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Über Würde, Charakter und den Mut, sich zu entschuldigen

 

Am 31. Juli 2022 brachte die Täterwerkstatt folgenden Artikel. Der richtige Tag heute, sich an diese Zeit und die damaligen Geschehnisse zu erinnern, richtig zu erinnern. Warum ist der Tag heute besonders geeignet? Weil am 10. Dezember 2021 die Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht im Deutschen Bundestag beschlossen wurde. Die Begründungen dazu aus der 2./3. Lesung der Gesetzesvorlage sind nichtig, doch darüber gesprochen wird auch heute - drei Jahre später - kaum. Ich hoffe, dass die schonungslose Aufdeckung der Corona-Lügen, die in den USA längst begonnen hat, dort mit einem neuen Präsidenten ab Ende Januar in Fahrt kommt. Und dann auch auf Deutschland übergreift und nicht mehr zu leugnen, zu verstecken oder abzuwehren ist.

 

Aufarbeitung gefordert! (Täterwerkstatt 31.07.2022)

 

Es ist wahrscheinlich Teil des menschlichen Herdentriebs, nach der Akzeptanz der Mehrheit zu streben. In der Masse ist man sicherer, stärker, wehrhafter gegenüber Feinden. Wer sich absondert, gefährdet sich. Deswegen wollen die meisten Menschen nicht negativ auffallen, nicht von der Mehrheit abgelehnt werden.

 

Oft lese ich Meinungsumfragen, in denen es heißt,  "die Mehrheit der Deutschen" meint dies oder das. Selbst wenn die Umfrageergebnisse wirklich repräsentativ sind und nicht in der Kantine von ARD und ZDF durchgeführt wurden: Hat die Mehrheit immer recht?

 

Ganz einfach: nein. Beispiele aus der Vergangenheit kennt jeder selbst.

 

Die Mehrheit will keinen Ärger haben und sich nicht gegensätzlich zu ihrer Umwelt verhalten. Sieht man schon in der Schule. Wer in Ruhe gelassen werden will und für sich sein Ding macht, der hält das Maul und lebt so am besten. Genau so auch später: in Ausbildung und Studium, Beruf und Sportverein, Kirchenchor, Kleingartensparte, beim Elternabend der Kinder, bei der Betriebsversammlung oder der Abteilungsmorgenrunde. In der Parteiversammlung, in der Kabinettssitzung der Regierung, in der deutschen Bischofskonferenz u. s. w..

 

Wer mit der Mehrheit segelt, hat nicht unbedingt recht, aber seine Ruhe.

 

Mit Charakterstärke und Courage hat das nichts zu tun. Wer etwas riskiert, der ist mir immer sympathischer als die vielen Opportunisten.

 

Auch klar: Nicht jeder kann in jeder Situation seine Meinung vertreten. Nicht alle sind mutig, schaffen es, sich zu überwinden. Aber abgesehen von sehr  krassen Situationen sollte es für uns immer Grenzen dessen geben, was wir mit uns machen lassen.

 

Und was wir mit anderen machen.

 

 

Viele machen nicht nur mit, wenn die Mehrheit sich gegen Minderheiten wendet, sondern sie tun es auch noch gerne und besonders bereitwillig, fühlen sich moralisch aufgewertet.

 

Auch bei Corona ist es so. Der Hass, der sich hier mit voller Wucht gegen Andersdenkende richtete und richtet, ist groß. Vieles wurde von dieser Mehrheit hingenommen oder sogar aktiv mitgemacht, was einem die eigene Menschenwürde und der gesunde Menschenverstand eigentlich verbieten müssten.

 

Es wurde und wird trotzdem getan. Viele wären auch noch weitergegangen, wenn man sie gelassen hätte. Oder lassen wird.

 

 

Was ich nach diesen ganzen Geschehnissen von den Tätern und Mitläufern - ja, diese Bezeichnungen erscheinen mir angemessen - erwarte, das ist Nachdenken über ihr Tun. Einsicht der gemachten Fehler, Reue und das Bitten um Entschuldigung bei ihren Mitmenschen.

 

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Dabei geht es nicht darum, keine andere Meinung haben zu dürfen. Sondern die Art und Weise, sich selbst für alternativlos zu erklären und automatisch alle Andersdenkenden zu verfolgen.

 

Ja, verfolgen! Denn es geht nicht nur um Restaurant- und Kinobesuche oder die Frage, ob ich in den Teeladen darf oder nicht.

 

Nein, wir reden von Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz, körperlicher Gewalt bei gewaltfreien Demonstrationen, Verweigerung medizinischer Behandlung, krasser Ausgrenzung und Unterdrückung in Schule und Uni, am Arbeitsplatz oder in der Ausbildung.

 

Das darf man in einer demokratischen Gesellschaft nicht durchgehen lassen.

 

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Wer sich schuldig gemacht hat, der kann um Entschuldigung bitten. Das gilt für alle, zuerst aber für Politiker, jegliche Verantwortungsträger und Prominente.