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Die "Gut-gemacht-Maschine"

"Wer hats erfunden?" - Wieder eine Superidee der Schweizer

Mettauertal / www.nzz.ch ( Foto: Karin Hofer)
Mettauertal / www.nzz.ch ( Foto: Karin Hofer)

 

Die Schweiz ist ein schönes Land.

 

Einen Teil davon, das Aargau, findet man gleich hinter der deutschen Grenze. Im Aargau liegt die Gemeinde Mettauertal mit der Stadt Mettau. Ich habe etwas Besonderes entdeckt, ganz zufällig bei der  Aargauer Zeitung online.

 

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Worum gehts - pass auf, ungewöhnlich:

 

In Mettau gibt es jemanden, der immer einen bestimmten Spruch parat hat. Und zwar ist das der hiesige Gemeindepräsident Peter Weber. Wenn man etwas besonders gut gemacht hat, dann schlägt Herr Weber oft vor: "Und jetzt kannst Du Dich eine halbe Stunde unter die Schulterklopfmaschine stellen." Irgendwann fragte man sich im Gemeinderat: "Warum eigentlich nicht?"

 

Und dann kam die Idee mit der Gut-Gemacht-Maschine. Man sammelte Geld, immerhin 20.000 Schweizer Franken (18.578 €), begeisterte Sponsoren und los gings. Eine alte Telefonzelle wurde zur begehbaren Lobesmaschine umgebaut. Besser kann eine Idee kaum sein, finde ich.

 

Diese Maschine, ein Computer, klopft Dir zwar nicht auf die Schulter (schade), sondern spielt Applaus und eine Siegerhymne vor. Gibt man seine Mailadresse ein, dann bekommt man von dem freundlichen Gerät auch noch einen Gutschein. Zum Beispiel für eine Massage hier im Ort.

 

Und hier ist die Gut-Gemacht-Maschine:

 

Die Gut-gemacht-Maschine in Mettau (Aargau / Schweiz) / www.suedkurier.de
Die Gut-gemacht-Maschine in Mettau (Aargau / Schweiz) / www.suedkurier.de

 

So, nun Tür auf und hinein!

 

...und von innen (Facebook)
...und von innen (Facebook)

 

Nun kann man sich am Bildschirm einen Grund aussuchen, warum man gelobt werden sollte. Wer möchte, der gibt seine Mailadresse ein. Dann ertönt tosender Applaus. Danach eine wohltuende Lobeshymne. Anschließend fühlt man sich bestimmt besser als vorher und verlässt gut gelaunt, aufrecht und voller Tatendrang die zauberhafte Kabine. Zu Hause findet man in seinem Mailpostfach dann eine Nachricht der Gut-Gemacht-Maschine, mit einem Gutschein im Anhang.

 

Schöne Sache.

 

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Aber mir fehlt etwas dabei. Du fragst, was?

 

(Außer Du bist mein Freund und ehemaliger Kollege K. aus G., dann weißt Du es schon.)

 

 

Ganz klar: die Mechanik!

 

Toll sind Bildschirm, Applaus und triumphale Musik. 

 

Aber wie sehr würde es einen (mich!) erst begeistern, wenn dazu etwas Bewegliches, Anfassbares installiert würde! Ein künstlicher Schulterklopfarm zum Beispiel, dessen Klopfstärke, -frequenz und -dauer  von dem Ausmaß der Guttat abhängt. Mit fein ausgearbeiteter, trotzdem robuster Klopfhand und anpassbarem Klopfbezug (Hartgummi bis Samt....). Könnte ein Roboterarm sein (vergleichsweise teuer und störanfällig) oder eine einfache robuste mechanische Einheit mit Elektroantrieb. So eine Art angetriebener, gepolsterter und höhenverstellbarer Schnitzelklopfer. Dreidimensional einstellbar wegen der individuellen Klopfposition des Klopfarms. Abhängig von Körpermaßen und gewünschter Klopfstelle des Nutzers.

 

Die Einbindung der Klopfarm-Ansteuerung in ein Computernetzwerk ist auch möglich, allerdings sollte man die Folgen eines Hackerangriffs in diese Entscheidung mit einbeziehen. Nicht, dass aus der liebevollen Schulterklopfmaschine noch ein ferngesteuertes Verprügelmodul wird....

 

Du siehst, bunte Ideen gibts genug. In der Schweiz und hier auch. Immer. Du denkst Dir: "Beklopft"? Aber nein.

 

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Solange unser Mechanik-Projekt noch nicht umgesetzt wurde, sollte als Übergangslösung wenigstens eine chinesische Winkekatze diebstahl- und randaliersicher in der Lobeszelle installiert werden. Damit etwas Bewegliches vorhanden ist. Und sie bringt ja auch Glück.

 

Diese mit Klopfarm ausgestattete spätere Zelle könnte dann jeder Arbeitgeber auf seinem Betriebsgelände, in den Werkstätten, Produktionsbereichen, Besprechungsräumen und Büroanbauten hinstellen. Vielleicht dürfte die Lobesmaschine nur allein betreten werden. Und rauchen....dürfte man darin natürlich auch nicht. Die Auswahl der verfügbaren Hymnen und Applausarten sollte kundenorientiert vorinstalliert werden. Ich plädiere in Produktionsbetrieben auf jeden Fall für die Aufnahme der Titel "We are the champions" (Queen), des Soundtracks von "House of cards", "Mann gegen Mann" (Rammstein) und der Feuerwerksmusik von G. F. Händel für Klassikfans. Der Applaus sollte modulierbar sein von ehrfurchtsvoll-diszipliniert bis frenetisch-trampelnd. Was für eine Wohltat!

 

Hier tun sich insgesamt Abgründe des betrieblichen Verbesserungswesens auf - Du merkst das schon, oder? Ein Universum voller ungeahnter Möglichkeiten. Die Bandbreite der Ideen endlos: von praxisorientiert / nützlich / wertvoll / lebensqualitätssteigernd bis albern / grotesk / bösartig angehaucht.

 

Kurz gesagt: GUT.

 

Wegen der Arbeitssituation besonders bedürftige Bereiche wie die Produktion, die Qualitätssicherung, die Instandhaltung oder andere könnten auch zwei solche Gut-Gemacht-Maschinen kriegen.

 

Vielleicht entwirft man mal ein Sondermodell für die Geschäftsleitung mit.....

 

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Hören wir erstmal hier auf, okay? Es geht wieder durch mit mir bei solchen Ideen.

 

 

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Zwischen Wand und Sofa raschelt und ruckelt es. Der Maulwurf baut irgendwas, lässt mich aber nicht gucken. Dann knallt es dumpf und kurz darauf höre ich ihn schimpfen. Ein Stück Holzstiel guckt aus dem Versteck heraus. Ich glaube, Pawel hat sich gerade den Schnitzelklopfer auf den Fuß fallen lassen. Ich ahne, was das zu bedeuten hat....

 

Kurze Zeit später ertönt Musik aus der Ecke. Es ist....warte...., ja, genau: "Simply the best" von Tina Turner. Also ist alles ok soweit.

 

Ein Glück. Er ist doch der Beste.