· 

Heute ich, morgen Du

Monika Maron

Schriftstellerin Monika Maron (Foto: Wolfgang Schmidt, https://www.wolfgang-schmidt-foto.de/galleries/autoren-2/)
Schriftstellerin Monika Maron (Foto: Wolfgang Schmidt, https://www.wolfgang-schmidt-foto.de/galleries/autoren-2/)

 

Monika Maron, Jahrgang 1941, ist eine deutsche Schriftstellerin, die bis 1988 in der DDR lebte. Sie kritisierte damals Umweltverschmutzung, wirtschaftliche und politische Zustände im Land, konnte ihren ersten Roman "Flugasche" nicht veröffentlichen. Er erschien 1981 im Westen, beim Verlag S. Fischer. Da wohnte Frau Maron noch im Osten. Jahre später verließ die Autorin mit ihrer Familie das Land. Heute lebt sie in Berlin.

 

Nach "Flugasche" schrieb sie weitere Romane. 

 

"Animal triste" gehört zu den bekanntesten. Zuletzt veröffentlichte sie im Mai 2020 ihren neusten Roman "Arthur Lanz". Ihr Verlag S. Fischer, mit dem sie vierzig Jahre, seit "Flugasche", erfolgreich zusammenarbeitete und viele Romane publizierte - der hat sich jetzt von ihr getrennt. Grund bzw. Anlass: Ein Essayband "Krumme Gestalten vom Winde gebissen" erschien im Dresdner Verlag "Buchhaus Loschwitz", dessen Inhaberin Susanne Dagen mit dem Antaios-Verlag zusammenarbeitet.

 

Die politische Orientierung von Frau Dagen und dem Antaios-Verlag (Götz Kubitschek) gefällt dem S. Fischer-Verlag wahrscheinlich nicht. Auch, wenn er selbst die Essays nicht herausbringen wollte - oder doch? Ebenso missfiel "S.Fischer" wohl die Einstellung seiner Autorin Frau Maron, die sich wiederholt gegen den Islam in Deutschland und die Einwanderungspolitik der Bundesregierung  äußerte.

 

2017 schreibt sie zum Beispiel in der "Neuen Zürcher Zeitung":

 

„Die Wahrheit ist, dass ich vor dem Islam wirklich Angst habe. Aber warum ist das krankhaft und nicht vernünftig? Die gleichen Zeitungen, die mir meine verachtenswerte Gesinnung attestieren, berichten täglich von blutrünstigen Verbrechen, die im Namen dieser Religion begangen werden, wobei sie natürlich betonen, dass das nicht an der Religion, sondern nur an deren Missbrauch liegt. Missbraucht wurde in der Menschengeschichte fast alles. Während für meine Kritiker der Missbrauch des Nationalen aber nur den Schluss zulässt, dass man den Nationalstaat abschaffen müsse, bleibt der missbrauchte Islam ganz ungeschoren.“ (Neue Zürcher Zeitung, 30. 06. 2017)

 

 

Journalist Harald Martenstein schreibt im Tagesspiegel vom 24. Oktober 2020:

 

"Der Tagesspiegel" vom 24. 10. 2020
"Der Tagesspiegel" vom 24. 10. 2020

 

Frau Maron hat recht. 

 

Dass ihr  (ehemaliger) Verlag sich so verhält, zeigt im Kleinen, woran es unserer Gesellschaft insgesamt heute fehlt. Mut zu wirklicher Meinungsvielfalt, nicht nur zu der "Buntheit" des Mainsteams. Ein klarer Blick auf die Realität und die deutliche Benennung von den Problemen, die nun mal da sind. Echte Toleranz und Debattenkultur. Und nicht nur jemanden vor die Tür setzen, dessen Meinung einem nicht mehr passt. Oder vor dessen Agieren, den Konsequenzen daraus, man selber Angst hat. Nur nicht ins falsche Licht geraten. Nur nicht als "Nazi" gelten.

 

Ein Beispiel von vielen in dieser Zeit. Sorgen wir lieber dafür, dass das aufhört.

 

Neues Buch von Monika Maron (Bild: www.amazon.de)
Neues Buch von Monika Maron (Bild: www.amazon.de)

 

***

 

Ich werde auf jeden Fall den Essayband "Krumme Gestalten vom Winde gebissen" lesen. Er ist in der EXIL-Reihe des Dresdner Verlages "Buchhaus Loschwitz" erschienen und befindet sich damit in bester Gesellschaft mit Autoren wie Uwe Telkamp und Jörg Bernig. Bisher kenne ich nur zwei Romane von Monika Maron, die ich sehr gut fand. Es wird also Zeit für mehr.

 

Auch eine Leseempfehlung für Dich? Guck mal nach auf  Amazon oder auch bei Antaios.

 

Wer's klassisch mag und lieber im Buchladen bestellt, hier die ISBN-10 : 398201316X oder die ISBN-13 : 978-3982013169. Damit kommt der Buchhändler klar.