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Dem Himmel näher

Der König-Johann-Turm

Blick in die Wolken vom König-Johann-Turm auf den fernen Luchberg in südöstlicher Richtung
Blick in die Wolken vom König-Johann-Turm auf den fernen Luchberg in südöstlicher Richtung

 

Wir haben schon wieder einen fantastischen Platz entdeckt!

 

Einen, der uns dem Himmel ein Stück näher bringt, in positiver Weise....

 

 

 

Es ist ein kleiner Aussichtsturm, der nach dem sächsischen König Johann I benannt und 1856 erbaut wurde. Der Turm steht in der Dippoldiswalder Heide, gleich hinter dem Hotel Heidehof. Ein kleiner Weg hinter dem Hotelparkplatz führt uns zum Ziel. Vorher haben wir uns den Schlüssel zum Himmelstor geholt, den gibts hier wirklich. Leihweise an der Hotelrezeption. Beweisfoto des guten Stücks siehst Du unten.

 

 

Gespannt und mit dem Himmelsschlüssel in der Tasche gehen wir den Pfad entlang. Dank eines deutlichen Schildes gut zu finden. Dann stehen wir vor dem Turm. Er sieht gut aus, auch mit seinen 20 m Höhe für uns kleine Wesen beeindruckend.

 

 

Gebaut wurde der Turm zu Ehren des Königs von Sachsen Johann I. Der war der "Vorvorletzte" der Sachsenherrscher und regierte von 1854 bis 1873. Seit 1806 war Sachsen Königreich.

 

Johann I  war ein ausgebildeter Verwaltungsfachmann und Jurist. Dieser König förderte die Industrie, Schul- und Eisenbahnwesen, modernisierte den Verwaltungsapparat und war literatur- und kunstinteressiert. Und auch selber tätig. So übersetzte er vor seiner Regierungszeit Dantes "Göttliche Komödie" ins Deutsche. Er war mit Ludwig Tieck und Carl Gustav Carus befreundet.

 

1861 erließ er das Sächsische Gewerbegesetz, welches besonders in seinem sozialen Teil herausragend war. Es regelte Arbeitszeiten, Krankenversicherung, den Schutz werdender Mütter, Kinderarbeit.

 

Verheiratet war der Herrscher seit 1822 mit Auguste Amalie von Bayern. Das Paar hatte neun Kinder. Fünf seiner neun Kinder starben vor ihrem Vater, im jungen Erwachsenenalter. Einige der verheirateten Töchter sicher bei Geburten oder im Kindbett. Das muss man sich mal vorstellen.

 

An König Johann jedoch erinnern uns heute so einige Dinge. Der Name des Dresdner Stadtteils Johannstadt. Des Königs Denkmal auf dem Theaterplatz vor der Semperoper. Dieser Turm hier in der Dippser Heide und ein zweiter, sehr ähnlicher auf dem Valtenberg in der Lausitz. 

 

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König Johann I und seine Königin Auguste Amalie, Regieungssitz Dresden (wikipedia.de)

 

 

Nun wolln wir aber in den Turm. Kommst Du mit?  Los, wir schließen auf.

 

 

Wir sind allein im Turm. Es riecht nach Gemäuer und Holz, ist angenehm kühl. Nach 102 Stufen sind wir an der Luke, die ich öffne. Wir treten auf die Aussichtsplattform und sind gleich begeistert. Sieh selbst:

 

Wilisch (Wolfsberg)
Wilisch (Wolfsberg)
Luchberg
Luchberg

 

Wir sitzen noch bissel auf der Aussichtsplattform und im Turm rum und geniessen Kühle, Wind und Atmosphäre des Ortes. Und die Aussicht auf Wilisch, Luchberg, Quohrener Kipse und weitere Berge. Dann schließen wir den Turm zu und gehen nochmal ringsherum. Wir schicken einen Gruß an Johann und machen uns auf den Rückweg.

 

 

Zur Krönung des Geschehens gibts jetzt ein Käffchen im schönen Hotelgarten des Heidehofes mit Aussicht auf meinen ersten Lieblingsberg hier. Den Luchberg. Von dem wird später mal noch die Rede sein.

 

Der Heidehof ist ein Landhotel am Rand der Dippser Heide. Schönes Haus mit kleinem, feinen Saal. Besonderer Biergarten, gemütliche Zimmer und eine kleine Sauna mit Überkopfeiskaltwassereimer zum Ziehen....

 

Fahr mal hin.

 

 

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Der Maulwurf besteht auf seinem Beweisfoto. Ja, er war auch auf dem Turm, Tatsache.