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Tareq Alaows kandidiert für den Bundestag

Interessenkonflikt

 

Der Syrer Tareq Alaows ist heute 31 Jahre alt. Vor fast sechs Jahren, 2015,  kam er nach Deutschland.

 

 

Jetzt will er für den Deutschen Bundestag kandidieren; Partei: Die Grünen. Um Herrn Alaows und seine Kandidatur gehts heute hier in der kleinen Freitags-Presseschau.

 

Quelle: www.twitter.com 

 

 

 

Am Bundestagsgebäude steht die Inschrift "Dem deutschen Volk".

 

Alaows ist der Meinung, es müsste im Parlament grundsätzlich lieber heißen: "Für alle Menschen, die hier gemeinsam leben". Dass er sogar diese Inschrift am Bundestag ändern wollte, das wurde inzwischen dementiert. Ich finde das auch nicht entscheidend. Wichtiger: Sein Ziel ist es, sich für die zahllosen, in Deutschland lebenden, aus der ganzen Welt eingewanderten Menschen einzusetzen. Tareq Alaows spricht gut deutsch, wirkt engagiert und kultiviert, was ich grundsätzlich gut finde.

 

In jedem demokratischen Land arbeitet das Parlament normalerweise für die Bevölkerung des eigenen Landes. Dazu gehören auch eingebürgerte Ausländer und deren Nachkommen. Eine Änderung von Inschrift oder geltendem Grundsatz ist also gar nicht nötig.

 

Ich frage mich aber, warum dieser junge Mann nicht wieder in seine eigene Heimat zurückgeht und dort seinem Volk, seiner Familie beim Wiederaufbau des Landes hilft. In Syrien seine Energie, sein Wissen, seine Kraft einbringt oder in den Nachbarländern, wohin Syrer flohen. Warum will jemand, statt sich in seiner Heimat so gut es geht zu engagieren, in einem ihm fremden Land ins Parlament? Um die dort gemachte Politik in seinem Sinn zu beeinflussen. Sagt Herr Alaows ja auch. 

 

Seine Landsleute, zusätzlich belastet durch die Auswirkungen der aktuellen Corona-Pandemie, machen derweile trotzdem Fortschritte zu Hause. Auch ohne ihn und die ganzen jungen Männer, die lieber hier bei uns in Europa leben und teilweise versuchen, zahlreiche Angehörige nachzuholen. Konflikte müssen für ihr Land, für Syrien, gelöst werden. Dafür kann es nicht gut sein, wenn alle dort abhaun und sich anderswo ins gemachte Nest setzen. Natürlich gibt es für fast alles nachvollziehbare Gründe, schwierige Bedingungen, Gefahren, Auseinandersetzungen, Gewalt. Verständlich einerseits. 

 

Aber kann es denn andererseits sinnvoll sein, Migranten aus aller Welt unkontrolliert und massenhaft in ein dichtbesiedeltes, europäisches Land mit 83 Millionen Einwohnern zu holen und dort dauerhaft bleiben zu lassen? 

 

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Tareq Alaows verließ mit Mitte zwanzig Syrien, wo er damals Jura studierte, die Gesetze seines Landes. Er hat zur Zeit (noch) keine deutsche Staatsbürgerschaft und arbeitete unter anderem für die "Seebrücke", die im Mittelmeer auch Schlepperorganisationen beim Transport von Migranten unterstützt - kein Vorwurf, ein Fakt.

 

Alaows will in das höchste deutsche Parlament, den Bundestag, gewählt werden - um sich für die Interessen von seinesgleichen einzusetzen. Das ist aus seiner Sicht nachvollziehbar, aber nicht im Sinne der "schon länger hier Lebenden". Denn der Bundestag ist kein Migrantenverband, sondern das höchste deutsche Parlament. Natürlich würde Herr Alaows sich für weiteren Migranten-Zuzug, finanzielle Unterstützung und gesellschaftliche Legitimierung seiner Landsleute und anderer Einwanderungswilliger einsetzen. 

 

Worauf dann auch immer mehr herkommen, hierbleiben und das Land entsprechend prägen werden. Damit wird unsere heutige Gesellschaft weiter negativ verändert: intoleranter, gewalttätiger und ärmer gemacht. Gegen den Willen eines Großteils der einheimischen Bevölkerung, für die dieses oberste Parlament des Landes eigentlich da ist. Und die es auch bezahlt, den Bundestag - und die dort beschlossene Politik. Mit allen Konsequenzen.

 

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Bald ist Bundestagswahl.