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Auf Schloss Schlettau

Ein Kleinod im Erzgebirge - Stadt und Schloss

 

In Schlettau, einer kleinen Stadt in der Nähe von Annaberg-Buchholz, steht ein Schloss.

 

Stadtwappen von Schlettau
Stadtwappen von Schlettau

 

Gebaut wurde es als Wehrburg zum Schutz der Salzstraße am Übergang des Flusses Zschopau zum Pressnitzpass. Die alte Handelsstraße führte durch den Urwald Miriquidi. Es war Wehrburg, Wohnort, Jagdresidenz, Amtssitz, Klostereigentum, Baumwollspinnerei und Landmaschinenfabrik. Bis ins 20. Jahrhundert wurde es immer wieder erweitert und umgebaut. Heute ist es ein Museum mit historischem Festsaal. Seit 1930 gehört es der Stadt.

 

Man kann sich das Schloss anschauen, sogar Mitternachtsführungen gibt es. Über weitere Möglichkeiten informiert die Schlosswebsite, roter Button weiter unten.

 

Eine Übersicht im Schloss erzählt uns etwas über die lange und bewegte Geschichte des Anwesens:

 

 

Viel hat das kleine Schloss schon erlebt in seiner knapp tausendjährigen Geschichte. Umgeben ist es von einem großzügigen, schönen Park. Kleiner und großer Schlossteich, bevölkert von Enten, funkeln heute im Februarlicht.

 

Zufällig erfuhren wir von der Existenz dieses erzgebirgischen Kleinods. Da sind wir hingefahren und haben es uns angeguckt. 

 

Mit Bus 415 in Richtung Aue fährt man nur 13 min von Annaberg-Buchholz nach Schlettau, steigt am Markt aus und ist da. Nur ein paar Minuten läuft man von hier aus zum Schloss.

 

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Schlettau hat ca. 2500 Einwohner und gehört zu den ältesten Städten des oberen Erzgebirges. Seit Beginn des zwölften Jarhunderts lebten hier Menschen, erste Siedlungen entstanden um die Wehrburg und entwickelten sich zur Stadt mit entsprechenden Rechten. 1515 wurde Schlettau freie Bergstadt.

 

Heute hat Schlettau seit 2015 einen grünen Bürgermeister, Herrn Göckeritz, den ersten in Sachsen. Es gibt einen großen Steinbruch der Fa. Bögl, wo Zweiglimmergneis gewonnen wird. Der Bögl ist ein großer regionaler Arbeitgeber. Der Schnaps " Grubenfeuer" wird hier hergestellt und ist eine Schlettauer Spezialität. Erwähnenswert auch ein berühmtes Bahnhofsfest und ab und zu Nacktrodeln im Winter...Und man pflegt die Tradition des Klöppelns.

 

Schlettau von oben; ganz oben rechts sieht man das Schloss mit dem roten Dach. (www.haus-feig.de)
Schlettau von oben; ganz oben rechts sieht man das Schloss mit dem roten Dach. (www.haus-feig.de)

 

Und jetzt machen wir einen Schlossrundgang durch das liebenswerte Gemäuer. Kommst Du mit?

 

Und nun gehen wir hinein. Es gibt historische Wohnräume zu sehen, alte Webstühle und Posamentierarbeiten. Einige Bilder der Malerin Bärbel Bitterlich. Eine bunte, schöne, ungestylte Mischung das ganze Schloss. Lebendig. Außer uns sind fast keine Besucher unterwegs in dieser Mittagsstunde. Pawel darf raus.

 

 

Und weiter geht es:

Landsknecht 15./16. Jahrhundert (www.wikipedia.org)
Landsknecht 15./16. Jahrhundert (www.wikipedia.org)

 

Auf unserer Schlosstour treffen wir den Hobbyhistoriker, Mittelalter- und Metalfan Stephan. Er ist gekleidet wie ein mittelalterlicher Landsknecht, arbeitet hier als Guide und erzählt uns was zum Schloss und sich selbst. Wir kommen ins Gespräch und verplaudern schnell die Zeit.

 

Fast rennen wir zum Bus, der uns wieder nach Annaberg bringen soll. Nicht ohne uns von Stephan zu verabschieden und einen neuen Schlossbesuch in den nächsten Wochen zu vereinbaren. Interessant das alles.

 

Beim nächsten Mal werden wir auch in das schöne Schlosscafé gehn.

 

...und die Frau auch...
...und die Frau auch...

 

Weitere Schlettauer Besonderheiten:

 

Der Schlettauer Andreas Göbel hat den Literaturklassiker "Der kleine Prinz" ins Erzgebirgische übersetzt. "Mer ka nur miet'n Herz gut sah." 

 

 

www.twitter.com/@TAG24ERZ
www.twitter.com/@TAG24ERZ

 

Der weltweit!!! erste 5G-ferngesteuerte Zug wurde im Herbst 2019 in Schlettau getestet.

 

Und noch was für Eisenbahn-Fans:

www.twitter.com/@ThomasBartels83
www.twitter.com/@ThomasBartels83

 

Mit ein paar Bildern verabschieden wir uns von Schlettau und werden bald wiederkommen. Ganz sicher.

 

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Der Maulwurf guckt bei der Heimfahrt aus dem Busfenster raus und zählt die Erdhügel seiner Maulwurfskollegen. Es sind doch sehr viele.