· 

Zwischen Panik und Ignoranz - Wo ist der richtige Weg?

Corona: Ein Offener Brief von Medizinern an die Kanzlerin

 

Seit Monaten beschäftigt uns ein neues Corona-Virus. Unseren gesamten Alltag hat es verändert, auch meinen, teilweise. Aufgrund der momentan betrachteten Neuinfektionen pro Tag in unserem Land greift man zu härteren Maßnahmen, um die Ansteckung einzudämmen. Viele Menschen versuchen, die aktuelle Situation zu verstehen - ich auch.

 

***

 

Mit vielfältigen Hygiene- und Abstandsregeln, Kontakteinschränkungen und sonstigen Maßnahmen versucht man weltweit, der Sache Herr zu werden. Da ich kein Arzt oder Virologe, kein für Krankheiten, Infektionen und Viren ausgebildeter Experte bin, halte ich mich mit eigener Einschätzung zurück. Denn ich, als Nicht-Fachkraft in diesem Bereich, bin auf die Informationen und Entscheidungen der hierin Kompetenten angewiesen. Ich kann nur hoffen, dass von ihnen die richtigen Entscheidungen getroffen werden - wissen kann ich es nicht. Das ist mir klar. 

 

Nun gibt es auch unter den Experten zunehmend unterschiedliche Meinungen, je länger das Geschehen andauert. Und die Nichtexperten wissen umso besser, was richtig oder falsch ist und diskriminieren ihre Mitmenschen, falls die widersprechen sollten. Verschiedene Meinungen muss es geben,  das darf, das muss so sein! Viel zu sehr haben wir uns in den letzten Jahren die Meinungsvielfalt abgewöhnt. Der inhaltsreiche, kontroverse und trotzdem höfliche Diskurs wird zunehmend verlernt, es geht meist mehr als um die Sache um die Diffamierung des Gesprächspartners, um die Vernichtung des Kontrahenten. Was jeder vermeiden sollte: Überheblichkeit, Besserwisserei und Ignoranz - aber auch Panik, Hysterie, Fatalismus. 

 

Ich will jetzt nicht mit Infektionszahlen, Sterberaten und einem aktuellen Maßnahmenkatalog kommen. Oder dem Gedanken, was die Bezeichnung "an oder mit Covid 19 verstorben" aussagt. Unübersichtlich genug ist das alles schon. Nur soviel: Ich habe Respekt vor einer noch unerforschten Krankheit und vor der Verantwortung der Entscheidungsträger weltweit. Trotzdem bin ich für das Verlassen der "Alternativlosigkeit" - denn die ist immer Mist. Und ich habe berufsbedingt eine kritische Haltung gegenüber Statistiken und sonstigen Auswertungen - immer muss man sowas im Zusammenhang sehen, die Voraussetzungen und Annahmen klar benennen.

 

***

 

Selbst kenne ich persönlich zwei Menschen, die an Corona erkrankten. Beide Mitte dreißig, beide gesund und sportlich, kein Übergewicht, keine Diabetes. Einer von ihnen hatte grippeähnliche Symptome und war nach drei Wochen wieder fit und wiederhergestellt. Das ist jetzt drei Monate her - bisher traten keine nachträglichen Probleme bei ihm auf. Der andere hatte erst eine Erkältung, so mäßig. Dann kollabierte seine Lunge und er musste ins Krankenhaus. Ein Notfall. Das ist jetzt ein halbes Jahr her. Seitdem wurde er schon zweimal wieder mit schweren Atemproblemen ins Krankenhaus eingeliefert und dort längerfristig behandelt, er ist schwer angeschlagen, kann nicht arbeiten und nur eingeschränkt am Leben teilnehmen. Wie sich das bei ihm weiterentwickelt und warum gerade ihn das so schlimm traf, dass weiß noch keiner bisher. 

 

Immer mehr Menschen infizieren sich offensichtlich mit Corona, immer mehr sieht man auch erst durch die vielen Tests. Auch mit Virus gesunde Menschen: die vorher gar nicht aufgefallen wären. Weil man es ohne Test gar nicht weiß, ob man es hat oder nicht.

 

Eine große Zahl an Infizierten, deren Krankheit unbemerkt oder leicht verläuft, steht einer kleinen Zahl schwerer Fälle gegenüber - die es auch wirklich gibt. Außerdem ist die Zuverlässigkeit der heute eingesetzten Tests fragwürdig, ebenso wie der Einsatz verschiedener Mund-Nasen-Bedeckungen. Nun diskutiert man darüber, dass doch die meisten Menschen, die das Virus nachweisbar haben, trotzdem nicht krank sind. Jede Menge alle möglichen Bakterien und Viren können an und in uns nachgewiesen werden. ohne das wir erkranken.

