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Summertime

Unser Sommerrezept für Dich heute

 

Ich muss heute mal eine Lanze für den Sommer brechen.

 

Nicht für den Sommer allgemein, sondern für diesen Sommer: 2020.

 

Falls jetzt die Augenbrauen ärgerlich hochgezogen werden: Ja, ich weiß schon, in welcher Zeit wir leben. Es ist vieles anders in diesem Jahr, seitdem sich Corona auf der Welt ausbreitet und natürlich auch unser Land nicht verschont. In irgendeiner Zeitung las ich, das Corona-Virus kenne keine Grenze. Ich dachte mir nur: da ist es nicht der Einzige. 

 

Aber auch mit diesem Eindringling werden wir fertig werden, der uns Kontaktsperren, Produktionsausfälle, Schul- und Kindergartenschließungen, Kurzarbeit, Homeoffice, Arbeitslosigkeit, Firmenpleiten, Laden- und Kneipenschließungen,  eine weitgehende Einschränkung des gesellschaftlichen Lebens, Urlaubsstornierungen und noch mehr beschert hat. Die bisherigen gesundheitlichen Schäden sind nach aktueller Erkenntnis geringer als befüchtet. Der Run auf Intensivstationen, eine große Zahl von Toten bzw. Schwerkranken blieb aus. Zum Glück. Über die Kollateralschäden wird noch zu reden sein.

 

Wie es weiter geht, das werden wir sehen. Noch ist das Virus in der Welt unterwegs. Was es für Schäden anrichtet, wie ernst die Spätfolgen sind - das wissen wir noch nicht. Auch nicht, wie schnell sich die Wirtschaft wieder berappelt, die einzelnen Staaten weltweit auf die Beine kommen.

 

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Das alles ist so. Nicht schön, aber real. Wir leben damit. Der eine mit großen Problemen, der andere mit paar Einschränkungen. Mancher kommt ganz gut zurecht, andere wieder haben massive Schwierigkeiten. Weil das eigene Unternehmen kaputt oder bedroht, der Job weg, die Gesundheit verletzlich ist. Man mit Einsamkeit, Angst und Stille nicht klar kommt. Oder mit den veränderten Anforderungen innerhalb der Familie und im Job ausgereizt ist. Alles nicht einfach.

 

 

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Und trotzdem ist der Sommer schön. Auch für uns. Auch dieses Jahr. Guck Dir an, wie es gehen könnte. Getreu dem Motto der empfohlenen Limonadenherstellung, wenn das Leben uns nun schon mal Zitronen gegeben hat. Pass auf:

 

Garantierte Sommerfreuden durch folgendes

 

Erstens: Kurze Wege

Erspare Dir stundenlanges Gerangel auf Bundesstraßen, Autobahnen, Flughäfen, Bahnhöfen. Alle wollen raus, alle wollen was erleben, jeder will irgendwohin. Da ist es gut, die Wege möglichst kurz zu halten. Gibt es einen schönen Badesee, ein Freibad, einen Teich, einen Fluß mit Bademöglichkeit, einen schönen Wanderweg, einen Lieblingsplatz in Deiner Nähe - fahre oder geh da hin.

 

Zweitens: Außergewöhnliche Tageszeiten

Gerade bei besonders gutem Wetter ist der Andrang beim Baden oder auch auf Rad- und Wanderwegen in schönen Gegenden groß. Wenn man das nicht leiden kann (so wie ich), hat man eine besondere Möglichkeit. Die erfordert allerdings bissel Selbstdisziplin und inneren Zusammenriss, lohnt sich aber. Nicht jeder kann das umsetzen, kommt auf auf die Familie, das "Drumherum" an. Ich meine das Besuchen besonders begehrter Orte zu ungewöhnlicher Zeit. An heißen Tagen ist es toll, in der Zeit zwischen sechs Uhr und zehn Uhr morgens unterwegs zu sein. Zu schwimmen, am Wasser zu liegen, übers weite Feld oder durch den Wald zu gehen. Oder am Fluß lang auf einem schönen Radwanderweg wie an der Mulde. Und auch der Abend bietet Möglichkeiten.

 

Drittens: Wiederentdeckte und neue Freuden

Was man länger entbehrt hat, schätzt man mehr. Machen wir uns das bewusst!  In oder vor der Eisdiele sitzen und einen großen Eisbecher essen. Baden, wandern, radfahren. In sonnenglitzerndem Wasser schwimmen.  Wieder ins Kino gehen - herrlich. In der Kirschen- und Erdbeerzeit einen tollen Kuchen, eine schöne Torte machen. Grillen im Garten. Getränke mit klirrendem Eis im Glas. Jemanden treffen, den man vermisst hat.  Bei weit offenem Fenster abends lesen. Ein schickes Sommerkleidungsstück anziehen. Sich an der Leichtigkeit des Stoffs, seiner Griffigkeit, an den Farben erfreuen. Die Besonderheiten der Natur in dieser Jahreszeit wahrnehmen: das Singen der Vögel am Morgen, die Ruhe am Mittag, das Springen der Fische, das Grillen-Zirpen an warmen Abenden. Die Vielfalt an Duft und Farben um einen herum. Die Freude am Leben.

 

Viertens und letztens: Nicht ärgern über Fehlendes

Jeder vermisst etwas, manchmal oder dauerhaft. Wenn man schlau ist, dann geht man gut damit um. D. h., entweder hol Dir, was Dir fehlt, direkt her. Kümmer Dich drum. Mach es. Geht das nicht, dann improvisiere doch. Beispiel: ich habe keinen Balkon und auch keinen Garten rund ums Haus. Aber einen schönen Erker an meinem Wohnzimmer. Dort mache ich alle Fenster auf, stelle Pflanzen hinein und setze mich mit einem großen Becher Kaffee ins Fenster - einwandfrei!

 

Nicht vergessen: nur Jammerlappen, Negativ-Perfektionisten und Opfer denken immerzu daran, was sie alles NICHT haben oder sind. Dabei verpassen sie ihr Leben.

 

Wir nicht!

 

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Und jetzt bisschen Urlaubsfreude mit Mr. Bean. Und dem wunderschönen "La Mer" vom Trénet......

 

 

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Der Maulwurf und ich - wir wünschen Dir einen schönen Sommer.