 

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Ein weiteres aktuelles Thema: die Corona-Impfung. Alle Medien sind voll davon, auch in Privatgesprächen geht es oft darum, wer denn nun endlich geimpft sei oder noch nicht. Eine offizielle Impfpflicht gibt es nicht, aber es gibt ordentlich Druck. Nicht nur in der Gesellschaft allgemein, auch beispielsweise von Arbeitgebern. Journalist Nikolaus Blome schreibt im Dezember 2020 im "Spiegel": "Ich hingegen möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen."  Als ich das damals las, war ich zutiefst enttäuscht von Herrn Blome. Ihm ist das natürlich wurst, er kennt mich ja nicht. Für mich aber ist er eine weitere wertvolle, geschätzte Person, von der man sich leider innerlich verabschieden muss.

 

Die Mitarbeiter des Leipziger Amtsgerichts werden am 3. Mai 2021 schon mal von ihrem Gerichtspräsidenten auf die Konsequenzen des Nichtgeimpftseins vorbereitet: "Wir hatten am Mittwoch erstmals erheblich mehr als eine Million Impfungen am Tag. Bereits in wenigen Wochen werden die Geimpften in der Mehrheit sein, unser Land wird (für sie) noch im Sommer großflächig wieder öffnen. Unabhängig von der eher akademischen Frage, ob nun nicht Geimpfte Nachteile oder Geimpfte Vorteile haben werden, laufen wir absehbar auf eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zu, in der die eine Gruppe bei allen denkbaren Veranstaltungen und Vergnügungen nur kurz den digitalen Impfnachweis vorzeigt, während sich die anderen mühevoll und zeitraubend mit einem tagesaktuellen Negativ-Schnelltest anstellen und dann noch ihre Kontaktdaten angeben müssen....

 

Die Schnelltests wird es in dieser Form auch nicht mehr lange geben, zumindest nicht kostenlos: die Testzentren in den Städten werden schließen und die Arbeitgeber werden von ihrer Verpflichtung entbunden werden, die Tests regelmäßig zur Verfügung zu stellen. Weshalb sollte das auch fortgesetzt werden, wenn die teuerste Impfung billiger ist als fünf Schnelltests? Und für jeden Einkauf, jedes Training im Fitnessstudio, jeden Biergartenbesuch im Sommer und jede Liftfahrt im Winter einen Schnelltest zu machen, wird teuer werden und Zeit kosten. "

 

Schauspielerin Eva Herzig (Österreich) darf nicht drehen, wenn sie nicht geimpft ist. Auch viele  andere Arbeitgeber in Deutschland und Österreich erwarten, dass ihre Mitarbeiter sich impfen lassen. Mit neu entwickelten Impfstoffen, die aus Zeitgründen noch keiner Langzeitstudie unterzogen werden konnten und damit nicht mit den bewährten Masern- oder Tetanus-Impfstoffen vergleichbar sind. Auch haften die Impfstoffhersteller nicht für ihre Coronaimpfstoffe, sondern der Staat. Wobei der Kläger selbst nachweisen muss, dass seine Beeinträchtigung wirklich von der Impfung kommt. D. h., teure Gutachten, langwierige Gerichtsverfahren.

 

Nun ist es eine Sache, ungeimpft nicht ins Kino, in eine Boutique oder in den Biergarten zu dürfen. Kann man drauf verzichten, wenns sein muss (außer man arbeitet da....). Denn wenn es an die Sicherung der eigenen Existenz oder den Schul- und Kitabesuch der Kinder geht, dann wird es eng. Es ist eine Impfpflicht "durch die Brust ins Auge". Und damit scheinheilig.

 

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Frohes Pfingstfest!

 

https://www.kleinezeitung.at/
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