Held mit 100: Captain Thomas Moore

Das ist Captain Thomas Moore. Einer der wahrscheinlich momentan berühmtesten Briten weltweit.

Er wurde vorige Woche am 30. April 2020 100 Jahre alt. 

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Berühmt ist Captain Moore nicht wegen seines Alters, sondern weil er etwas Herausragendes geschafft hat. Er startete Mitte April 2020 einen Spendenaufruf, um das Britische Gesundheitswesen NHS in der aktuellen Situation zu unterstützen.

Nach Behandlung von Hautkrebs, einer gebrochenen Hüfte und in diesem Alter - was für eine Aktion von Thomas Moore !

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Wie ging das jetzt genau ? Pass auf:

Des Captains Idee: In seinem Garten am Haus in Marston Moretain, einem Dorf in der Nähe Londons, würde er einen bestimmten Weg hundert Mal langgehen, mit Rollator, sozusagen eine Wegstrecke für jedes Lebensjahr. Und zwar noch vor seinem 100. Geburtstag. Damit wollte er sagen: "Ich schaffe das, und Ihr alle schafft auch was. Nämlich unser Gesundheitswesen mit Geld zu unterstützen, das es momentan so nötig braucht! Wir alle halten durch."

Gesagt, getan.

Ein Spendenaufruf wurde online generiert und in den sozialen Netzwerken geteilt; man berichtete im britischen Radio und Fernsehen. Gemeinsam mit dem britischen Sänger und Schauspieler Michael Ball nahm Captain Moore ein Lied auf, was die Charts stürmte: "You`ll never walk alone". Sicher hat der Captain Unterstützung bei der gesamten Organisation gehabt. Aber darum geht es eigentlich nicht. Sondern darum, dass man auch im hohen Alter noch eine zündende Idee haben kann, das auch durchzieht und andere begeistert.

"Wenn man bedenkt, für wen das (Geld) ist - für all die mutigen und hervorragenden Ärzte und Krankenpfleger, die wir haben - sie haben jeden Penny verdient", sagte Moore dem Sender BBC.

Der Sender NBC twitterte:

Captain Moore hatte sich vorgenommen 1000 Pfund Sterling ( das sind ca. 1137 €) zu sammeln, das war sein Ziel. Am Ende wurden es über 32 Millionen Pfund Sterling, also unglaubliche 37 Millionen € ! Das ist die größte Summe, die jemals durch einen Spendenaufruf einer einzelnen Person gesammelt wurde.  Captain Tom, wie viele ihn nennen, sammelte mehr, als er jemals gedacht hatte. Die Resonanz war überwältigend. Über 1,5 Millionen Menschen weltweit unterstützten die Spendenaktion des alten Captain.

Premierminister Boris Johnson, der selber an Covid19 erkrankt war und intensivmedizinisch behandelt werden musste, dankte Captain Moore im Namen des ganzen Landes. Auch das Königshaus meldete sich mit Dank zu Wort, die Queen gratulierte. Captain Thomas Moore wurde zum Colonel ehrenhalber befördert, und das an seinem 100. Geburtstag! 

Hochachtungsvoll gucke ich auf diesen Mann nach England.

Eine gelungene, starke Aktion. Die hat Geld gebracht, aber auch noch was ganz anderes. Es ist ein positives Signal in die Welt: "Wir stellen uns den Schwierigkeiten und geben nicht auf!" Ich sehe es auch als patriotische Tat eines Briten, der sein Land liebt und es unterstützen will. Gerade diese in den letzten Jahren durch das Brexit-Verfahren so gebeutelte und gespaltene Nation.

Man kann von dem Umgang mit dem neuen Corona-Virus jetzt halten, was man will. Fakt ist:

Diese Tat des jetzigen Colonel Moore kann uns auch in Deutschland ein Beispiel sein. Für Mut, Optimismus, Kraft, Ideenreichtum und Überzeugung. Dafür, auch zu uns selbst und zu unserem Land zu stehen. Es ist schon richtig, dass in diesen Zeiten jeder Mensch hier und auf der ganzen Welt seine zusätzlichen Probleme hat. Den einen trifft es härter, der andere hat mehr Glück in Zeiten von gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschafltichen Herausforderungen. Jeder muss sehn, wie er auf die Beine kommt - gemeinsam geht das besser. 

Colonel Moore macht den Unterschied deutlich: Du kannst 100 Jahre alt sein, Weltkriegsveteran, gebrechlich und von Krankheit gezeichnet, aber Du kannst noch was wollen und was bewegen. Du kannst aber auch in viel komfortablerer Situation sein. Jünger, gesünder, ohne Kriegserfahrung, in einem vergleichsweise recht angenehmen Leben.

Und trotzdem die ganze Zeit jammern, wie furchtbar Deine derzeitige Situation ist. Eigentlich doch nur peinlich, oder ?

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Ein anonymer Spender schrieb auf der Spendenwebsite an Thomas Moore:

"Well done. You have been a real inspiration to everyone."

So ist es, vielen Dank, Colonel Moore !