 

Wegen der steigenden Zahlen weltweit hat man Angst vor überlasteten Gesundheitssystemen, sozialen Katastrophen, wirtschaftlichen Zusammenbrüchen. Man sucht Wege, mit diesem Virus umzugehen. Sind wir hier in der richtigen Richtung unterwegs? Oder müssen wir korrigieren?

 

Ich weiß es nicht und will auch nicht alles besser wissen. Ich nehme die Situation durchaus ernst - aber man muss sich und seine Entscheidungen hinterfragen, immer wieder. Das gilt heute besonders für die Verantwortungsträger in Politik, Wissenschaft, speziell der Medizin.

 

Denn wenn man in die falsche Richtung läuft, dann hilft es nicht, die Geschwindigkeit zu erhöhen - man muss die Richtung ändern ... - genau. Und um das herauszufinden, dazu müssen wir verschiedene Meinungen und Meinungsäußerer beachten. Verstehen wollen. Zur Korrektur und Selbstkritik bereit sein.

 

Dazu gehören auch unsere Ärzte. Einige haben jetzt einen Offenen Brief an die Kanzlerin geschrieben. 

 

Er wurde auf dem Webportal des Vereins Journalistenwatch e.V. veröffentlicht. Ich habe ihn Dir hier mitgebracht. Du findest den originalen Wortlaut im nächsten Textabschnitt.  Die unterzeichnenden Ärzte kritisieren die aktuellen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung und fordern eine grundlegende Änderung der Vorgehensweise; Quelle: (https://www.journalistenwatch.com/2020/10/12/offener-brief-bundeskanzlerin/). Mal lesen und drüber nachdenken. Es ist auch eine Meinung, die beachtet werden sollte.

 

Und die Unterzeichner? Her Dr. Kluger beispielsweise leitet eine Artzpraxis in Kirchlengern bei Herford, Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam arbeitet er dort mit seinen ebenfalls unterzeichnenden Kolleginnen Frau Dr. Hotfiel und Frau Dr. Mazur.

 

***

 

"Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,

 

wir, die Unterzeichner, sind Ärztinnen und Ärzte aus allen Bereichen des Gesundheitswesens, die über Jahrzehnte Menschen in Praxen und Kliniken betreuen. In dieser Zeit haben wir mehr als ein saisonales Infektionsgeschehen in Deutschland miterlebt, die meisten mit weitaus schwerwiegenderen Erkrankungen und wesentlich mehr Todesfällen als seit Januar 2020 durch die COVID-Infektionserkrankungen.

 

Wir betreuen zusammen ca. 70.000 Menschen.

 

Die Umstände der Corona-Infektionswelle in der BRD haben wir anders wahrgenommen, als dies der Bevölkerung seit Monaten in dramatisierender Weise durch die Medien und die fortwährenden, von der Sachlage her nicht gerechtfertigten Warnungen der Politik dargestellt wurde. Prognosen einzelner beratender Virologen mit Millionen schwer Erkrankten und hunderttausenden Toten in Deutschland haben sich in keinster Weise bewahrheitet.

 

ln den Praxen waren kaum infizierte Patienten und wenn, dann mit normalen, meist milden Verläufen einer Virusgrippe. Die Krankenhäuser waren so leer wie noch nie zuvor. Es gab keine Überlastungen von Intensivstationen. Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal wurden in Kurzarbeit geschickt.

 

Auch wir haben anfänglich die auf uns zulaufende Viruswelle als bedrohlich empfunden und konnten Verständnis für die Infektionsschutzmaßnahmen aufbringen. Mittlerwelle liegen jedoch über Monate hinweg gesicherte Erkenntnisse und Fakten dafür vor, dass diese Viruswelle nur etwas intensiver als eine gewöhnliche saisonale Grippe ist und wesentlich harmloser als z.B. die Influenza-Infektion 2017/2018 mit 27.000 Todesfällen In Deutschland eingestuft werden muss. Entsprechend der Datenlage liegt seit Monaten keine Bedrohung der deutschen Bevölkerung durch Covid-19 mehr vor.

 

Dies muss Anlass dafür sein, in Deutschland wieder zu einem normalen Leben zuruckzukehren – ein Leben ohne Einschränkungen, Angst und Infektionshysterie.

 

Wir sehen zunehmend ältere Menschen mit Depressionen, kleine Kinder und Jugendliche mit gravierenden Angst- und Verhaltensstörungen, Menschen mit schweren Erkrankungen, die bei rechtzeitiger Behandlung hätten möglicherweise geheilt werden können. Wir bemerken Störungen im zwischenmenschlichen Miteinander, Hysterie und Aggressionen, ausgelöst durch Infektionsangst, es kommt vermehrt zu Verunglimpfungen und Denunziationen von „positiven Abstrichopfern“ – all dies führt zu einer noch nie dagewesenen Spannung und Spaltung der Bevölkerung. Die Entwicklung zusätzlicher schwerer chronischer Krankheiten ist absehbar. Diese Erkrankungen mit ihren schweren Folgen werden voraussichtlich die möglichen Covid-19-Schäden in der BRD bei weitem übertreffen.

