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Auf dem Vulkan

Geheimnisvoller Luchberg

Schon von weitem verlockend - der Luchberg.
Schon von weitem verlockend - der Luchberg.

 

Heute besuchen wir einen Vulkan. Er ist schon lange nicht mehr aktiv, aber als bewaldeter Berg sehr gut zu sehen. Einsam liegt er da, ein kleines Naturschutzgebiet. Es gibt hier schon lange keinen Aussichtsturm mehr, weder Wanderparkplatz noch Ausflugsrestaurant. Nur einen ziemlich versteckten Zugang zu diesem "Privatberg".

 

Es ist der Luchberg, gelegen zwischen Dippoldiswalde und Glashütte, im Erzgebirge.

 

...und auch schön, je näher man ihm kommt.
...und auch schön, je näher man ihm kommt.

 

Der Luchberg entstand vor ca. 30 Millionen Jahren und ist die Quellkuppe eines Vulkans. Er besteht aus Basalt und ist ein Biotop für seltene Pflanzen und Tiere. Mal sehn, was wir so finden. Vor zwei Jahren waren wir schon mal hier, ganz oben auf dem Berg. Er ist mit Laubwald dicht und hoch bewachsen. Es singt, schnattert, piept, zwitschert und raschelt. Spechte klopfen in den Bäumen hoch oben. Eine Aussicht hat man wegen des dichten Waldes nicht. Auf dem Berggipfel findet man einen Funkturm, der Fernseh- und Mobilfunkdaten sendet.  Heute aber wollen wir den Panoramaweg außen am Berg gehen.

 

Luchau
Luchau

 

Den Zugang zum Berg findet man, wenn man von Dippoldiswalde aus kommend vor dem Ortseingang des Dorfes Luchau auf einen unscheinbaren Weg nach rechts von der Straße abbiegt. Ein kleines Schild zeigt: wir sind auf dem richtigen Weg.

 

 

Sehen kann man ihn schon gut, den Berg, ganz nahe. Also dann, auf gehts. Der Weg führt an ein paar Gehöften vorbei. Nach ein paar Metern steht man vor einem Absperrzaun, der Fahrzeuge abhalten soll, hier weiterzufahren. Wer zu Fuß unterwegs ist, der darf durch. Eine sinnvolle Sache zum Schutz der Ruhe des Berges. Und der seines Besitzers.

 

 

Luchau, das im 14. Jahrhundert gegründete Dorf am Bergfuß, galt früher als reiches Dorf. Seinen Namen verdankt es der Familie von Lochow, die es einst besaß. Große Höfe, guter Boden, wohlhabende Bauern. Mit Spitznamen nannte man diesen Ort "Butterluche", da die glücklichen Bauern sich täglich Butter leisten konnten. "Gute Butter" - ein Merkmal des Wohlstandes.

 

 

Weiter geht es, immer den Berg vor Augen. Den Vulkan.

 

 

Am Bergfuß angekommen, biegen wir nach rechts ab, um den Luchberg einmal zu umrunden. Wer direkt auf den Gipfel will, der geht noch ein Stück geradeaus und nimmt dann den ausgeschilderten Weg.

 

 

Was soll ich Dir sagen? Nach ein paar Metern betrittst Du ein wahres Paradies, ein grünes und sehr belebtes:

 

 

Nach einer Weile betreten wir eine Lichtung mit herrlicher Aussicht. Bäume blühen, Bienen summen, Hummeln eiern über die Wiese. Und da ist es auch, das seltene Stattliche Knabenkraut. Eine heimische Orchideenart, nicht so oft anzutreffen. Außerdem gibt es Walderdbeeren mit kleinen Blüten, allerhand Nesseln und mir noch namentlich unbekannte Wiesenblumen.

 

Kein Mensch weit und breit. Früher war hier ein Steinbruch, man versuchte sich auch am Zinnabbau. Alles vorbei.

 

Ein Zauberberg, wirklich.

 

 

Bei bester Aussicht findet sich eine Bank für die Kaffee- und Bemmenpause. Dann weiter um den Berg herum.

 

 

Das Wetter ist sehr besonders, kurze Regenschauer, stürmische Wolken und intensive Sonne wechseln sich ab. Gut, wenn man mit großer Kapuze ausgestattet ist ... und eine gigantische Buche mit tief herabhängenden, schützenden Zweigen findet.

 

 

Die Aussicht ist natürlich spektakulär. Schließlich handelt es sich hier um einen Panoramaweg, nicht um einen Kellergang.

 

 

Diese riesige, alte Buche hat etwas Magisches. Wie lange sie hier am Berg allen Wettern trotzt. Wie schön der Baum ist!

 

 

Wir vollenden die Runde, passieren die Einmündung des Gipfelpfades und kommen wieder auf dem nach Luchau zurück führenden Weg an. Was für ein besonderer, schöner Ort. Fahr Du auch mal hin, an einem ganz normalen Tag am besten?

 

Hier ist es zu finden: das Glück!