Wahl-O-Mat Sachsen 2019 nutzen + selber denken
Am kommenden Sonntag, dem 01. 09. 2019, ist Landtagswahl in Sachsen.
Eine wichtige Entscheidung für unser Bundesland und für die ganze Republik.
Jeder, der wählen darf, sollte es auch tun. Dieses Privileg haben nicht alle Menschen. Nutzen wir also unsere Möglichkeiten und geben sie nicht leichtfertig aus der Hand.
***
Als Online-Entscheidungshilfe gibt es den sogenannten Wahlomaten. Das ist eine Software der Bundeszentrale für politische Bildung, die uns Bürger bei der Wahlentscheidung unterstützen soll.
Der Wahlomat kennt diverse Parteiprogramme und stellt Dir 38 Fragen aus verschiedenen Themenbereichen. Deine Antworten gleicht er dann mit den Angeboten der Parteien ab und präsentiert Dir einen Vorschlag, welche Partei am besten zu Deiner Einstellung passt. So das Wahlomat-Prinzip. Sinn ist, dass Du nicht jedes einzelne Parteiprogramm lesen musst und trotzdem weißt, dass Deine Ansichten zur gewählten Partei passen. Theoretisch. Sozusagen Wahlentscheidung to go.
Falls Du es noch nicht probiert hast und interessiert bist: Teste doch mal, welche Partei laut Wahlomat zu Deiner Meinung passt! Man kann das auch umgekehrt machen und mal das eingeben, was man gar nicht will. Und gucken, wer da am Ende um die Ecke kommt. Und dann das Gegenteil wählen.
Klicke auf das Wappen und komme zum Wahlomat:
Ganz wichtig: Natürlich nimmt der Wahlomat Dir das Denken nicht ab. Guckt man sich die gestellten Fragen an, so fehlt (mir zumindest) hier etwas. Das ganze ist auch durchaus kritisch zu betrachten.
Deshalb sollte sich jeder Bürger vor der Wahl folgende Fragen (außerhalb des Wahlomaten) zusätzlich stellen und beantworten:
1. Ist mir Demokratie an sich wichtig ?
2. Ist mir meine Meinungsfreiheit und die Neutralität der Medien wichtig ?
3. Wie stelle ich mir gute Umweltpolitik vor ?
4. Sollen die Grenzen unseres Landes besser geschützt werden ?
5. Bin ich für unbegrenzte und unkontrollierte Einwanderung ?
6. Was ist mir sonst persönlich noch sehr wichtig ?
Beim eigenen Denken, beim Umgang mit den Mitmenschen und eigenen Äußerungen sollte man immer selbst höflich, fair und demokratisch sein. Und nicht hämisch und böse. Denn alle Menschen machen Fehler. Besonders im Wahlkampf ist es leicht, Politiker anhand einzelner Äußerungen zu kritisieren oder lächerlich zu machen. Das sollten wir nicht tun. Denn wir sind auch fehlbar. Eine gewisse Satire müssen Menschen, die sich in die Öffentlichkeit begeben, schon aushalten. Aber eine Grenze des Anstandes gilt für mich, für Dich.
***
Nun zu den oben gestellten Fragen:
Punkt 1: Demokratie
Wer hier mit "ja" antwortet, kann (eigentlich) keine Partei wählen, die von vornherein eine Zusammenarbeit mit anderen demokratischen Parteien ausschließt. Denn das ist äußerst undemokratisch und eine arrogante Missachtung des Wählerwillens. Man verhält sich wie im Kindergarten oder im privaten Häkelkreis: "Nein, mit dem spiele/rede ich auf keinen Fall, so doof, wie der ist." Da frage ich mich, wo sind wir den hier nun: in der Politik oder im Sandkasten ? Also bitte, unterstützen wir das doch nicht noch. (So, wie der Spiegel: "So isser, der Ossi".)
Punkt 2: Meinungsfreiheit und Medienneutralität
Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Wir müssen es schützen und dürfen nicht zulassen, dass bestimmte Spektren ausgegrenzt werden. Ausgenommen sind kriminelle Inhalte, auch religiöser Art. Die Medien sollen so neutral wie möglich berichten. Auf Haltungsjournalismus können wir verzichten. Weg mit dem Framing (Meinungsvorgabe in einem bestimmten "Rahmen") bei den öffentlich-rechtlichen Medienmachern. Kein Weglassen von Informationen mehr. Interessant, auch mal darüber nachzudenken, wie Medien und Politiker mit Personen wie Herrn Maaßen, Herrn Prof. Dr. Patzelt, Rezo oder Greta umgehen. Oder mit Statistiken.
Punkt 3: Umwelt
Gute Umweltpolitik sollte pragmatisch und nüchtern sein. Und mutig. Gerade, weil es so ein emotionsgeladenes Thema ist. Denken wir an den Hambacher Forst, Fridays for Future und Greta oder auch die Mobilitätskonzepte für die Zukunft. Hier sollte man sich auch die Frage stellen, wie glaubwürdig manche Partei ist, die sich hauptamtlich der Umwelt widmet. Dafür aber die meisten (umweltschädlichen) Flüge ihrer Mitglieder verzeichnet und, wenns drauf ankommt, auch das Schächten erlaubt (Niedersachsen).
Punkt 4: Landesgrenzen
Will ich offene Grenzen unseres Landes und am besten noch der gesamten EU ? So schön, wie unbürokratisches Grenzgeschehen für Handel, Arbeitspendler und im Urlaub ist, so gefährlich sind sie für die innere Sicherheit und damit für die zukünftige Entwicklung der einzelnen Länder.
Punkt 5: Asyl / Migration / Integration
Menschen zu helfen, die wirklich unseren Schutz brauchen, ist notwendig. Eine massenhafte Aufnahme von Wirtschaftsflüchtlingen nicht. Unkontrolliert darf es schon gar nicht sein, da hier die Sicherheit des Landes gefährdet wird. Ein Zwei-Klassen-Rechtssystem, eins für Migranten und eins für die Einheimischen, darf es nicht geben. Hier sehe ich persönlich dringenden Handlungsbedarf und deshalb Abwahl der aktuellen Politik.
Punkt 6: Persönliche Schwerpunkte
Überlege noch mal, was außerhalb der gestellten Fragen Deine ganz persönlichen Erwartungen sind. Und lasse das in Deine Entscheidung einfließen. Ein mir wichtiger Punkt zum Beispiel ist, dass unsere Gesellschaft wieder Leistungsbereitschaft und Eigeninitiative unterstützt und nicht Faulheit und Trägheit. Bürger unseres Landes dürfen vom Staat was erwarten, aber der Staat auch von ihnen. Zuerst mal, dass jeder für seine finanzielle Existenz selbst sorgt, wenn er irgendwie kann. Das Schmarotzertum muss abgeschafft werden.
***
Soweit hier meine Gedanken zum Thema.
Treffen musst Du Deine Entscheidung, wen Du wählst, dann am Sonntag selber. Unabhängig davon, was der Wahlomat oder ich oder Frau Hüselmeyer-Brinkenbach oder Deine Mutter oder der Kollege oder die Nachbarin oder wer auch immer sagt. Oder auch Dein altes Ich.
Ich hoffe, ich konnte Dich nachdenklich machen. Denn das wollte ich.
Also dann, viel Erfolg am Sonntag !
