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Appell für freie Debattenräume

Eine Initiative gegen Cancel Culture - beteilige Dich!

(Quelle: www.tagesrandbemerkungen.at)
(Quelle: www.tagesrandbemerkungen.at)

"Anonymen Aktivisten, die missliebige Künstler in ihrem Auftreten behindern, kann man relativ leicht das Handwerk legen: Erhöhen wir doch zivilgesellschaftlich den Preis der Feigheit, und senken wir den Preis für Mut." (Dr. Milosz Matuschek, NZZ, 18.08.2020)

 

Dr. Milosz Matuschek, Jahrgang 1980, ein in Berlin und Paris lebender Jurist und Journalist und Gunnar Kaiser, 1976 geborener Kölner Autor und Philosoph, haben einen Aufruf zur Solidarisierung gegen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in Kunst, Kultur und in allen gesellschaftlichen Bereichen in unserem Land gestartet.

 

Damit soll ein Zeichen gesetzt werden: Bürger setzen sich für ihre Kollegen, ihre Geschäftspartner, ihre Kulturschaffenden - ihre Mitmenschen - ein, weil eine zunehmende Zensur in den Köpfen und im Alltag ihr Unwesen treibt. Dabei geht es im Appell nicht um politische, ideologische oder religiöse Gesinnung, sondern einfach um ein Bekenntnis zur Demokratie. 

 

Wer die Demokratie, das freiheitliche Leben in unserer Gesellschaft als hohes, schützenswertes Gut empfindet, der kann das durch Unterschrift unter diesen Aufruf zeigen. Ich finde es wichtig, dass Menschen sich wehren, wenn ihre Errungenschaften, ihre Freiheit bedroht sind.

 

Sich bewegen, sich zeigen, Stellung beziehen! Und dafür ist keiner zu klein und zu einzeln. Ein großes Mosaik besteht auch aus vielen winzigen Steinen. Besonders Leute, die selbst direkt oder indirekt im Kulturbereich arbeiten - die sollten sich solidarisch zeigen!

 

Ich habe unterschrieben. Ich bin kein Künstler, aber vertrete als Bürger die Freiheit der Meinung und deren Äußerung. Das geht uns alle an.

 

***

 

Es folgen ein paar Infos zu den Initiatioren des Aufrufs Milosz Matuschek und Gunnar Kaiser sowie ein Auszug aus dem Text des Dokuments.

 

Den gesamten Aufruf und die Möglichkeit zur Unterzeichnung findest Du hinter Button 1 und einen Artikel zur Cancel Culture von Herrn Dr. Matuschek hinter Button 2.

 

www.miloszmatuschek.de
www.miloszmatuschek.de
Copyright (c) Fabian Jansen Photography
Copyright (c) Fabian Jansen Photography

www.gunnarkaiser.de:

Gunnar Kaiser ist Schriftsteller und Philosoph.

Er wurde 1976 geboren in Köln und studierte dort Philosophie, Germanistik und Romanistik. Sein Debütroman "Unter der Haut" erschien 2018 im Berlin Verlag, als Taschenbuch 2019 im Piper Verlag. Übersetzungen erschienen 2019 auf Türkisch (Eksik Parca), 2020 auf Französich (Fayard), Italienisch (Rizzoli) und Griechisch (Klidarithmos). Gunnar Kaiser arbeitet seit 2001 als freier Journalist im Bereich Literatur, Kultur und Philosophie für Schweizer Monat, Jüdische Allgemeine, taz, Rheinischer Merkur, Berliner Zeitung, Stadtrevue, literaturkritik.de u. a.

Seit 2016 betreibt er den Kultur-Blog und Youtube-Kanal KaiserTV. 

 

 

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 Auszug aus dem Aufruf "Appell für freie Debattenräume":

 

"Von Veranstaltern ausgeladene Kabarettisten.

 

Zensierte Karikaturisten

 

Pauschal verbotene Demonstrationen

 

Schriftsteller, deren Bücher aus dem Sortiment genommen werden oder von

Bestsellerlisten getilgt werden.

 

Verfolgte und eingesperrte Whistleblower & Enthüller

 

Opernaufführungen, die abgesagt werden.

 

Seminare oder Vorlesungen, die nicht stattfinden können, weil sie gestört werden.

 

Verlage, die gedrängt werden, bestimmte Bücher nicht herauszubringen.

 

Befreien wir das freie Denken aus dem Würgegriff.

 

Absagen, löschen, zensieren: seit einigen Jahren macht sich ein Ungeist breit, der das freie Denken und Sprechen in den Würgegriff nimmt und die Grundlage des freien Austauschs von Ideen und Argumenten untergräbt. Der Meinungskorridor wird verengt, Informationsinseln versinken, Personen des öffentlichen und kulturellen Lebens werden stummgeschaltet und stigmatisiert.

 

Wir erleben gerade einen Sieg der Gesinnung über rationale Urteilsfähigkeit. Nicht die besseren Argumente zählen, sondern zunehmend zur Schau gestellte Haltung und richtige Moral. Stammes- und Herdendenken machen sich breit. Das Denken in Identitäten und Gruppenzugehörigkeiten bestimmt die Debatten – und verhindert dadurch nicht selten eine echte Diskussion, Austausch und Erkenntnisgewinn. Lautstarke Minderheiten von Aktivisten legen immer häufiger fest, was wie gesagt oder überhaupt zum Thema werden darf. Was an Universitäten und Bildungsanstalten begann, ist in Kunst und Kultur, bei Kabarettisten und Leitartiklern angekommen."