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Black and white

Rassismus, Trauer, Wut, Randale und - Hintergründe?

Der 46jährige Afroamerikaner George Floyd starb bei einem Polizeieinsatz am 25. Mai 2020 in Minneapolis/Minnesota in den USA. Dabei kniete ein Polizeibeamter, ein Weißer, minutenlang auf seinem Nacken. Das Szenario wurde von einer zufällig anwesenden Passantin auf Video aufgenommen und verbreitete sich sehr schnell. Weltweit. Millionen Menschen sahen das und waren empört.

 

Was war geschehen?

 

Floyd sollte verhaftet werden, weil er möglicherweise gefälschte Dokumente besaß. Er war für die Polizei kein Unbekannter und hatte mehrere Jahre seines Lebens in Gefängnissen verbracht, zuletzt fünf Jahre wegen bewaffneten Raubes. Die Polizei nahm ihn fest; während der Festnahme starb George Floyd, vermutlich erstickte er durch den Druck auf seinen Hals. Dass George Floyd ein mehrfach vorbestrafter Gewalttäter war, erlaubt nicht, ihn auf diese Weise zu misshandeln und sogar zu töten. Trotzdem sollte man sich klar machen, mit wem die Polizei es hier zu tun hatte.

Die beteiligten Beamten wurden suspendiert und verhaftet. Sie werden angeklagt und verurteilt werden. 

 

Das ist auch gut so, denn ihr Verhalten war nicht richtig.

 

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Wissenswert in dem Zusammenhang ist, dass der Großteil der schwarzen Mordopfer in den USA von anderen Schwarzen getötet wird.

 

In 2013 waren das 93%, also wirklich fast alle. Das heißt, die Herausstellung weißer Gewalt gegenüber Schwarzen stimmt so nicht. Diese Zahlen machen deutlich, mit welchen Tätern es die Polizei bei schwerer Gewalt hier am meisten zu tun hat (Quelle FBI Crime Report 2013, siehe Artikel Sezession, Button 1). 

 

Der Tod George Floyds ist traurig. Ein Grund für die jetzt vielfach auftretenden Selbsterniedrigungsgesten weißer Menschen, z. B. das öffentliche Hinknien, ist er nicht. Auch nicht für das Einnehmen der Opferrolle durch Nicht-Weiße.

 

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Wandbild im Mauerpark Berlin, Mai 2020, zur Erinnerung an Georg Floyd
Wandbild im Mauerpark Berlin, Mai 2020, zur Erinnerung an Georg Floyd

 

Nach Bekanntwerden der Tat begannen sofort die Proteste. Nicht nur in Minnesota, sondern landesweit empörte man sich in den USA über die weiße Polizeigewalt. Es gab friedliche Kundgebungen, aber auch jede Menge gewalttätige Übergriffe der Demonstranten, Plünderungen von Geschäften, Brandstiftungen, weitere Tote. Die Nationalgarde wurde in einigen Bundesstaaten zu Hilfe geholt. Bürgerkriegsähnliche Zustände.

 

Wenn man sich überlegt, das Leute protestieren und dabei auch mal vor Wut ausrasten, ist das eine Sache. Und bei so einer brutalen Tat nachvollziehbar, wenn auch nicht hinzunehmen. Dass aber die Randale von Teilen der schwarzen Community und deren kostenlose Versorgung mit z. B. teuren TV-Geräten oder Luxus-Artikeln wie Designer-Handtaschen bei Plünderungen als Protest für einen Toten gelten sollen, ist unglaubwürdig und zeigt die Lage. Die Proteste werden von allen möglichen Gruppierungen unterstützt, denen es was nützt. Und ausgenutzt. Am einfachsten zur persönlichen Bereicherung.

 

Auch in Deutschland wurde protestiert. Gegen Gewalt. Gegen rassistische Gewalt gegenüber  Schwarzen. Die es bestimmt auch hier gibt, diese Gewalt. Aber rassistische Gewalt ist nicht nur die von Weißen gegenüber den Schwarzen.

 

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Das oben gezeigte Graffiti im Berliner Mauerpark erinnert uns an die schlimme Tat in Minneapolis. Nur: macht jemand Wandbilder für die Opfer von Rassismus und Gewaltbereitschaft hier in Deutschland?  Zu einem dunkelhäutigen Menschen, korrekt genannt PoC, People of Colour, darf man nicht Neger sagen. Aber wenn Weiße als Kartoffel oder weißer Abschaum bezeichnet werden, regt das keinen so richtig auf. Im Gegenteil, das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland setzt jetzt auf Twitter den Begriff "deutsches Volk" in Anführungsstriche und weist auf dessen Diversität hin.

 

Was müssen wir über Rassismus wissen, um zu verstehen? 

 

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Martin Lichtmesz hat in der "Sezession" einen interessanten Artikel zu den Hintergründen veröffentlicht. Besonders aufschlussreich eine Grafik des FBI. Die solltest Du Dir mal ansehen.

 

Präsident Trump äußerte sich in einer am 03. Juni 2020 veröffentlichten Rede zur aktuellen Situation in den USA. Hier nur ein Ausschnitt. Den Gesamttext findest Du am Artikelende hinter dem Button 2.

"Was wir jedoch gerade auf Straßen unserer Städte sehen, hat nichts zu tun mit Gerechtigkeit und Frieden. Das Andenken von George Floyd wird geschändet von Randalierern, Plünderern und Anarchisten.

Die Gewalt und der Vandalismus wird angeheizt durch die AntiFa und andere linksradikale Gruppen, die Unschuldige tyrannisieren und Geschäfte zerstören. Der Mob vernichtet das Lebenswerk von guten Menschen und zerstört deren Träume. Es schadet jenen, die am wenigsten haben.

Wir können und dürfen nicht zulassen, dass eine kleine Gruppe Krimineller und Vandalen unsere Städte ruinieren und unsere Kommunen in den Dreck ziehen.

Wir müssen das Recht eines jeden Bürgers verteidigen, ohne Gewalt, Vorurteile und Furcht leben zu können.

Heilung nicht Hass, Gerechtigkeit nicht Chaos, dass sind die Gebote der Stunde."