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Die Schönheit der Steine

Faszinierende Vielfalt

www.twitter.com / @GeologyTime / Cavansit mit Stilbit auf Heulandit aus Inďien
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Schon als Kind faszinierten mich Steine.

 

Der glitzernde Katzengoldstein auf dem Waldweg, der leuchtende große Rosenquarz in den Ausstellungsfenstern der alten Mineralogischen Sammlung, Mamor und Granit als Materialien für Wände und Treppen, auch Beton und Ziegelsteine mochte ich. Alte Feldsteinmauern.

 

Dort, wo gebaut wurde, roch es gut: nach Mörtel, nassem Sand, rohem Holz und - nach Steinen. Auch fühlten Steine sich gut an: glatt oder rauh, schwer oder luftig porös, kühl aus dem Wasser gefischt oder warm von der Sonne.

 

Ich sammelte sie und manchmal schlug ich sie mit dem Hammer oder einem harten, größeren Stein in kleinere Stücke. Um ihr schönes Inneres zu sehen.

 

www.twitter.com / @GeologyTime / Pyrit und Sphalerit aus Peru
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Steine sind alles. Gewöhnlich, geheimnisvoll, wunderschön: Schmuckstücke und Baumaterial. Träumt man von märchenhaften Palästen und schön herausgeputzten Damen, so kommt man an Steinen, also auch den edleren, nicht vorbei. Schön geschliffene Brillianten, feurige Diamanten, blutrote Rubine, meergrüne Smaragde, freundliche hellblaue Aquamarine und dunkelblau leuchtende Topase sah ich im "Grünen Gewölbe" in Dresden. Was für eine beeindruckende Schönheit! Aber auch daheim gabs die. Meine Mutter hat heute noch einen wunderschönen Goldring mit einem blaulila Stein mit ganz glatter Oberfläche. Er trägt den geheimnisvollen Namen "Lapislazuli", herrlich....

 

www.twitter.com / @GeologyTime / Azurit aus Griechenland
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Seit langer Zeit habe ich eine Steinesammlung aus verschiedensten Bestandteilen: in Feld, Wald, Wasser und Wiese gefundene besondere Steine: sie leuchten weiß, glänzen schwarz, schimmern grau. Manche haben feine Adern, Punkte und Flecke. Die Formen sind auch sehr vielfältig: die rundgeleckten Flusskiesel, die zackigen Kalkhaltigen, die brockenhaften Größeren. Die geheimnisvollen Kristalle in geometrischer Form, die man kaufen kann oder ausnahmsweise einen geschenkt bekommt. Auch ein altes Stück Industriekeramik, gefunden im Feld, ist dabei. Und ein geerbter großer Hühnergottstein mit einem kleinen runden Fossil. Ein versteinerter Seeigel oder so.

 

Einmal entdeckte ich einen kleinen, wunderschön lila und weinrot gemusterten Amethyst. Er lag im verlassenen Klassenzimmer meiner Schule unter einer Schulbank. Wie er da hinkam? Keine Ahnung. Ich habe ihn einfach behalten. Niemand schien das Schmuckstück zu vermissen. Vermutlich gehörte er zum Unterrichtsmaterial der Lehrerschaft und war eines Tages heruntergefallen und nicht wieder weggeschlossen worden.

 

Ich bewunderte diesen Stein besonders und liebte ihn auch wegen seiner etwas anrüchigen Herkunft. Heute habe ich ihn immer noch.

 

www.twitter.com / @GeolodyTime / Rhodochrosit aus Argentinien
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In Märchen, Sagen und Mythen spielen Steine eine besondere Rolle. Der berühmte Stein der Weisen, geheimnisvolle Schätze, unsichtbare Zwerge mit Unmengen an Edelsteinen, das reale, aber unauffindbare Bernsteinzimmer, der Steinkreis von Stonehenge..... Stoff zum Erzählen und Träumen.

 

Es gibt den Stein des Anstoßes, das Herz aus Stein; Steine, die im Weg liegen oder im Magen.

 

Und Theorien zu der Heilkraft von Steinen. Schon Hildegard von Bingen, die berühmte Äbtissin, setzte sie ein, die Heilsteine.

 

Unsere Häuser wären ohne Steine, ohne mineralische Grundstoffe nicht denkbar.

 

Würdigen wir sie also entsprechend, die Steine der Welt.

 

Kleine Auswahl: www.twitter.com / @GeologyTime

 

Wenn unsere Museen wieder geöffnet sind, empfehle ich Dir einen Besuch der Mineralogischen Sammlung Terra Mineralia im Freiberger Schloss Freudenstein. Es gibt so viel zu entdecken!