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Weltmeister im Spiegelfechten

"Der Kluge gibt solange nach, bis er der Dumme ist."

 

Mit diesem Zitat des deutschen Schriftstellers Walter Kempowski (1929 - 2007) über das Nachgeben eröffne ich heute das Gefecht - ich möchte meine ganz persönliche Meinung dazu mit Dir teilen.

 

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Wir sind nicht nur in Deutschland in einer besonderen Disziplin wirklich sehr gut geworden: in der Spiegelfechterei.

 

Unsere Gesellschaft erfindet am laufenden Bande Scheinprobleme, um diese dann vehement und lautstark zu bekämpfen. Das Schlimme daran: die wirklichen Probleme werden dabei oft verdrängt, weggelogen, liegengelassen.

 

Sie bleiben ungelöst.

 

Wer darauf hinweist, ist ein intoleranter und fragwürdiger Zeitgenosse, den man verachten darf und offiziell nicht ernst nehmen muss. Im Gegenteil, man fühlt sich als guter Mensch, als moralisch überlegen gegenüber diesem.....naja.

 

Zwei der Hauptthemen dabei sind eine erstens geschlechtergerechte und zweitens antirassistische Gesellschaft. Beachte: Rassismusfrei genügt nicht, es muss antirassistisch sein. Alle Menschen sollen gleich sein. Alle befinden sich auf Augenhöhe, es gibt keine Unterschiede. Soweit die Theorie. Was passiert in der Realität? Drei Beispiele der gefährlichen Fechtdisziplin:

 

 

Die drei Könige folgen Bethlemens Stern.  (Sammelbild, Frankreich um 1900, Bild: © picture alliance / akg-images)
Die drei Könige folgen Bethlemens Stern. (Sammelbild, Frankreich um 1900, Bild: © picture alliance / akg-images)

 

Im berühmten Ulmer Münster steht in der Adventszeit seit Jahrzehnten eine holzgeschnitzte Krippe mit den dazugehörigen Figuren. Unter ihnen sind auch die heiligen drei Könige, die drei Weisen aus dem Morgenland. Sie kamen nach biblischer Erzählung zu Christi Geburt und brachten dem Kind Geschenke. Die drei heißen Balthasar, Caspar und Melchior. Einer der Könige, Melchior, ist schwarz.

 

Der Ulmer Kirchengemeinderat entschied jetzt, diese Krippenfiguren erstmals ohne ihren schwarzen Melchior auszustellen. Begründung: Man wolle ihn aus der Rassismusdebatte heraushalten. (Quelle HIER). Wenn man dann noch bedenkt, dass kirchliche Stiftungen sich im Mittelmeer als Schlepper  betätigen und der Papst öffentlich den Koran küsst - dann weiß man eigentlich nicht mehr, wozu diese  Institutionen noch gebraucht werden sollen. In Europa. Sie stellen sich nicht vor ihre christlichen Glaubensbrüder und -schwestern, die in verschiedenen Teilen der Welt von Muslimen verfolgt, vertrieben und getötet werden. Sie ignorieren die Gefahr, die von diesen archaischen Traditionen ausgeht. Sie helfen sogar noch dabei, Vertreter dieser Ideologie massenweise nach Europa zu holen. In einen Erdteil, der von allen möglichen Einflüssen geprägt wurde. Alte Religionen vorchristlicher Zeit, Christentum, Judentum, Aufklärung, verschiedenste Philosphie der Neuzeit. Spiegelfechterei: schwarze Schnitzfigur wegstellen, dafür echte Rassismus- und Migrationsprobleme verleugnen und ignorieren!

 

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In der ARD-Talkshow "Hart aber fair" vom 05. 10. 2020  sprach man unter anderem über gendergerechte  und rassismusfreie Sprache. Dabei kamen sehr eigenartige Dinge zum Vorschein. Zum Beispiel soll ein Kind nicht mehr "Sohn" oder "Tochter" heißen, sondern "Kind mit Penis" oder "Kind mit Vagina". Dass Vater und Mutter gendergerecht  "das Elter" sind, dass wissen wir schon lange.

 

Wenn ich sowas höre, dann denke ich mir: diese Leute, die sowas fordern - die haben vermutlich auch Penis oder/und Vagina. Aber wahrscheinlich kein (normal funktionierendes) Gehirn? Es geht nicht nur um eine unglaubliche Verhunzung der Sprache. Was drückt diese Bewegung  denn aus? Eine gesellschaftliche Strömung, eine ungesunde Neigung, die einfachste Zusammenhänge ablehnt und auf den Kopf stellt: Mann, Frau, Kind, oben, unten, rechts, links, hell, dunkel! 

 

Damit schafft diese Gruppierung einen Haufen Probleme, die eigentlich keine sind. Sie kreisen den Hauptteil ihres eigenen Daseins um ihre (sexuelle, soziale und ethnische) Identität und machen nicht viel anderes. Das ergibt eine neue Wichtigkeit für Personen, die man sonst eher nicht wahrnimmt und auch einen Markt, auf dem sich ganz gut Geld verdienen lässt. Spiegelfechterei: Man arbeitet sich an Begriffen ab und verdirbt die Sprache. Wirkliche Probleme der Ausgrenzung werden damit nicht gelöst, denn man stellt nur den von der Normalität abweichenden Einzelfall als gesellschaftlichen Normalzustand hin.

