Verzicht auf CDU-Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur
Die CDU-Vorsitzende, zukünftige Kanzlerkandidatin und Verteidigungsministerin war im Verlauf der letzten Tage durch ihr Handeln und ihre Äußerungen im Zusammenhang mit der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen zunehmend in die Kritik geraten. Auch in den eigenen Reihen der CDU machten sich Unmut und Unverständis breit. Die Bereitschaft der Partei, diese Politik der Restriktion und undemokratischen Einflussnahme mitzutragen, schwindet. Auch die komplette Ablehnung der Zusammenarbeit sowohl mit AfD als auch LInken; dabei doch das Liebäugeln mit einem erneuten linken Ministerpräsidenten in Thüringen (als kleineres Übel) - das gefällt auch in der CDU nicht jedem. Das alles unter massivem Verlust von Wählerstimmen in den letzten Jahren.
Heute zog Frau Kramp-Karrenbauer die Konsequenzen und kündigte ihren Rücktritt von Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur an. Verteidungungsministerin wolle sie bleiben.
Die Gesamtsituation fasst ein Offener Brief des CDU-Stadtverbandes Schleusingen (Thüringen) gut zusammen. Er spricht das aus, was viele Bürger, Kommunal- und Landespolitiker denken. Die Formuierungen kennzeichnen die tiefe Zerissenheit der CDU. Offen werden das Handeln der Bundeskanzlerin und ihrer Generalsekretärin und potentiellen Nachfolgerin als "zutiefst undemokratische Prozesse" benannt. Das musst Du Dir mal klar machen. Die Bundeskanzlerin eine undemokratische Person ! So etwas wäre noch vor wenigen Jahren ein absolutes Unding gewesen. Nicht vorstellbar.
Wie die CDU sich nun positioniert, wird interessant.
Hier der Brief:
Heute gab Frau Kramp-Karrenbauer am Nachmittag eine kurze Pressekonferenz in Berlin.
Darin erklärte sie, dass sie nicht als Kanzlerkandidatin antreten werde, aber die Partei vorübergehend weiterführen wolle. Bis ein neuer CDU-Vorsitzender gefunden wäre, der auch Kanzlerkandidat sein sollte. Verteidigungsministerin würde sie bleiben, die Kanzlerin und das CDU-Präsidium hatten dem schon zugestimmt. Frau Kramp-Karrenbauer machte deutlich, dass für sie weder irgendeine Zusammenarbeit mit der AfD noch mit den Linken in Frage kommen. Der Werteunion innerhalb der CDU steht sie auch ablehnend gegenüber.
Das Video zur Pressekonferenz findest Du hier:
Die "Neue Zürcher Zeitung" schreibt heute Vormittag zum Rücktritt AKKs:
"Die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat am Montagvormittag (YG: 10.02.20) vor dem CDU-Präsidium erklärt, dass sie auf die Kandidatur als Kanzlerkandidatin verzichtet und den Parteivorsitz abgeben will. Sie wolle «zum Sommer den Prozess der Kanzlerkandidatur organisieren, die Partei weiter auf die Zukunft vorbereiten und dann den Parteivorsitz abgeben», hiess es aus CDU-Kreisen. Um 13 Uhr will sie sich auf einer Pressekonferenz erklären. "
Den ganzen Artikel findest Du hier:
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Da fällt mir gerade noch was ein: Heute ist der 10. Februar. Das ist der Geburtstag von Berthold Brecht, dem großartigen Dichter und Dramatiker. Herr Brecht erfand Herrn Keuner, abgekürzt Herrn K., einen ganz normalen Mann. Diesen Keuner läßt er verschiedene Geschichten erleben, die immer eine lehrreiche Konsequenz für den Leser haben (sollen). So wie die alten Fabeln oder die biblischen Gleichnisse etwa. Eine Keuner-Geschichte, eine ganz kurze, erinnert mich an die gegenwärtige Situation in unserem Land. An die Angst, die hier vor Veränderung herrscht. Auch die CDU sagt: "Ich will so bleiben, wie ich bin und mich nicht ändern." Darauf sagt der Wähler: "Du darfst." Und wählt dann eine andere Partei. Oder gar nicht.
Leben ist Veränderung, ohne die gehts nicht. Wer sich nicht ändert, stirbt aus.
Aber zu Brechts Geschichte:
Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: "Sie haben sich gar nicht verändert." "Oh!" sagte Herr K. und erbleichte.
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