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Hervorgeholt: Kim

Hintergründe einer (Ton)figur

 

Ich habe mal eine Tonfigur gemacht. Einen Engel, eine Frau, ca. 25 cm groß. Doppelt gebrannt; mit einer türkisfarbigen Glasur. Sie steht in meinem Wohnzimmerfenster.

 

Mein Engel trägt eine Schale, wo man ein Teelicht reinsetzen kann. Oder diese ebenfalls getöpferte, schwarzgoldene Kugel, die Du auf einigen der Bilder siehst. Damit der Engel immer was in der Schale hat, auch, wenn die Teelichter alle sind.

 

Um Kugeln im weiteren Sinne geht es auch in der Geschichte hier.

 

Als ich diese Figur vor einigen Jahren formte, war ich nicht alleine. Meine "Töpferkollegen" waren um mich. Jeder formte etwas anderes, was er sich so in den Kopf gesetzt hatte. Ich also den Engel, die Frau.

 

Da eine Frau ja auch einen Busen haben sollte und der meiner Meinung nach für die Gesamterscheinung eine Rolle spielt, durfte auch meine Kreation in dieser Hinsicht gut ausgestattet sein.

 

Ich machte mich ans Werk und knetete und spachtelte, gab Material zu, nahm wieder was weg. Meine Gute sollte ja nicht nach vorn umfallen. Dann hatte ich es endlich. Ich rückte meine Figur so, dass ich sie im Profil sehen konnte und war zufrieden.

 

Die männlichen und weiblichen Mittöpfer näherten sich und es gab Kommentare:

 

 

Die Frauen:

"Or, wie sieht die denn aus..." , " Was sind denn das für Monsterdinger, die stoßen ja gleich ans Kinn an !" , "Soll das vielleicht Kim Kardashian sein ?"

 

Die Männer:

Auf wörtliche Zitate verzichte ich hier mal. Zusammengefasst gab es, sagen wir mal vorsichtig, Zustimmung.

 

Du siehst, Liebreiz und Freundlichkeit der Weiblichkeit kannten wieder mal kein Ende. Aus mancher sprach vielleicht gar der Neid, da ich meiner Tonfigur auf so sehr einfache Weise das gab, was sie eben nicht hatte....

 

Aber eigentlich waren alle ganz freundlich, hilfsbereit und bodenständig. Sonst, wenn es nicht gerade um Körperformen ging, wahrscheinlich. Deswegen beschloss ich auch, ihnen ein Stück entgegen zu kommen. Da ich gerne weiterhin mit diesen Frauen zusammen hantieren wollte.

 

An der eingesetzten Tonmasse änderte ich jedenfalls nichts.

 

Aber: Ich nahm einen auf dem Tisch herumliegenden Bleistift und legte ihn vorsichtig auf des Engels prachtvolle Oberweite. Dann hielt ich die Luft kurz an, sagte mir und ihr, das es sein müsse. Und dann: drückte ich den Bleistift langsam nach unten.

 

Das Ergebnis siehst Du oben, am deutlichsten auf Bild 3. Die Mitweiber waren jetzt zufrieden. So sähe es gleich viel realistischer aus, meinten sie. Kann sein, sie haben recht. Was meinst Du ?

 

Mein Engel trocknete einige Tage, wurde dann gebrannt, bemalt und nochmals gebrannt. Dann war er fertig.

 

Und für alle, die nicht wissen, wie Kim Kardashian aussieht und wer das überhaupt ist, hab ich oben  ein Bild von ihr eingefügt. Kim lebt in Los Angeles und ist Unternehmerin, Model und Mitglied einer reichen Familie mit armenischen Wurzeln.

 

***

 

Der Maulwurf rollt die Augen und versteht die Aufregung nicht.