Heute andersrum: Vom Seeblick durch den Wald nach Dippoldiswalde
Luftbild Talsperre Malter: www.camping.talsperre-malter.de
Heute wollen wir die Talsperre an der anderen Uferseite (der "Paulsdorfseite") erkunden und uns auch von einer neuen Seite der Stadt Dippoldiswalde nähern, siehe rote Linie im Bild oben.
Vorm Losgehn gibts auch diesmal Kaffee und Eis, heute Black Mamba und Hello Kitty. Wir sitzen unter einer dichten, hellgrünen Linde, deren Zweige tief runterhängen und angenehmen Schatten spenden.
Bald starten wir wieder am Haus Seeblick, der Eisoase, genau wie beim letzten Mal und gehen diesmal aber in die andere Richtung, siehe Pfeil oben im Luftbild.
Dabei sehen wir den Baufortschritt am Gebäude des Seeblicks. Der hintere Teil ist noch eingerüstet. Ein Dachdecker setzt dem Dach die Krone auf, wie sein Werbebanner verspricht. Wir finden, es gelingt ihm.
Dann gehen wir auf der kleinen Straße in direkter Richtung nach Dippoldiswalde los.
Startpunkt: wieder Haus Seeblick mit Eisoase, Blick unter der Linde sitzend
Wir kommen am Landhotel Paulsdorf vorbei. Hier gibt es sehr gutes Essen, freundliche Wirtsleute und eine gemütliche kleine Terasse, heute aber nicht für uns. Wir wollen weiter, empfehlen Dir aber einen Besuch.
Den vor uns liegenden kleinen Talsperrenseitenarm überqueren wir. Nach links schaut man auf den See mit dem Strandbad Malter am anderen Ufer (großes Bild). Nach rechts sieht man den "Zipfel" des Talsperrenarms, der in den Lämmergrundbach mündet bzw. umgedreht (kleines Bild). Der Lämmergrundbach durchfließt den Lämmergrund.
Das ist das waldige Tal, was Du auf dem ersten Bild am Ende des Wassers erahnst. Dieser Lämmergrund ist ein schöner schattiger Ort, auch an heißen Tagen. Im Sommer wächst dort jede Menge Springkraut. Man kann den Wald ergründen und über Berreuth bis Dipps laufen (und wahrscheinlich weiter, habe ich noch nicht gemacht).
Hinter der Brücke gehts geradeaus die Talsperrenstraße entlang. Nach ein paar Minuten haben wir den Zeltplatz samt Erlebnisbad und das Gasthaus "Paulsdorfer Hof " mit schöner Bowlingbahn im Keller hinter uns gelassen. Am Ortsausgang von Paulsdorf liegt rechts im Wald ein Kletterpark. Nix für uns, oder hast Du schon mal einen Maulwurf klettern sehn?
Leider musste der Park wegen Sturmschäden und Borkenkäferbefall kürzlich geschlossen werden. Es wird zur Zeit nach neuen Konzepten und Investoren gesucht. Vielleicht bist Du der/die Richtige dafür: www.erlebnis-waldseilpark.de.
Wir verlassen Paulsdorf für heute. Anfangs führt ein kleiner Weg neben der Straße her. Später läuft man am Straßenrand. Nach beiden Seiten kannst Du die schöne Sicht genießen, in den Wald und über den See. Es kommt noch ein Wasserarm der Talsperre, wir überqueren auch diese Brücke.
Voriges Jahr zu Ostern sind wir unter der Brücke durchgelaufen, stell Dir vor. Der Wasserspiegel war wegen der Bauarbeiten an der Staumauer gesenkt worden, so dass hier in diesem Bereich fast gar kein Wasser mehr war.
Ich habe hier ein Bild vom März 2018, damit Du den Vergleich zu heute hast.
Wir kommen aus dem Wald heraus und sind am Talsperrenanfang, am Vorstaubecken der Roten Weisseritz, angekommen. Das Wiesenschaumkraut blüht, was das Zeug hält.
