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WAS 24 - Unlustiges Gedankengut

Lachen im Keller

 

Seit gestern bremsen wir verstärkt. Es gilt das geänderte Infektionsschutzgesetz vom April 2021. Das wurde heftig diskutiert, trotzdem vom Bundestag, Bundesrat, Bundespräsidenten  verabschiedet und ist nun gültig. Die Krokodilstränen finde ich überflüssig. Wenn man zustimmt, hat man sich entschieden.

 

Durch dieses Gesetz hat man sich einheitliche Regeln zum Umgang mit dem Coronavirus für ganz Deutschland versprochen, stimmt aber so auch nicht ganz. Will ein Bundesland schärfere Regeln einführen, darf es das. Die Notbremse kann nur nicht unterwandert werden, aber stärkere Einschränkung ist erlaubt. Wieder Uneinheitlichkeit. Erfolgversprechende Pilotprojekte mussten beendet werden. Schade, denn man hätte daraus viel lernen können.

 

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Ich habe gar keine Lust mehr, mich über die Nichtnachvollziehbarkeit mancher Regelungen aufzuregen. Ob es verständlich ist, zwischen 22 und 24 Uhr allein joggen oder spazieren gehn zu dürfen und auch der Partner des eigenen Haushalts nicht mit darf. Ob diese Fixierung auf die Inzidenzzahlen nicht nur eine große Stressbelastung für die ganze Gesellschaft ist, das Hin- und Her zwischen Gasgeben und Bremsen schwierig und der Erfolg fragwürdig sind. Warum Leute in geschlossene Räume zwingen besser ist als sie rauszulassen. Alternativlos.

 

Viel schlimmer finde ich, das Verhalten der Menschen in unserer Gesellschaft zu erleben. Sachliche Kritik, Nachfragen und Verstehenwollen werden zu oft als Ketzertum abgetan und bekämpft.

 

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Schon immer habe ich mich für Geschichte interessiert. Für Burgen und Schlösser, gewesene Herrscher, entstandene und vergangene Reiche. Mächtige Anführer, kluge Politiker und Gelehrte verschiedenster Richtung. Alexander von Mazedonien, Konfuzius, Karl der Große, Friedrich der Stauffer, Isaac Newton, Denis Diderot, Friedrich der Große, Bismarck, Claus Graf Schenk von Stauffenberg, Dietrich Bonhoeffer, Marie Curie, Rosa Luxemburg - um nur einige zu nennen.

 

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Und die Schicksale von Menschen, die anderen nicht gepasst haben - warum auch immer. Frauen, Männer und sogar Kinder, die der Hexerei verdächtigt und deshalb umgebracht wurden. Die Ermordung von 6 Millionen Juden durch die Nationalsozialisten und ihre Helfer. Das Denunziantentum in der DDR und den Stalinismus.

 

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Oft, gerade in sehr jungen Jahren, verstand ich nicht, was Menschen dazu brachte, sich an sowas - oft freiwillig und ohne Zwang - zu beteiligen. 

 

Später sah ich Zusammenhänge: Unwissen und Aberglauben, Angst und Selbstschutz, Feigheit und Unsicherheit. Verständlich. Aber auch Fanatismus, Bösartigkeit, Neid, Missgunst, Skrupellosigkeit, Gier, Geltungssucht, Egoismus und Intoleranz.

 

Daran hat sich bis heute wenig geändert. Wenn sie die Möglichkeit hätten, würden einige von uns heute wieder Andersdenkende einsperren und vernichten. 

 

Ich hoffe, dass diese Gelegenheiten für sie niemals kommen werden.

 

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