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Bauern in Berlin

Große Treckerdemo in der Hauptstadt gestern am 26. 11. 19

www.tagesschau.de
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Tausende Bauern haben sich nach Berlin auf dem Weg gemacht, mit ihren Treckern. Ein imposantes Bild auf den Autobahnen des Landes.

 

Gestern, am 26. 11. 2019, trafen sie sich in Berlin zu einer Großdemo. 

 

Warum ?

 

Die Bauern wehren sich gegen immer stärkere Reglementierung durch die Politik. Und gegen die "Geiz-ist-geil-Mentalität" nicht weniger Verbraucher. Denn die immer vielfältiger werdenden gesetzlichen Auflagen und der große Bedarf an billigen Nahrungsmitteln im Land machen unseren Landwirten das Leben schwer.

 

Viele Bauern haben ihre Höfe deshalb schon aufgegeben. Die schwere Arbeit, die Verantwortung, die Abhängigkeiten, die persönlichen Einschränkungen - das alles lohnt sich kaum noch. Mehr zu den Gründen der Bauern, nach Berlin zu kommen und sich zu äußern, findest Du im Artikel des "Tagesspiegel" mit dem roten Button hier gleich weiter unten. Da lernst Du auch Frank Schmidt kennen, einen Landwirt aus Perleberg in Brandenburg. Er hat die Proteste mitorganisiert und erzählt was über seine Motivation.

 

Landwirtschaftsministerin Frau Klöckner und Umweltministerin Frau Schulze haben sich der Wut der Demonstranten gestellt. Frau Schulze verließ die Bühne, weil ein Dialog nicht gelingen wollte.

 

www.muensterlandzeitung.de / Treckerdemo in Berlin
www.muensterlandzeitung.de / Treckerdemo in Berlin

 „Wer 100 Gramm Hühnerbrustfilet für 1,66 Euro kauft, gibt das Recht, sich über Intensivtierhaltung zu beschweren, an der Ladentheke ab.“

(Frank Schmidt, Mitorganisator und protestierender Bauer aus Perleberg / Brandenburg)

www.tag24.de / Trecker in Hamburg unterwegs
www.tag24.de / Trecker in Hamburg unterwegs

 

Außer den EU-Auflagen und den Klima- und Landwirtschaftspaketen der Bundesregierung gibt es weitere Ursachen für die Unzufriedenheit der Bauern.

 

Das ist einmal das Verbraucherverhalten. Wir alle treffen fast täglich Kaufentscheidungen. Sehr oft geht es dabei um Lebensmittel, die wir immer brauchen.

 

Lässt man sich hier nur vom niedrigen Preis locken und kauft billige Produkte, so bleibt davon weniger für den Produzenten des Lebensmittels übrig. Unter ein gewisses Limit kann der nicht gehen, da sich sonst sein Geschäft nicht lohnt und dauerhaft nicht zu erhalten ist.

 

Natürlich ist es für Leute mit wenig Geld schwieriger als für Wohlhabende. Viele können es sich nicht leisten, teure Produkte zu kaufen.

 

Ich selber mache es so, dass ich zum Beispiel weniger Fleisch und Wurst esse. Ziel ist die Vermeidung von Billigfleisch aus dem Supermarkt und dafür lieber der Kauf regionaler Produkte. Dann eben weniger, es muss nicht jeden Tag Steak und Braten geben. Das ist meine persönliche Meinung - entscheiden muss das jeder selbst. 

 

Und hier die zwei kleinen Videos:

 

 

Zum anderen fühlen sich viele in der Landwirtschaft Arbeitende als Klimasünder und Umweltverschmutzer verunglimpft. Ich kann mir ihre Wut vorstellen. Denn es ist leicht, die Produzenten unserer Lebensmittel aus sicherer Entfernung zu kritisieren, ohne immer den ganzen Zusammenhang selber verstanden zu haben. Themen dabei sind Grundwasserverschmutzung durch Nitrate (Gülleeintrag), das Tierwohl, der Einsatz von Schädlingsbekämpfung und Düngemitteln. Nur Beispiele.

 

Der schöne idyllische Bauernhof der Fantasie so mancher Städter kann in heutiger Zeit der Realität nicht entsprechen, denke ich mir. Und die vielen Haustiere, die wir in Deutschland haben (15 Millionen Katzen und über 9 Millionen Hunde) sind sehr schön, jedes für sich. Aber letztlich ist auch jedes ein zusätzlicher Fleischkonsument.

 

Viel zu bedenken, in diesem Zusammenhang.

 

Nicht nur für Bauern und Politiker, sondern auch für Dich und mich. Ich meine ja nur. Falls Du kein Bauer oder Politiker bist....

 

 

Idylle / www.bauernhofurlaub.de
Idylle / www.bauernhofurlaub.de

 

Und die Trecker sind wirklich beeindruckende Geräte, hier ein John Deere der Reihe 8530 mit 321 PS:

www.landwirt.com
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