Weisst Du, dass das Wort "Wiesenschaumkraut" ein Zauberwort ist? Man muss es langsam und deutlich aussprechen, mehrmals hintereinander und sich dabei Anblick und Duft der Wiese im Sommer vorstellen und tief ein- und ausatmen. Dabei kann man sich etwas wünschen. Es funktioniert oft. Wie das Kraut aussieht: Bild 1 unten.
Links vor uns liegt die Stelle, wo früher mal die "Rote Mühle" gestanden haben muss, Du siehst den Platz auf dem zweiten Bild unten. Wir denken an Rosina Weise, Du erinnerst Dich an unsere erste Talsperrenrunde ? Da sind wir auch durchs Tal am Vorstaubecken gegangen, aber hinter den Bahnschienen. Die verlaufen in Bild 2 zwischen Bäumen und Büschen. Weil wir Dir heute noch die Berreuther Höhe und die Rote Weisseritz vorm Talsperrenanfang zeigen wollen, nehmen wir ab hier einen anderen Weg.
Am Brückenanfang der Vorsperre geht es rechts rein. Unten auf dem Bild siehst Du den kleinen Pfad. Ein geheimnisvoller und sehr schöner Weg. Gut geeignet, wenn man nicht X Kilometer wandern will, aber einfach mal seine Ruhe und bissel Natur braucht.
Heute sieht man, dass es hier die letzten Tage ordentlich Gewittergüsse gegeben hat. Der Weg ist ausgewaschen und teilweise verschwunden oder durch umgestürzte Bäume und Astbruch versperrt. Wir kämpfen uns durch und rutschen einmal fast ins Flussbett, weil ich beim Fotografieren nicht richtig aufpasse.
Wald, Fluss und Himmel sind perfekt. Der Sommerduft von Erde und Pflanzen ist fett und grün. Die Vögel singen, schnattern, gurren, piepsen und kreischen. Oft raschelt und huscht es durch den Wald. Ein kleiner Dschungel, diese Berreuther Höhe. Und ich denke mal wieder:
Niemals besser als jetzt!
Nachdem der Weg ein Stück bergab ging, treten wir aus dem Wald. Und stehen vor einem imposanten Gebäude. Das ist die Dippser Ratsmühle, auch Heise-Mühle nach einem früheren Besitzer genannt. An dieser Stelle gab es schon seit dem 16. Jahrhundert eine Getreidemühle. Mehrfach erlebte sie Feuer und Hochwasser. Ende des 19. Jahrhunderts brannte sie komplett ab und wurde bis 1890 in ihrer heutigen Gestalt aufgebaut. 1904 bekam sie eine 36 PS-Turbine, 1906 einen neuen Getreidespeicher. Bis 1960 war die Mühle in Betrieb.
Schade, dass sie jetzt verfällt. Aber die Rote Weisseritz vor der Haustür zu haben ist sicher keine Investitionsanregung, leider.
Fotograf: Günther Rapp, Ratsmühle Dippoldiswalde 1986 / www.deutsche-digitalbibliothek.de
Ratsmühle Dippoldiswalde 1935, Collage von Günther Rapp / www.deutschefotothek.de
Wir kehren der Mühle den Rücken zu und sehen schon den Kirchturm der Stadtkirche und ein Stück vom Schloss Dippoldiswalde. Dann gehen wir auf der Weisseritzstraße nach rechts und biegen stadteinwärts ab.
Und jetzt kommt gleich unsere Überraschung. Guck mal, wo wir rausgekommen sind:
Du erinnerst Dich? Wenn nicht, klicke auf die rote Schrift und lies noch mal nach, wenn Du möchtest.
Leider ist die Laube geschlossen. Mit der Ergründung des Namensgeheimnisses müssen wir uns also noch ein wenig gedulden. An einem Urlaubstag im Sommer gelingt es bestimmt.
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Hier beenden wir unsere Runde. Es ist sehr heiß heute. Auf eine neue Erkundungstour durch die Dippser Innenstadt nehmen wir Dich beim nächsten Mal mit, wenn wir wieder hier sind. Dann erfährst Du auch was über den Einsiedler Dippold, der dieser Stadt den Namen gab.
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Der Maulwurf hat die Füße hochgelegt. Erholung muss auch sein.