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Wer hats kapiert ? Die Schweizer!

Pressestimme aus der Schweiz: "Die Weltwoche" über Demokratie in Ostdeutschland

www.wdr.de / mediathek
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Drei Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen fanden in diesem Jahr in Deutschland statt.

 

Die Wahlrgebnisse sind bekannt. Was man daraus gemacht hat, auch.

 

Zusammenfassend kann man sagen: Regierungsparteien CDU/SPD verlieren Stimmen, Grüne und AfD legen zu. In Thüringen hat (meiner Meinung nach) Herr Ramelow persönlich die Wahl gewonnen; hier gab es ein Ausnahmeergebnis der Linken als stärkste Kraft im Land.

 

Immer wieder ein Thema: die Besonderheiten bei den ostdeutschen Wählern. Hier ist die AfD stärker als in den alten Bundesländern, die Altparteien werden härter abgestraft . Was wurden nicht deshalb für Mistkübel über dem Ostdeutschen an sich ausgekippt. Hier mal ein paar Beispiele zum Warmwerden:

  • Ostdeutsche haben die Demokratie noch nicht begriffen (Weil sie in einer Diktatur großgeworden sind.).
  • Ostdeutsche sind unselbständig, faul und träge, denn ihnen wurde in der DDR alles vom Staat abgenommen. 
  • Ostdeutsche sind Jammerlappen, vor allem die Männer. Deshalb hauen ihnen auch die ostdeutschen Frauen scharenweise in die alten Bundesländer ab. Was dann zu noch mehr Unzufriedenheit führt. 
  • Ostdeutsche sind vielfach Nazis, da sie in der DDR zum Totalitarismus erzogen wurden.
  • Ostdeutsche hassen jeden Ausländer, weil sie keinen kennen.
  • Ostdeutsche sind neuen Dingen gegenüber verschlossen, da sie solange eingemauert leben mussten.
  • Ostdeutsche sind ungebildeter als ihre Mitmenschen aus den alten Bundesländern.

Jedes einzelne Argument kann man entkräften. Aber nur dann, wenn man das Leben in den neuen Bundesländern kennt und auch die Wahrheit sehen will und nicht die Augen zumacht.

 

Diese Wahrheit ist nicht immer nur schön, das ist sie aber wohl nirgens in der realen Welt.

 

Viele Journalisten, die sich dazu in unseren Medien geäußert haben, wollen und können beides nicht. Sachkenntnis und Wahrheitsliebe aufbringen. Mir ging es so, besonders rund um die Landtagswahlen, dass mich die arroganten und falschen Einschätzungen dieser Leute sehr geärgert haben. Die blöden Karikaturen. Es wurde einfach so verurteilt, was den saturierten Damen und Herren in ihrer linksgrünen Edelrealität nicht verständlich ist. Es muss ja nicht jeder alles wissen, auch ein Journalist nicht. Aber bevor er über ein Thema schreibt oder spricht und vor allem urteilt, sollte er sich möglichst objektiv und gründlich damit auseinandersetzen. Das wurde hier nicht gemacht. Weil man nicht will und wahrscheinlich dazu auch gar nicht fähig ist. Im Gegenteil, einer übernimmt Klischees vom anderen und fühlt sich selbst natürlich dem doofen Ossi überlegen. Spitze dabei der SPIEGEL mit seinem Leitartikel "So isser, der Ossi" vom 24. 8. 2019. 

 

 ***

 

Dass es auch ganz anders geht, zeigt uns ein mir sehr wohltuender Artikel der Schweizer Zeitung "Die Weltwoche". Ich fühle mich verstanden. Lies Du ihn bitte auch. Eine gute Analyse der Situation für unsere fünf "neuen" Bundesländer. Den ganzen Artikel findest Du, wenn Du unten auf den roten Button klickst. 

 

Was der Autor Roger Köppel im Artikel vom 29. 10. 2019 feststellt bei uns:

 

"Was auffällt, ist ein diskussionsfeindliches Reizklima, in dem die offiziellen Medien nur noch darauf zu lauern scheinen, ob einer, der weniger links ist als die Journalisten, irgendein Wort oder irgendeinen Satz fallenlässt, auf den man ihn festnageln, an dem man ihn aufhängen kann. Es spielt keine Rolle, was der Verdächtige sagen oder mitteilen wollte. Entscheidend ist nur, ob man ihm den Satz, das Wort so auslegen, nötigenfalls so im Mund umdrehen kann, dass sich der von der Inquisition gewünschte Inhalt herbeihysterisieren lässt."

 

Genau. "Herbeihysterisieren" ist der zwar unschöne, aber treffende Ausdruck. Entweder das oder gleich die Augen zu halten.

 

Natürlich haben wir Probleme im Land. Mit der GroKo, mit dem Umweltschutz, mit der Energiewende, mit der Mobilitätswende, mit der Bildung, mit fehlenden Arbeitskräften, mit unbegrenzter Einwanderung, mit Extremismus verschiedener Art, mit steigender Gewaltkriminalität auf unseren Straßen, mit Armut, mit Hartz IV.

 

Aber wenn wir hier besser werden wollen, dann muss man die Dinge ruhig und sachlich benennen und diskutieren können, ganz egal, was es ist ! Ohne vorgefasste Meinung, ohne Verurteilung oder Lächerlichmachen, ohne Wegsehen, ohne Hexenjagd.