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Farbe bekennen?

Bisschen wenig

www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz
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Am Dienstagabend gab die Kanzlerin der ARD ein Interview im Rahmen der Sendung "Farbe bekennen". Zwei Journalisten, Tina Hassel und Rainald Becker, stellten Fragen. Dauer: ca. 25 Minuten insgesamt. Um dieses Gespräch gehts heute in der kleinen Täter-Pressenschau.

 

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Ich war gespannt, ob sich die ARD hier als Regierungsschoßhündchen verhalten würde, wie in den letzten Jahren so oft. Oder ob, wie teilweise auch noch manchmal sehr leise vernehmbar, etwas Kritisches und Konstruktives entstehen würde. Leider war es nicht so.

 

War ich enttäuscht? Nein. Warum nicht? Ich hatte eigentlich nichts anderes erwartet, leider.

 

Kritische Fragen der Journalisten blieben weitestgehend aus. Vor allem zu möglichen Korrekturen der Coronapolitik: die vorrangige PCR-Test-Orientierung ("Infektionszahlen"), der unseröse Umgang mit Statistik und Zahlen, der ungenügende Schutz der Alten und Kranken, die Belastung bestimmter Berufsgruppen durch ein faktisches Arbeitsverbot.

 

Außer der Alternativlosigkeit der eigenen Strategie, dem Abstreiten jeglicher Fehler und einigen ermahnenden Worten gab es wenig zu sagen. Eine kuschlige Runde zwischen Staatsmedium und Bundeskanzlerin. Der Journalist Boris Reitschuster hat das Interview gesehen, analysiert und kommentiert. Sehr treffend - wie immer. 

 

Es folgt ein Zitat - und zwar das Fazit des Artikelendes von Herrn Reitschuster.  Und dann, hinter dem Button, der gesamte Text. Wer sich das "Farbe-bekennen"-Interview anschauen will, findet das Video hier:

 

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"Fazit: Merkel macht wenig konkrete Aussagen, und die ARD lässt sie damit durchkommen. Das war zwar abzusehen. Macht es aber nicht besser. In einer Situation, in der die Grundrechte und die Freiheit der Menschen in Deutschland so eingeschränkt ist, wie das bislang in einer Demokratie nicht denkbar gewesen wäre. In der die Bundesregierung sich bei der Begründung dafür in Widersprüche verwickelt und riesige Fragezeichen bestehen.

Mich tröstet nur Galgenhumor – dass die Sendung an einen alten DDR-Witz erinnerte. „Der Staat tut so, als ob er uns bezahlt, und wir tun so, als ob wir arbeiten.“ Modern müsste es heißen: „Die ARD tut so, als ob sie fragt, und Merkel tut so, als ob sie antwortet.“ "

(Quelle: https://reitschuster.de/post/ard-und-merkel-verwaschen-statt-farbe-bekennen/ )