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Die Platzhaber

Ich will es wirklich gerne verstehen

Botswana - Hauptstadt Gabarone: Demokratie in Afrika, geschaffen von den eigenen Bürgern. (Foto:https://www.spiegel.de/politik/ausland/botswana-ist-afrikas-erfolgsgeschichte-was-das-land-richtig-macht-a-1301761.html#fotostrecke-b8c229bf-0001-0002-0000-00)
Botswana - Hauptstadt Gabarone: Demokratie in Afrika, geschaffen von den eigenen Bürgern. (Foto:https://www.spiegel.de/politik/ausland/botswana-ist-afrikas-erfolgsgeschichte-was-das-land-richtig-macht-a-1301761.html#fotostrecke-b8c229bf-0001-0002-0000-00)

 

Immer, wenn es darum geht, Migranten in Europa aufzunehmen, dann melden sich in Deutschland Befürworter. Sie demonstrieren für die Aufnahme von immer mehr Menschen aus anderen Ländern. Sie rufen "Wir haben Platz!". Ganze Kommunen drängeln sich. Tausende gehen auf die Straße.

 

Ich verstehe nicht, wo diese Leute meinen, dass hier Platz wäre. Für Massen an Einwanderern, die keine Flüchtlinge sind.

 

Bei steigender Wohnungslosigkeit und dem Mangel an bezahlbaren Wohnungen, bei wachsender Arbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Problemlage in vielen Branchen. Was denkt sich jemand, der diese Meinung vertritt? Handelt es sich um Kommunen, so sind sie Teil einer Asylindustrie und profitieren finanziell von diesen Aufnahmeaktionen. Allerdings ist das auch auf kommunaler Ebene nur ein Aspekt, das Geld. Schließlich geht es nicht um die temporäre Unterbringung und Versorgung einiger Tausend Menschen, sondern um dauerhaftes Hiersein von Hunderttausenden.

 

Und die Privatpersonen? Die Menschen, die diese unbegrenzte Aufnahme unterstützen und wollen? Die "Wir haben Platz" rufen, auf Plakate schreiben oder in den Netzwerken posten? Welche Hintergründe haben sie außer einem mitleidigen Herzen und dem Drang zu helfen? Kennen sie keine Statistik? Verfolgen sie nicht die Entwicklung der Wirtschaft, der Kriminalität, der Armut in ihrem eigenen Land? Die steigenden Wohnungslosen- bzw. Obdachlosenzahlen? (Wohnungslos ist, wer keine eigene Wohnung hat, sondern woanders, z. B. in Heimen oder bei Freunden, wohnt. Obdachlos ist, wer gar kein Dach überm Kopf hat.)

 

Ich gehe nicht davon aus, dass diese Menschen, die weitere Aufnahme von Migranten wollen, alle naiv, ungebildet oder dumm sind. Aber glauben sie wirklich daran, dass Europa in den nächsten Jahren Millionen von Menschen aus Afrika, Asien und dem arabischen Raum aufnehmen sollte? Überlegen sie sich, welche Auswirkungen das für uns alle im Land hat? Und welches böse Signal unser Verhalten für das internationale Schlepperwesen ist?

 

Was bleibt dann noch als Erklärungsversuch, wenn man vorraussetzt, dass sie es verstehen könnten, die Platzhaber? Aber doch so anders handeln?

 

Ich kann das nicht nachvollziehen. Und das beschäftigt mich. Frage ich Leute in meinem Umfeld direkt nach dem Grund für ihre unterstützende Haltung, höre ich von Humanität, von Kriegen, die der Westen verschuldet hat. Von wirtschaftlicher Ausbeutung. Diese Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem kann man es nicht so vereinfachen. Die Völker haben Eigenverantwortung, die sie nicht auf andere abwälzen können. Sie sind nicht nur Opfer, sondern auch Täter. 

