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Der Hahn ist tot

Mörderische Geschichte

www.pixabay.com / ArtTower
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Heute hat im wirklichen Leben ein schöner Hahn ein neues Zuhause gefunden. Sein Besitzer gab ihn in gute Hände ab. Bedingung: "Nicht für die Suppe!"

 

Seines Lebens erfreuen sollte sich dieser Gockel, ganz klar. Ich glaube, das hat auch funktioniert. Woher ich das alles weiss, kann ich Dir nicht verraten. Aber es hat mich an etwas erinnert. Pass auf:

 

Besagter Hahn hatte am heutigen Donnerstag nämlich wesentlich mehr Glück als viele seiner Kollegen. Ein ganz berühmtes altes Lied gibt es, einen Kanon: "Der Hahn ist tot." Ein Restaurant in Berlin heisst so. Und: Einer der erfolgreichsten Kriminalromane der Autorin Ingrid Noll trägt genau diesen Titel.

 

Um diese Geschichte geht es mir. Roman und von Silvia Jost gelesene Audioversion gehören zu meinen Lieblingen. Immer mal wieder nehme ich das zur Hand. Deshalb möchte ich Dir diese Geschichte ans Herz legen.

 

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Zur Story: Eine nicht mehr ganz junge, aber bisher im Leben zu kurz gekommene Frau lebt ihr einsames Leben. Sie arbeitet bei einer Versicherung; hat eine schicke Wohnung in einer schönen Stadt. Finanziell ist sie unabhängig. Wir reden hier von Rosemarie Hirte. Frau Hirte ist eine unromantische, pragmatische Person. Sie ist das, was man apart nennt. Aber eigentlich war sie noch nie so richtig verliebt. Deshalb konnte sie bisher gut schlafen, allein schöne Urlaube mit gelegentlichen Affären machen und sich um ihren Job kümmern. Partner und Familie hat sie nicht. Frau Hirte lebt allein. Sie gilt als unabhängig, korrekt, zuverlässig und nüchtern.

 

Aber dann passiert es: Sie verliebt sich. In einen etwas jüngeren Lehrer, den sie durch ihre Freundin kennenlernt. Erst genießt Rosi, wie wir sie jetzt nennen, dieses neue Gefühl. Sie ändert ihre Frisur und ihren Kleidungsstil, lernt endlich das Flirten (ein wenig) und kümmert sich außerdem um einen alten Hund namens Dieskau, der einer erkrankten Kollegin gehört.

 

Mit dem Dieskau begibt sie sich auf unverfänglich wirkende Abendspaziergänge. In Wirklichkeit versucht sie aber, ihren neuen Schwarm auszuspionieren und ihm näher zu kommen. ER ist ein gutaussehender, lockerer Typ namens Rainer. Sein zweiter Vorname, den er nie benutzt, ist Witthold. Und Rosi nennt ihn so und ist besessen von diesem Mann. Alles will sie tun, um ihn für sich zu gewinnen.

 

Dabei ist sie auch bereit zu töten. Und tut es. Ein verhängnisvolles Ereignis bedingt das andere. Kettenreaktionsartig verändert sich nicht nur Rosi Hirtes Leben. Sondern auch das vieler Menschen in ihrer Umgebung.....

 

Mehr verrate ich Dir nicht, sonst bist Du nicht mehr neugierig. 

 

Das Elsass spielt auch eine Rolle in unserer Geschichte. (Bild ist aus Eguisheim / www.pixabay.com / Macyvi)
Das Elsass spielt auch eine Rolle in unserer Geschichte. (Bild ist aus Eguisheim / www.pixabay.com / Macyvi)

Wer Romane der Autorin Ingrid Noll kennt, der weiss auch, dass ihre Täter immer Frauen sind. Und eigentlich nie erwischt und verurteilt werden. Das ist, pardon, das Schöne daran. Auch Noll-typisch ist das besondere Rhein-Neckar-Lokalkolorit, dass ihre handelnden Personen so kuschelig und doch sehr gefährlich umgibt.

 

Frau Noll, Jahrgang 1935, begann erst im fortgeschrittenen Alter mit dem Schreiben. Damit war sie gleich sehr erfolgreich.  Ihre zahlreichen Bücher wurden bisher in 27 Sprachen übersetzt und teilweise verfilmt.  Toll. Eine ganz eigene Art von kriminellen Geschichten erfindet diese international bekannte Autorin. Sehr lebensnah, prall beschrieben und fein erzählt. 

 

Also dann, hör und lies "Der Hahn ist tot". Spannende und humorvolle Unterhaltung garantiert. Gibts auch als richtiges Buch und Kindle- Download bei Amazon.

 

Dann erfährst Du unter anderem, warum der Cockerspaniel "der Dieskau" heisst. Und warum man mit seiner besten Freundin besser nicht auf einem (sehr hohen) Aussichtsturm picknicken sollte......

 

Das kann bei Ingrid Noll nicht passieren.... (www.hoesti.de)
Das kann bei Ingrid Noll nicht passieren.... (www.hoesti.de)

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Pawel und ich wünschen Dir viel Vergnügen. Und bitte lass Deinen Hahn leben, falls Du einen hast.

 

Was ich mich noch so frage: Liest Herr Noll eigentlich die Bücher seiner Frau?

 

Raffinierte Erzählerin: Ingrid Noll / www.diogenes.ch (Foto: Renate Barth)
Raffinierte Erzählerin: Ingrid Noll / www.diogenes.ch (Foto: Renate Barth)