 

Die Unterzeichner fordern daher die Verantwortlichen im Gesundheitswesen und der Politik auf, ihrer Verantwortung für die Menschen unseres Landes nachzukommen und diese bedrohliche Entwicklung unmittelbar abzuwenden. Wir fordern eine sofortige Aufarbeitung der vorliegenden Daten durch ein unabhängiges Gremium aus Experten aller relevanten Fachgruppen und eine zeitnahe Umsetzung der sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Menschen unseres Landes.

 

Wir fordern ineffektive und möglicherweise sogar schädliche Infektionsschutzmaßnahmen sofort zu beenden und die Sinnhaftigkeit von Massentesten (z.Zt. 1,1 Millionen Tests/Woche, davon 99,3% negativ, Kosten pro Woche: 82,5 Millionen Euro) ebenfalls durch ein Gremium unabhängiger Experten prüfen zu lassen.

 

Wir fordern, den Schutz von Risikopatienten und nur von diesen zu intensivieren, bei denen jeder Virusinfekt einen dramatischen Verlauf nehmen kann – die gesunde, immunkompetente Bevölkerung benötigt keinen Schutz, der über die seit Generationen bekannten und bewährten allgemeinen Maßnahmen zur Hygiene und Gesunderhaltung hinausgeht. Besonders Kinder und Jugendliche benötigen Kontakte mit Viren zur „Formatierung“ Ihres Immunsystems. Coronaviren hat es schon immer gegeben und wird es auch weiterhin geben. Natürliche Immunität ist die Waffe dagegen. Die von der Politik geforderte Mund-Nase-Bedeckung entbehrt hingegen einer soliden wissenschaftlichen Grundlage.

 

Wir fordern Politiker und ärztliche Standesvertreter auf, die tägliche öffentliche Warn- und Angstmaschinerie in Presse und Talkshows zu unterlassen – dies erzeugt eine tiefe und unbegründete Angst in der Bevölkerung.

 

Der Bundestag hat gem. § 5 IfSG eine „Epidemische Lage von nationaler Tragweite“ festgestellt. Die Voraussetzungen hierfür liegen ganz offensichtlich nicht mehr vor. Wir fordern die Abgeordneten des Bundestages daher auf, diese Feststellung umgehend aufzuheben und damit die Entscheidung und Verantwortung für diesbezügliche Maßnahmen wieder dorthin zu verlagern, wohin sie gehören: In die Hand des demokratisch legitimierten Parlaments.

 

Wenn es eine unabhängige freie Presse in Deutschland gibt, fordern wir diese auf, in alle Richtungen zu recherchieren und auch kritische Stimmen zuzulassen. Eine Meinungsbildung kann nur stattfinden, wenn alle Stimmen wertfrei gehört und Zahlen und Fakten neutral bewertet werden.

 

Durch täglichen Kontakt mit den uns anvertrauten Menschen und vielen geführten Gesprächen wissen wir als an der Basis der Bevölkerung tätige Ärztinnen und Ärzte, dass das Hygienebewusstsein der Menschen durch die Erfahrung dieser Viruswelle soweit gewachsen Ist, dass übliche Hygienemaßnahmen ohne Zwang zukünftig ausreichen."

 

Gezeichnet:

 

Dr. Robert Kluger

Dr. Bruno Weil

Dr. Antonia Mazur

Dr. Felix Mazur

Dr. Katharina Hotfiel

Dr. Christine Knshnabhakdi

Dr. Hanna Lübeck

Heiko Strehmel

Dr. Norbert Bell

Dr. Heinz-Georg Beneke

Dr. Hans-Jürgen Beckmann

Dr. Thomas Hampe

Dr. Lukas Meiners

Radim Farhumand

Dr. Tillmann Otlerbach

Dr. Ulrich Rebers

Dr. Hubert Haar

Dr. Verena Meyer-Rahe

Dr. Manfred Conradt

Dr. Matthias Keillch

Phv.-Doz. Dipl.-Psych. Dr. Christian Wolff

Dr. Holger Schröder

Dr.Michael Kühne

Dorothe Göllner

Dr. Wolf Schräder

Dr. Dr.Ernst Schahn

Dr. Michael Seewald

Stefan Kurz

Konrad Schneider-Grabenschroer

Dr. Anna Pujdak

Dr. Stefan Sälzer

Dlpl.-Med. Holger Dreier

Dr. Norbert Katte

Dr. Thomas Gerenkamp

Dr. Filip Salem

Dominik Witzei

Dr. Karsten Karad

Dr. Georg Rüwekamp

Schmidt Krause, Renate

Dr. Ulf Schmerwitz

Dr. Elisabeth Kiesel

Prof. Dr.Henbert Jürgens

Dr. Christine Jürgens

 

***