 

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Unser Land soll wirkliche Flüchtlinge, die in ihrer Heimat bedroht sind, aufnehmen und schützen. Das ist richtig, gut so und gesetzlich geregelt. Dabei handelt es sich aber nicht um hunderttausende, meist männliche junge Einwanderer, die ihre Familie daheim lassen und "vorausgehen". Oft werden sie von ihren Angehörigen mit Geld ausgestattet und auf den Weg nach Europa geschickt. Das ist keine Flucht, sondern Einwanderung in ein gut melkbares Sozialsystem. Wer dann regelmäßig im Heimatland Urlaub macht, kann so bedroht nicht sein. 

 

Ich verstehe auch schwer, warum so viele Leute die Märchen von der Bedrohung dieser Migranten ģlauben. Wenn es irgendwo wirklich gefährlich und existenzbedrohend ist, dann lasse ich Frauen und Kinder nicht in Massen zurück. Dann bin ich froh, irgendwo in Sicherheit zu sein. Dann verhalte ich mich angemessen, gesetzeskonform und stelle nicht dauernd überzogene Forderungen. Die aktuelle europäische Migrationspolitik befeuert das Schlepperwesen, wo skrupellose Kriminelle ein Riesengeschäft mit diesen Wanderbewegungen machen und auf die Folgen in den Durchreise- und Zielländern pfeifen. 

 

Die Mehrheit unserer Gesellschaft sollte in der Lage sein, das eine vom anderen zu unterscheiden und sich nicht von fragwürdiger, einseitiger Betroffenheitsberichterstattung und kulleräugigen Kinderbildern manipulieren lassen. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. 

 

Für Einwanderer, die aus wirtschaftlichen Gründen in unsere Sozialsysteme kommen,  ist hier kein Platz. Sie müssen sich in ihren Heimatländern selber am Aufbau ihrer Gesellschaften beteiligen und deren Fortschritt erwirken. Damit hätten sie alle Hände voll zu tun, um bei sich daheim demokratische, zivilisierte, wirtschaftlich stabile Lebensverhältnisse zu schaffen. Dass das geht, zeigen die wenigen demokratischen Länder Afrikas, zum Beispiel Botswana. 

 

tagesschau.de / screenshot von @argonerd / twitter.com
tagesschau.de / screenshot von @argonerd / twitter.com

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Deutschland ist kein Siedlungsgebiet für Afrika, einige arabische und asiatische Staaten.

 

Die Verlogenheit politischer Verantwortungsträger, die an unser Mitleid und unsere Hilfsbereitschaft appellieren, uns "Goldstücke" und "Bereicherung" durch diese Art von Einwanderung versprechen, die ist mit Händen greifbar.

 

Die täglichen Konsequenzen dieser Politik tragen nicht die verantwortlichen, privilegierten Politiker, sondern die Bürger des Landes. Ihre Steuern werden dafür ausgegeben, aus Deutschland das Sozialamt der Welt zu machen, während eigene Lebensverhältnisse immer prekärer werden. Die Armutsquote steigt von Jahr zu Jahr, in 2019 auf 15,9 % der Bevölkerung, laut Statistischem Bundesamt. Die Sicherheit jedes Einzelnen im öffentlichen Raum wird geringer, der Alltag gefährlicher. Schon für Schüler. Die freiheitlich-demokratische Lebensweise einer aufgeklärten Gesellschaft wird durch den Import von Menschenmassen aus anderen, archaisch sozialisierten Kulturkreisen gefährdet und täglich vielfach attackiert.

 

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Das alles sind keine Vermutungen oder Gefühle, sondern Fakten. Sicher in den westdeutschen Ballungsgebieten viel ausgeprägter als im dünner besiedelten Osten. Aber auch da hat die Veränderung längst begonnen.

 

September 2020 in Frankfurt am Main (Neue Osnabrücker Zeitung /www.noz.de)
September 2020 in Frankfurt am Main (Neue Osnabrücker Zeitung /www.noz.de)