Am dritten Advent
Der dritte Sonntag im Advent trägt wie jeder Sonntag des (kirchlichen) Jahres einen Namen. Dieser heute heißt Gaudete.
Das bedeutet "Freut Euch!", ist lateinisch (denke auch an den Gaudi) und hat seinen Ursprung in einem Brief des Apostels Paulus, eines historisch recht gut nachgewiesenen Glaubensverbreiters des Urchristentums. Er lebte am Anfang unserer Zeitrechnung, im ersten Jahrhundert nach Christus.
Den besagten Brief schrieb Paulus, ein zum Christentum bekehrter Jude, aus dem römischen Gefängnis an die Philipper, Bewohner der Stadt Philippa, gelegen im heutigen Griechenland. Paulus war gefangen und hatte einen Prozess vor Augen. Trotzdem schrieb er an seine Glaubensbrüder und -schwestern der Gemeinde Philippa diese Aufforderung, ja den Befehl: "Gaudete in domino semper! - Freut Euch im Herrn zu jeder Zeit!" (Phil 4,4 - 7). Das war um 55 nach Christus.
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Nun bin ich nicht Paulus und Du kommst nicht aus der Stadt Philippa. Ich weiß auch, dass ich Dir nichts zu befehlen habe. Trotzdem möchte ich Dich heute, am Gaudete-Sonntag, auffordern:
Freue Dich! Warum, woran, worauf, worüber auch immer. Alles geht - außer Schadenfreude natürlich und Dingen, die Dir selbst oder anderen schaden.
Sorgen, Probleme und Katastrophen kann man nicht weglachen. Aber Freude stärkt uns und gibt uns die Kraft für neue Taten. Gute Ideen entstehen nicht aus Pessimismus, Herumjammern und schlechter Laune, sondern aus einer zumindest freundlichen Grundhaltung. Die Geduld, den Mut, die Zuversicht, die wir gerade brauchen - die holen wir uns aus jeglicher Freude. Kleiner und großer. Wichtig ist: man muss sich auch freuen wollen, sonst kann das Leben sich noch soviel Mühe geben, uns zum Lächeln zu bringen. Es wird vergeblich sein. Und das will doch keiner. Also? Klar:
In diesem Sinne: Gaudete, Leute, los!
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Vielleicht schon mal mit einem Blick in den Täterweihnachtskalender mit täglich garantierter Freude.....
