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Wir zu Hause

Unser Leben im Zeichen der Einschränkung

 

Weil wir uns in einer Pandemie befinden, ist unser Leben anders geworden. Und es wird sich noch mehr verändern.

 

Es nützt nichts, diese Tatsache zu verdrängen oder kleinzureden. Jammern und Meckern wird uns nicht helfen. Seien wir also lieber pragmatisch, gehen wir damit um. Der Kluge und Mutige stellt sich der Wirklichkeit.  Packen wir die Situation an.

 

 

Zuerst muss klar sein, womit wir es zu tun haben. Wie ist die Lage?

 

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Eine Pandemie, die Ausweitung einer Seuche über die ganze Welt, ist Realität. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Infektionen, 80 %,  glimpflich verlaufen und die Infizierten wieder gesund werden. Das Schlimme ist, ein Teil der Krankheitsverläufe, 20 %, ist schwer. D. h., (intensiv)medizinische Betreuung, Beatmung, Isolierung der Kranken wird notwenig. Für einen Teil der schweren Fälle endet die Infektion mit dem Tod. Heute, am 20. März mittags, haben wir aktuell in Deutschland 16.290 gezählte Infizierte, davon sind 44 gestorben. Ein Teil wird in Krankenhäusern behandelt, andere erholen sich zu Hause, manche sind schon wieder gesund. Da die Testkapazitäten hier im Land nicht ausreichen, wird die Dunkelziffer der Infizierten und auch die der Toten höher sein. D. h., es gibt noch weit mehr Infizierte als die, bei denen das per Test festgestellt wurde.

 

Außer den gesundheitlichen Folgen hat die Pandemie auch großen Einfluss auf die Wirtschaft und die globalen Finanzmärkte.

 

Wie verändert das alles unser Leben, unseren Alltag ?

 

 

Welche Ereignisse und Maßnahmen beschäftigen uns jetzt ?

 

So mancher hat Angst vor der Krankheit direkt. Angst, sich zu infizieren, schlimm krank zu werden, vielleicht zu sterben. Noch mehr Leute sorgen sich um ihre Familie, um Freunde, zumal wenn die den Risikogruppen angehören. Also ältere und kranke Menschen. Aber es trifft auch Jüngere und Fittere, Beispiele aus Italien und auch schon aus Deutschland zeigen es. 

 

Viele Leute sind in dieser Zeit in ihrer finanziellen Existenz bedroht. Laden- und Restaurantbesitzer, selbständige Handwerker, Hoteliers, freiberufliche Künstler und viele andere habe keine oder nur noch geringe Einnahmen. Hier wird die Politik unterstützen; entsprechende Projekte sind in Arbeit. Trotzdem bleibt das für die Betroffenen eine schlimme und ungewisse Situation. Aber auch die vielen Arbeiter und Angestellten in mittelständischen und größeren Unternehmen sehen sich mit Kurzarbeit, dem Stundenabbau oder sonstigen Regelungen wie Homeoffice konfrontiert. Viele fürchten eine Rezession, Entlassungen, Arbeitslosigkeit.

 

 

 

Eine weitere Herausforderung ist der veränderte Familienalltag. Kinder, die sonst tagsüber in Kitas und Schulen sind, müssen plötzlich zu Hause bleiben. Sie sollen zu Hause ihren Schulstoff lernen, sich sinnvoll beschäftigen, gut versorgt werden. Das alles muss neu organisiert werden. Andere Betreuungsmöglichkeiten für einen kleinen Teil der Kinder mit unabkömmlichen Eltern entstehen. Die meisten Kinder aber werden daheim versorgt, wenn Mutter und Vater zu Hause sein können. Aber auch hier ist klar: Homeoffice ist Arbeit. Zwar zu Hause, aber Arbeit.

 

D. h., ich kann als Arbeitgeber nicht davon ausgehen, dass 8 Stunden bei voller Leistung zu Hause gearbeitet wird. Wenn nebenher Kinderbetreuung mit allem, was dazu gehört, vonstatten geht. Für alle zusammen entsteht ein neuer Alltag, der sich erst einspielen muss. Gefahr von Streit, Frust, Versagen, Verzweiflung, Gewalt ist da, wenn man mit diesen Aufgaben auf beengtem Raum, gar "eingesperrt" zurecht kommen muss. Geduld, Rücksicht und Verständnis sind jetzt noch wichtiger als sonst.

 

 

Dazu kommt das eingeschränkte und kontaktärmere Leben. Man ist mehr auf sich gestellt. Gewohnheiten wie tägliche Begegnungen auf Arbeit, in der Schule, in der Kita werden durch Zurückgezogenheit ersetzt. Was man gerne gemacht hat, wie zum Sport, ins Kino, ins Theater, zum Fußballspiel oder ins Restaurant zu gehen, sich mit anderen zu treffen oder auch mal alleine ausgedehnte Ausflüge zu machen - das geht momentan nicht. Man muss sich beschränken, sich neu organisieren. Ist man direkt von Ausgangssperre und Quarantäne betroffen, dann hat man noch weniger Freiheit.

 

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Das alles haben wir uns nicht ausgesucht und es ist nicht schön. Im Gegenteil.

 

Aber wir haben eine Chance, uns darauf einzustellen und das beste daraus zu machen. Denn wir sind flexible Wesen, eigentlich.

 

Sicher ist es für manche, wie zum Beispiel für mich, leichter als für andere.  Denn ich bin beruflich in einer recht komfortablen Situation und habe keine kleinen Kinder, die es in der Wohnung tagelang zu beschäftigen gilt. Auch keinen riesigen Hund. Meine Familie ist freundlich und fit.  

 

Wer sowieso immer schon gerne für sich alleine was macht, der hat hier Vorteile. Und wer das Glück hat, einigermaßen harmonische Menschen um sich zu haben und ein schönes Zuhause sein eigen nennt - der kann daheim an eigenen Projekten arbeiten, Liegengebliebenes aufräumen, lesen, Filme schauen, Musik hören, gemeinsam essen, Blogs schreiben und online unterwegs sein. Und sich bemühen, gesund zu bleiben.

 

Wer raus kann, gesund ist und Zeit hat, kann anderen helfen. Sei es durch Einkäufe oder Mitarbeit irgendwo, wo es gebraucht wird. Oder durch virtuellen Zuspruch mit unseren vielfältigen heutigen Kommunikationsmöglichkeiten. Wer nicht besucht werden kann und in der Wohnung bleiben muss, freut sich um so mehr über einen Anruf, eine Nachricht, ein Foto.

 

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Die Krise mit all ihren Problemen und Schrecken birgt auch Möglichkeiten. Nutzen wir sie für uns, so gut es geht.

 

Du musst ja nicht gleich Klöppeln und Japanisch lernen oder die ganze Wohnung umbauen, aber ETWAS sollte doch drin sein.... Wir werden noch darüber sprechen, denke ich mir.

 

Vor allem aber wollen wir, auch Du und ich, irgendwann gesund aus dieser Krise hervorgehen, das ist die Hauptsache bei allen Gedanken dazu.

 

 

Nutzen wir unsere Möglichkeiten, wir haben welche !

 

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Und jetzt setzen wir das Bild zusammen (oder was dachtest Du, wozu ich Dir hier solche Stückelteile anbiete....):

 

www.pixabay.com/ Tracy Lundgren
www.pixabay.com/ Tracy Lundgren

 

Sieh es mal so: Der Pfau ist das Sinnbild all unserer vorhandenen Möglichkeiten. Erst in vernünftiger Zusammensetzung ergeben sie ein Gesamtbild und haben einen Sinn.