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Massenmanipulation (1): "Und ich sags nochmal:......"

Massenmanipulation - Teil 1: Die Baby-Strategie

www.pixabay.com / Phil Shaw
www.pixabay.com / Phil Shaw

 

Wer versucht, sich zu bestimmten komplexen Themen eine möglichst objektive Meinung zu bilden, der stößt irgendwann an Grenzen, auf Schwierigkeiten, Unstimmigkeiten. Wie verschafft man sich Fakten ? Was ist das ? Wer bewertet ? Was steckt zum Beispiel hinter Framing und Haltungsjournalismus ? Er fragt sich: Sehe ich das jetzt richtig - oder irre ich mich ? Was ist richtig ? Und will mich jemand in die Irre führen ? Und wenn ja, warum ?

 

Und wie ?

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Mit diesem letzten Fragenschnipsel, dem "wie" , wollen wir uns mal näher befassen.

 

Prof. Noam Chomsky vom MIT in Philadelphia, ein Sprachwissenschaftler und Silvain Timsit, ein französischer Autor - ihnen wird die Darstellung der zehn Strategien der Massenmanipulation zugeschrieben. Neu sind diese nicht, schon im alten Rom sprach man von "Brot und Spielen". 

 

Ich finde es sehr interessant, mal darüber nachzudenken, wir wir beeinflusst werden oder wie wir auch andere beeinflussen. Deshalb gucken wir uns doch diese Manipulationsstrategien mal an.

 

Heute gehts mir um nur eine dieser Strategien, die Baby-Strategie.

 

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 Bestimmt ist es Dir auch schon passiert, dass Du die Worte eines Politikers, eines Journalisten oder auch einer ganz anderen Person hörst - und denkst: "Der redet mit mir wie mit einem Kleinkind.....". Mir fällt dabei immer der FDP-Politiker Philipp Rösler ein. Er war vor einigen Jahren Gesundheitsminister und Wirtschaftsminister in der Bundesregierung. Dieser noch junge und meistens gut gelaunte Mann vietnamesischer Herkunft hatte es besonders gut drauf, mich durch die Art und Weise seiner Rede aufzuregen. Das gipfelte meist darin, dass Herr Rösler, ein studierter Mediziner, sprach: "Und ich sage es nochmal:.......". Dabei guckte er intensiv und leicht belustigt in die Fernsehkamera. Auf mich - herab.  Dann war ich immer sauer und fühlte mich veräppelt von diesem Herrn. 

 

Entweder hat Herr Rösler diese Baby-Strategie nicht gut beherrscht oder ich bin eine gegen die Rösler-Strategie resistente Person. Kann aber auch sein, er hatte nie eine Strategie. Ich denke mir so: na, schliesslich ist er in der FDP.... Gegen Planlosigkeit spricht allerdings seine beeindruckende Karriere vom vietnamesischen Waisenkind hin zum Mediziner, Parteifunktionär und Spitzenpolitiker. Heute arbeitet Philipp Rösler für verschiedene Aufsichtsräte.

 

Auch von der SPD wird diese Baby-Strategie heute eingesetzt. Familienministerin Giffey ist Meisterin darin. Diese Frau sieht so aus wie eine liebe, freundliche, frischgewaschene Kindergartentante und hat auch so eine Stimme. Als könnte sie zu Dir sagen: "Es ist alles nicht so schlimm, das wird alles wieder gut. Versprochen, bis zur Hochzeit tut´s nicht mehr weh...." Und im Prinzip macht die Ministerin das auch. Denn die von Frau Giffeys Ministerum erarbeiteten Gesetze heißen zm Beispiel "Gute-Kita-Gesetz" und "Starke-Familien-Gesetz".

 

Doch diese freundliche, einlullende, einfache, nicht zu sehr fakten- und hintergrundbelastete Sprache hat Methode und ist oft sehr wirksam. 

 

Sie ist eine von zehn Manipulationsstrategien. Schaun wir uns das an:

 

(Und nein, ich bin kein Verschwörungstheoretiker. Aber Denken tut zwar manchmal weh, schadet aber im Endeffekt nicht.)

 

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Die Baby-Strategie:

 

"Sprich zur Masse wie zu kleinen Kindern." / (Noam Chomsky/Silvain Timsit)

 

"Die meisten Inhalte, die an die breite Masse adressiert werden, nutzen bewusst eine Sprache, Argumente, oder einen Ton, die allesamt kindlich, oftmals auch debil wirken (man erinnere sich an die Weihnachtsansprache 2014 , oder die Wahlkampfrede 2013 der Bundeskanzlerin A. Merkel).

 

Man bekommt den Eindruck, dass der Empfänger der Botschaft ein kleines Kind, oder ein geistig behinderter Mensch sein müsse. Daraus leitet sich die Regel ab, dass je mehr man einen Empfänger täuschen will, umso kindlicher der Ton zu werden hat.

 

Doch warum? „Wenn man sich an eine Person wendet und mit ihr spricht, als ob sie 12 wäre, wird suggestiv mit höchster Wahrscheinlichkeit jene Person kritiklos reagieren oder antworten, als ob sie tatsächlich 12 Jahre alt wäre.“"

 

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Achte mal darauf, wenn Frau Merkel neue Corona-Beschränkungen mitteilt oder sich einer unserer Ministerpräsidenten der Länder an seine Bürger wendet. Oft reden sie eindringlich, beruhigend, einfach strukturiert, nicht auf Augenhöhe mit uns. Das sollte uns wachsam machen und zum Nachdenken anregen.

 

Denn wer sich einlullen lässt, der ist auch selber dran schuld.

 

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Und mit diesem unpoetischen Satz verabschiede ich mich für heute und habe Dir als Trost noch ein kleines Video mitgebracht, über russisches Schnaps-Schach. Den Zusammenhang zum oben geschriebenen Text kannst Du bitte selber herstellen....