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Wahre Worte

"Wenn der Gast dem Gastgeber jeden Tag ein Leben stiehlt"

www.twitter.com / @K6a6t6j6a
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Der Sänger Xavier Naidoo wird dieser Tage medial heftig angegriffen. Wir kennen den seit vielen Jahren erfolgreichen Künstler und seine Band "Söhne Mannheims" durch seine Lieder, die ganz oben in den deutschen Charts rangieren. Eins, das mir besonders gefällt, habe ich Dir am Artikelende mitgebracht ("Das hat die Welt noch nicht gesehn."). Ein tolles Liebeslied, "....gib mir 'nen Koffer für mein Herz...."

 

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RTL schmiss ihn jetzt aus der Show DSDS raus, wo er bisher Mitglied der Jury war.

 

Warum?

 

Ein Video von 2018, worin der Sänger sich zu Migrantengewalt äußert, tauchte vergangene Woche in den sozialen Netzwerken auf.

 

Das Video folgt gleich, vorab ein Songtextauszug:

 

"Und ihr steht seelenruhig nebendran, schaut euch das Schauspiel an, das keiner beenden kann. Weit und breit ist hier kein Mann, der dieses Land noch retten kann. Hauptsache, es ist politisch korrekt, auch wenn ihr daran verreckt. Und nochmal: Ich hab’ fast alle Menschen lieb. Aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt. Dann muß ich harte Worte wählen, denn keiner darf meine Leute quälen. Wenn doch, der kriegt’s mit mir zu tun. Laß uns das beenden, und zwar nun. Ihr seid verloren.“

 

Daraufhin kamen natürlich der Nazi-Vorwurf und der RTL-Rauswurf. Künstlerkollegen sprachen sich für oder gegen Naidoo aus. Zu seinen Unterstützern gehören u. a. Rapperin Sabrina Setlur und Schauspieler Til Schweiger. Das Unternehmen Human Blood Ltd., ein Anbieter von Klamotten mit aufgedruckten Botschaften wie "No Nationality" oder das gute alte "#FCKNZS", erstattete Anzeige wegen Volksverhetzung gegen den Sänger. Die schriftliche Anzeige wurde werbewirksam auf der Firmen-Website von "Human Blood" platziert. Dort erfährt man auch, dass dieses Unternehmen sich an Schlepperei beteiligt.

 

Ziemlich absurd, einen Soul-Sänger als rechtsradikal und fremdenfeindlich zu beschimpfen, dessen Eltern schon vier (!) Nationen in sich vereinen. Der Vater ist deutsch-indischer Abstammung, die Mutter irisch-südafrikanischer Herkunft. Geboren und aufgewachsen ist Xavier Naidoo in Mannheim.

 

Die "Badische Zeitung" schreibt am 11. März 2020:

 

"In der persönlichen Erklärung schreibt Naidoo unter anderem: "Ich setze mich seit Jahren aus tiefster Überzeugung gegen Ausgrenzung und Rassenhass ein. Liebe und Respekt sind der einzige Weg für ein gesellschaftliches Miteinander. Das bedeutet für mich aber auch, dass alle in der Verantwortung sind, wachsam gegenüber Angriffen auf ein friedliches Miteinander aller Menschen zu sein, egal aus welcher politischen Richtung und ungeachtet der Herkunft."

 

Und damit hat Xavier Naidoo recht. Verantwortungsbewusstsein, Wachsamkeit und entschlossenes Handeln sollte unser Land sich wieder zu eigen machen. Sonst sind wir wirklich verloren.