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Tier des Jahres 2020

Das ist der Maulwurf !

Das hab ich gestern erfahren, auf Twitter. Da ich den Maulwurf sehr gern habe, ist mir seine Auszeichnung doch etwas wert. Hier mehr dazu.

 

 

Alljährlich bestimmt die Deutsche Wildtierstiftung ein Tier des Jahres.

 

Ziel dieser Aktion ist, die Öffentlichkeit besser über ein bestimmtes Tier, seinen Lebensraum, seine Eigenschaften zu informieren. Bei der Auswahl spielt auch eine Rolle, ob das Tier bedroht ist oder ob es mit dem Menschen Konflikte gibt.

 

Der Maulwurf wird also Tier des Jahres in 2020 und löst damit das Reh von 2019 ab. Seine Ernennung hat damit zu tun, dass er ein nützlicher Bodenaufbereiter, sozusagen ein ökologischer Pluspunkt, ist. Zwar ist er nicht direkt bedroht, leidet aber unter der zunehmenden Versiegelung unserer Bodenflächen. Aber lies selbst den der Deutschen Wildtierstiftung.

 

 

Wir müssen unbedingt noch mehr erfahren über diesen grabenden Erd-Bewohner. Da fand ich noch einen passenden Beitrag auf der Website ahabc.de mit interessanten Details über das verborgene Leben des kleinen schwarzen Tieres.

 

Maulwurf und Grille / Janosch (www.themoviedb.org)
Maulwurf und Grille / Janosch (www.themoviedb.org)

 

Der Maulwurf: Ein Leben unter der Erde (Autor: Stahr, www.ahabc.de)

 

"Der Maulwurf gehört zu den Säugetieren und hier zur Ordnung der Insektenfresser. Von den 35 Arten lebt in Mitteleuropa nur der sogenannte Europäische Maulwurf (Talpa europaea). Er steht seit 1988 unter ganzjährigem Naturschutz.

 

Sein Körperbau ist an die unterirdisch grabende Lebensweise optimal angepasst. So hat sein Fell keinen Strich damit er in den Gängen nicht hängen bleibt. Bei manchen Arten ist der Schwanz kurz, bei anderen wieder länger. Der Maulwurf ist ein eher kleines Tier mit einer Größe von 5 bis 20 cm und einem Gewicht von 10 bis 170 Gramm. Finger und Zehen haben lange Krallen. Typisch für den Maulwurf sind seine Vordergliedmaßen, die ihm als Grabschaufeln dienen. Der Kopf ist lang und spitz. Seine Nase erinnert an einen Rüssel und ist sehr beweglich. Die Schnauzenregion besitzt viele Tastsinneszellen. Zudem ist der Geruchssinn besonders gut entwickelt. Auch der Gehörsinn ist trotz fehlender Ohrmuscheln gut entwickelt. Die seitlich sitzenden Augen dagegen können lediglich zwischen hell und dunkel unterscheiden.

 

Lebensweise

Der Maulwurf lebt in Graslandschaften, wo er im lockeren Erdreich mühelos graben und reichlich Nahrung finden kann. Er verbringt sein Leben größtenteils in Gängen unter der Erde, nur selten kommt er an die Oberfläche. Da, wo sich überirdisch Erde ansammelt und sich die sogenannten Maulwurfshügel zeigen, ist sein Lebensort leicht zu bestimmen. Im Winter graben die Maulwürfe ihre Gänge tiefer als im Sommer. Sie legen ein bis zwei Nestkammern an, die mit Pflanzenmaterial gepolstert sind und tiefer als die Gänge liegen. Maulwürfe haben durch ihre Grabtätigkeit einen gewissen Anteil an der Bodenentwicklung. Sie tragen zur Durchmischung der Böden bei (humose Ah-Horizonte und Unterböden). Sie verfrachten Unterbodenmaterial nach oben und begünstigen so die Durchlüftung des Bodens.

 

Die meisten Maulwürfe sind Einzelgänger. Sie reagieren aggressiv auf Artgenossen. Als unterirdisch lebendes Tier hat der Maulwurf keinen ausgeprägten Nacht- und Tagrhythmus, sondern eher Schlaf und Wachphasen. Der Europäische Maulwurf hat seine Wachphasen meist vormittags, nachmittags und um Mitternacht. Die Phasen liegen zwischen 4 und 5 Stunden.

 

Nahrung

Der Maulwurf muss täglich Nahrung vom Gewicht seines Körpers aufnehmen und kann nicht länger als 12 Stunden ohne Nahrung sein. Er gilt als Großvertilger von Engerlingen, Larven des Maikäfers. Auch Käfer, verschiedene Maden, Raupen, Schmetterlingspuppen, Schnecken und Regenwürmer stehen auf dem Speiseplan. Da der Maulwurf keinen Winterschlaf hält, legt er sich für diese Zeit einen Nahrungsvorrat an. Er beißt z. B. Regenwürmern das Vorderteil ab, damit sie sich nicht mehr fortbewegen können und hortet sie so in seinen Bauten.

 

Pflanzenmaterial rührt der Maulwurf nicht an. Er vergreift sich auch nicht an den Wurzeln. Wenn man absterbende Pflanzen aus dem Boden ziehen kann und entdeckt, dass die Wurzeln angefressen sind, ist das vielmehr das Werk von Wühlmäusen. Diese nehmen gerne verlassene Maulwurfsbauten in Besitz."

 

 

Wieder was gelernt. Also ist es nicht wahr, dass Maulwürfe die Wurzeln von Pflanzen anfressen. Auch Winterschlaf halten sie nicht - was ich bisher dachte.

 

 

***

Unser Maulwurf ist nun mächtig stolz, da er ja jetzt eine besondere Person ist, sage ich ihm. Er guckt mich fragend an. Ich korrigiere schnell: eine noch besonderere Person als sowieso schon. Gerade nochmal die Kurve gekriegt.....Pawel summt leise vor sich hin. Ich glaube, ich erkenne ABBA: "The winner takes it all". Muss ich mir etwa Sorgen machen ?

 

Und wegen des Winterschlafs zweifelt er wieder mal an mir. Er fragt mich, ob ich etwa Weihnachten, Geschenke, Festessen, Weihnachtsmarkt, Stollen, Plätzchen, Würstchen und Kartoffelsalat verschlafen wollen würde. Und die ganzen schönen Kerzen, den Weihnachtsbaum, die Geheimniskrämerei und - "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"! Das geht natürlich überhaupt nicht, da muss ich ihm Recht geben.

 

Und den Schnee und die Eisblumen, denke ich noch hoffnungsvoll.

 

"The winner takes it all
The loser has to fall
It's simple and it's plain
Why should I complain...."

 

singt Pawel und grinst mich an. Manchmal kann er schon ein kleines Miststück sein. Ein liebes.