An der Muldenvereinigung

Heute sind wir in Sermuth, einem kleinen Ort, der zur Stadt Colditz gehört. Hier fließen die Freiberger und die Zwickauer Mulde zusammen. Gemeinsam sind sie die vereinigte Mulde. Schöne Flüsse mit erkundenswerten Tälern voller Naturschönheiten und geheimnisvoller alter Gemäuer.

Für mich ist das eine sehr schöne Stelle da in Sermuth. Seit 1974 steht hier ein Wetterschutzpilz an der Muldenvereinigung. Mehrere Hochwasser hat er schon überstanden. Weil der hartnäckige Pilz damit zum Sermuther Wahrzeichen geworden ist, können wir ihn heute auf dem Wappen des Ortes (entstanden wahrscheinlich in den 1980er Jahren) sehen. Man sieht die Muldenvereinigung, links den Schlossturm vom hiesigen kleinen Schloss Kötteritzsch und rechts einen kräftigen Biber, der bestimmt hier gerne am Wasser lebt. Ich habe schon mal einen an der Mulde gesehen, allerdings ein Stück flußaufwärts an der Freiberger Mulde; in der Nähe von Gleisberg. Da ist er vor mir geflüchtet, was gar nicht nötig gewesen wäre. Denn ich wollte ihn weder auffressen noch mir sein Fell aneignen. Aber das konnte er ja nicht wissen.

Um nach Sermuth mit den Ortsteilen Großsermuth, Kleinsehrmuth und Kötteritzsch zu kommen, sind wir schon ein ganzes Stück flussabwärts an der Mulde entlanggelaufen. An einem ziemlich heißen Tag. Trocken liegen die abgeernteten Felder. Staubig.  Aber es lohnt sich doch. Wind weht durch das Flußtal und macht die Wärme erträglich. Immer wieder bieten sich sehr schöne Blicke auf Fluß und Landschaft. Natürlich ist bei dem Wetter kaum einer unterwegs, auch ein Vorteil.

Kurz hinter dem Ortseingang von Sermuth finden wir ein schönes Graffiti an einem alten Werkstattgebäude, wo wir uns kurz ausruhen.

Wir gehen zur Muldenvereinigung, sind schon gespannt auf den Anblick. Denn ich war noch nie hier. Also wird es Zeit. Dann sind wir da. Ein schöner Moment. Ganz alleine sitzen wir an dieser Stelle und gucken dem neuen starken Fluss hinterher. Der Maulwurf darf raus. 

Klar denke ich dabei auch an die vergangenen Hochwasser und wie schlimm es gerade diese Gegend hier immer wieder getroffen hat. Mit voller Wucht wütete es durch die geballte Flusspower. Gleich kannst Du Dir ein kurzes Video dazu angucken.

Dann verabschieden wir uns von dem standhaften Pilz und wollen in Richtung Leisenau / Großbothen weiter. Das Kötteritzscher Schloss sehen wir von der Sermuther Muldenbrücke aus, lassen es oben auf dem Berg liegen und beschließen, an einem kühleren Tag dort hoch zu klettern und einmal näher zu betrachten. Heute nicht. Mittlerweile sind über dreißig Grad.

Der Kötteritzscher Schlossturm hatte früher ein spitzes Dach, so wie man es auch auf dem Wappen sieht. Seit 1994 wird es saniert und als Wohnhaus genutzt. Deshalb kann man das schöne Haus sowieso nur von außen besichtigen. 

Beim Bäcker Vetter in Sermuth gibt es ausgezeichnete Pfannkuchen mit Marmelade und ganz dickem Zuckerguss. Direkt vor der Bäckerei ist eine Bushaltestelle. Rein zufällig fährt in wenigen Minuten ein Bus in unsere Richtung. Diese Möglichkeit ist bei dem Wetter geradezu unwiderstehlich, oder?

Also steigen wir kurze Zeit später in den schön klimatisierten Bus ein - eine wahre Wohltat -  und fahren weiter in Richtung Grimma. In Großbothen gibts Snickers-Eis und dann gehts wieder heim. 

Das Muldental hat uns wieder einmal verzaubert. Dich auch?

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Wir haben auch entdeckt, dass man sich hier Kajaks und andere Boote ausleihen kann. Für einen, für zwei oder auch für mehrere Leute. Das merken wir uns auf jeden Fall und könnten uns eine Tour auf der Mulde gut vorstellen. Zum Beispiel ab Sermuth bis Podelwitz (leichte Tour, 2 Stunden, 30 €), so zum Anfang. Hinter dem Button findest Du Kontakt zum Anbieter.

Pawel, ahoi!