22. Dezember - noch 2 Tage bis Heiligabend....
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Adventszeit ist auch Märchenzeit. Deshalb besucht uns heute ein sehr alter Freund.
Meister Nadelöhr alias Eckart Friedrichson war der lustige Schneidermeister in der sonntäglichen Kinderfernsehsendung "Aus dem Märchenland". Und zwar von 1955 bis zu seinem plötzlichen Tod 1976.
Als junger Berliner Theaterschauspieler hatte der ursprünglich aus Wernigerode Kommende diese Rolle übernommen und wurde dafür von den Kindern geliebt. Er sang, erzählte Geschichten und kommunizierte mit den Bewohnern des Märchenlandes, dem Kobold Pittiplatsch zum Beispiel. Viele Jahre lang.
Ich selbst kann mich erinnern, wie eigenartig es war, dass er plötzlich weg war und tot sein sollte. So hatte ich reden gehört. Einfach gestorben, Meister Nadelöhr. Unglaublich und sehr traurig.
Eckart Friedrichson hatte natürlich sein Leben unabhängig von der Figur des "Meister Nadelöhr". Er war ein sehr erfolgreicher Schauspieler, auch außerhalb des "Märchenlandes". In vielen Filmen spielte er mit, auf Bühnen stand er oft; von Rostock bis Berlin. Aber hinter dem Meister steckte ein Mann namens Eckart. Der war real. Das wurde mir als Kind langsam klar, als ich über seinen Tod nachdachte. Er war krank, so hörte man, litt an Diabetes und starb erst sechsundvierzigjährig wahrscheinlich an einem Herzschlag. Außerdem sprach man von einer Familientragödie in Zusammenhang mit einem Unfall, den sein Sohn hatte. Auch seine Frau Margitta starb 1976, im Alter von nur 31 Jahren.
Heute, viele Jahre später, weiß ich auch, was mir am Meister Nadelöhr besonders gefallen hat: Er war umgeben von fantastischen Figuren: dem Kobold Pitti, der Ente Schnattchen und vielen anderen. Mit denen sprach und hantierte er auf Augenhöhe. Er war einer von ihnen. DAS war es.
Unvergessen sein Lied, wo er auf der Schneiderelle Gitarre spielt:
Meister Nadelöhrs Lied
„Ich komme aus dem Märchenland
Schnippel die Schnappel die Scher‘!
Bin allen Kindern wohlbekannt
und reiste weit umher.
Die schönsten Märchen kenne ich
und alle alle Kinder freuen sich,
Schnippel die Schnappel die Scher‘,
auf Meister Nadelöhr!
Das Spiel ist aus, ich muß nun gehn,
Schnippel die Schnappel die Scher‘,
und sage euch auf Wiedersehn,
ein andermal noch mehr!
Dann hält wie stets um diese Zeit,
viel neues schon für euch bereit,
Schnippel die Schnappel die Scher‘,
der Meister Nadelöhr!“
Melodie: Wolfgang Richter, Text: Walter Krumbach
Alte Folgen gibts noch einige auf YouTube zu sehen. Schön.
Pawel: Maulwurf, Freund, Regler und Equalizer (und natürlich Reisebegleiter)
Er hat die Romane von Max Landorff gelesen und die Filme mit Denzel Washington gesehen.
Den Tätern folgen:
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