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"Ich hoff, die Menschheit schafft es"

Peter Hacks zum Geburtstag

Foto: Edith Rimkus
Foto: Edith Rimkus

 

„Das erste Auftauchen der Romantik in einem Land ist wie Salpeter in einem Haus, Läuse auf einem Kind oder der Mantel von Heiner Müller am Garderobenhaken eines Vorzimmers. Ein von der Romantik befallenes Land sollte die Möglichkeit seines Untergangs in Betracht ziehen.“ (Peter Hacks W15/S. 95f)

 

Heute, am 21. März, ist der Geburtstag von Peter Hacks. 1928 kam er in Breslau auf die Welt, verlassen hat er sie 2003.

 

Hacks war ein bekannter und erfolgreicher, nicht unumstrittener Dichter und Dramatiker der DDR. Seine Werke wurden auch in der BRD aufgeführt.

 

Während des Krieges geriet er in Gefangenschaft und studierte später in München Literatur, Theaterwissenschaft, Philosophie und Soziologie. Hacks gilt als Begründer der Sozialistischen Klassik. Mancher Genosse fand diesen Autor zu elitär und bürgerlich.  Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Schauspiel "Der Frieden" (nach Aristophanes). Zur Premiere in Berlin am Deutschen Theater gab es im Oktober 1962 45minütigen Schlussapplaus. Regie führte Benno Besson.

 

 

Gedichte und Geschichten schrieb Hacks, auch für Kinder ("Die Katze wäscht den Omnibus"). Das Drama "Die Sorgen und die Macht" von 1962 polarisierte und brachte Hacks Kritik der SED-Parteiführung ein.

 

Dieser Dramatiker war über die Wende hinaus Kommunist und kein Freund der Wiedervereinigung. Zu seinen Weggefährten und Kollegen gehörten Bertold Brecht, Wolfgang Langhoff, Benno Besson, Heiner Müller, Rudi Strahl. Er gehörte dem Schriftstellerverband der DDR an und erhielt zweimal den Nationalpreis.

 

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Egal, wie Du selbst politisch eingestellt bist: von Peter Hacks etwas zu lesen, lohnt sich. "Ich hoff, die Menschheit schafft es" heißt eine Biografie über ihn.

 

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Beeilt euch, ihr Stunden

Beeilt euch, ihr Stunden, die Liebste will kommen.
Was trödelt, was schleppt ihr, was tut ihr euch schwer?

 

Herunter da, Sonne, und Abschied genommen.
Verstehst du nicht, Tag, man verlangt dich nicht mehr.
Mit seinen Droschken und Schwalben und Hunden

 

Wird mir das ganze Leben zum Joch.
Schluß mit Geschäften. Beeilt euch, ihr Stunden.
Und wärt ihr Sekunden, ich haßte euch noch.
Ich kann nicht erwarten, den staunenden Schimmer

 

In ihrem zärtlichen Auge zu sehn.
Verschwindet, ihr Stunden, am besten für immer.
Die Liebste will kommen, die Welt soll vergehn.

 

Peter Hacks