 

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Alt-Feministinnen wie Alice Schwarzer gelten neuerdings auch als "rechts" (Quelle HIER). Grund ist, dass wirkliche Frauenrechtlerinnen wissen, was die Ideologie des Islam mit Frauen und Mädchen vorhat. Unterordnung, Unterdrückung, Bildungsverweigerung, Gewalt, Missbrauch, Verstümmelung, Mord sind offensichtlich.

 

Deshalb wenden diese Vertreterinnen der Frauenrechte sich auch gegen den zunehmenden Einfluss des Islam in Europa und warnen davor. Vertreter der Regenbogenfraktion dagegen rufen laut: "Wir haben Platz" und können gar nicht genug Muslime in unser Land holen. Ausgerechnet Menschen, die an das Vorhandensein von 69 Geschlechtern glauben und das Wort "Frau" als diskriminierend empfinden, tragen zur Islamisierung unserer Gesellschaft bei. Das zeigt die Unwissenheit und Naivität dieser Bewegung.

 

Scheinbar ist ihnen nicht klar, was Leuten wie ihnen in einer vom Islam geprägten Gesellschaft passieren würde. Sie sollten sich mit Ländern wie dem Iran, seiner Geschichte und den heutigen, dort stattfindenden staatlich sanktionierten Verbrechen beschäftigen. Und erst dann weiter debattieren. Spiegelfechterei: Man tritt verbal für Geschlechtergerechtigkeit ein, fördert aber das ständige Anwachsen einer äußerst frauen- und genderfeindlichen Community und damit die Kriminalität in diesem Bereich.

 

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https://www.express.co.uk/news/world/699845/Muslim-president-warns-Islamic-dress-lead-radicalisation-terrorism-Kyrgyzstan
https://www.express.co.uk/news/world/699845/Muslim-president-warns-Islamic-dress-lead-radicalisation-terrorism-Kyrgyzstan

 

Das sind drei Beispiele, einfach mal so herausgegriffen aus einer Unzahl von Geschehnissen ähnlicher Art. Egal, ob eine Mohrenstraße umbenannt wurde, ein Bahlsen-Afrika-Keks nicht mehr so heißen darf oder die Harry-Potter-Autorin dafür angegriffen wurde, das Wort "Frau" in ihren Texten zu benutzen.

 

All diese Ereignisse sind in meinen Augen nicht die notwendigen Bemühungen einer Gesellschaft um wirklichen Fortschritt, sondern die Spiegelfechtereien einer zunehmend dekadenten, naiven und wehrlosen Bevölkerung in den hoch entwickelten Industrienationen.

 

Und wer da jetzt: "Mein Gott...." seufzt - der hat es auch nicht begriffen und ist noch in der Bibelsprache alter, weißer Männer gefangen. Denn es heißt nicht Gott oder Göttin oder Gottender oder so, sondern: Gott* 

 

Der Stern drückt die Geschlechtervielfalt aus, so meint man.

 

 

 

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P. S - ganz subjektiv -.:

 

Als ich in Ausbildung und Studium war, da wurden auch wir Frauen Zerspanungsfacharbeiter, Industrielackierer, Feinmechaniker, Textilfacharbeiter, Wirtschaftskaufmann oder Ingenieur. Für einzelne Berufe gab es weibliche Bezeichnungen, beispielsweise die Ärztin, die Lehrerin, die Schauspielerin, die Sekretärin, die Kellnerin, die Friseuse, die Krankenschwester. Der Großteil aber hatte eine für beide Geschlechter gültige Bezeichnung. Und ich erinnere mich an keine Frau, die sich damals dadurch diskriminiert gefühlt hätte. Im Gegenteil. Eine Freundin von mir machte eine Ausbildung als Wirtschaftskaufmann. Das hieß eben so. Den später entstandenen Begriff "Kauffrau" hätten wir wahrscheinlich lächerlich gefunden.

 

Sexistische Witze, Poklatscher, Hinterherpfeifen, Handgreiflichkeiten - das war für uns Frauen Alltag. Dagegen musste man sich wehren oder damit für sich umgehen, lustig war es sicher nicht immer. "Du Mädchen" oder "Sei nicht so mädchenhaft!", ein abfällig hingeworfenes "Weiberkram" oder "Willste hier mitspieln, Püppi?" bis hin zu Äußerungen, die ich hier nicht wiedergeben will - dem musste was entgegengesetzt werden. Kein Geschwafel, sondern Leistung und mutige Präsenz. Emanzipation bedeutete Unabhängigkeit und Stärke für Frauen. Es bedeutete aber auch, dass sie die Komfortzone verlassen mussten und wie die Männer "raus ins Leben" gingen, um dort gemeinsam etwas zu gestalten. Heraus aus dem Herrschaftsfeld des Gatten oder der Eltern, aber auch aus deren Schutz. Gesetze wurden geändert, um die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu fixieren.

 

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Baggerfahrer und Liedermacher Gerhard Gundermann fragt im Film "Gundermann" seine ältere Kollegin auf dem Kohlebagger im Lausitzer Braunkohletagebau: "Sach ma, Helga, wie lange bist`n Du eigentlich schon Baggerfahrer?" Und sie antwortet: "Schon immer."

 

Tja.