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Heute wieder: Das Streben nach Glück: was ist das?

Über Unabhängigkeit, Freiheit, Selbstbestimmung

Streetart von Nils Westergard, Rotterdam (www.twitter.com / @StreetArtDream)
Streetart von Nils Westergard, Rotterdam (www.twitter.com / @StreetArtDream)

 

Jedes Individuum ist immer abhängig. Irgendwie.

 

Egal ob der Bär im abgelegenen Wald, der Fisch im weiten Meer, der Baum auf der Wiese, der Mensch in seinem Umfeld, der Vogel in der Luft. Grenzenlose Freiheit, totale Unabhängigkeit gibt es für keinen. Man kann nur versuchen, möglichst unabhängig, möglichst frei zu sein. Und sich nicht selbst in noch mehr Abhängigkeit zu bringen. Wenn einem das überhaupt wichtig ist. Oder?

 

Denn eins wird klar: es gibt auch glückliche Sklaven. Und die sind, wie schon Marie von Ebner-Eschenbach wusste, die erbittertsten Feinde der Freiheit. Wahrscheinlich, weil sie Angst haben, wenn sie keinem mehr gehören, der auf sie aufpasst und ihnen sagt, was sie machen sollen. Und vor allem: was nicht.

 

Ich möchte den Staat lieber an der Stelle sehen, wo er für mich hingehört: weiter weg.

 

Er soll da sein, aber nicht auf mich persönlich dauernd eingehen. Staat kümmert sich um Recht und Ordnung, sorgt für innere und äußere Sicherheit, schafft Voraussetzungen für sich gut entwickelnde Wirtschaft, Wissenschaft, Landwirtschaft. Schafft funktionierende Systeme im Gesundheitswesen, der Infrastruktur, dem Katastrophenschutz.  Fördert Kultur, sorgt für umfassende und passende Bildung seiner Bürger. Schützt Minderheiten, aber stellt sie nicht in den Vordergrund. So mal ganz unvollständig und grob umrissen stelle ich mir das vor.

 

Leider ist es bei uns in Deutschland gerade oft andersrum: der Staat mischt sich ins Privateste und kümmert sich nicht um seine Kernaufgaben wie z. B. den Schutz seiner Staatsgrenzen. Gendergerechte Sprache ist wichtiger als die Abwehr von Feinden?! Unser Sozialsystem ist weltweit bekannt als eines der großzügigsten; es lockt Menschen aus aller Welt hierher.

 

Was für mich nicht in staatliche Hand gehört, das ist mein Privatleben. Jedenfalls so lange, wie ich keinen anderen ernsthaft gefährde oder nachweislich Schaden anrichte.  Wie ich mein Leben gestalte, was ich mit meinem Körper mache, wie ich lebe, wie ich mein Kind erziehe, mit wem ich mich treffe, was ich gern habe und was nicht - das ist meine Sache. Solange ich mich im gesetzlichen Rahmen bewege. 

 

Meine Sache auch, für meinen Lebensunterhalt und den der Familie zu sorgen. Der Staat ist hier nicht in erster Linie verantwortlich, allerdings muss er der Wirtschaft, den Unternehmern Raum geben, damit sich etwas entwickeln kann, es Arbeitsplätze gibt. Unnatürlich und peinlich diese Erwartung mancher Leute, der Staat möge sie doch bitte lebenslang versorgen - am besten ganz ohne Gegenleistung.

 

Ich möchte weder eine verpflichtende Impfung noch eine rote/gelbe/grüne Pille, die ich staatlich verordnet einnehmen muss. Ich brauche keinen, der mir erklärt, wie ich mir die Hände waschen muss. Ich brauche keine Ernährungsberatung, keine "Regulierungen" von Frau Künast. Von Frau Ricarda Lang schon gar nicht. 

 

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Nur mal so ganz grob und unvollständig habe ich das angerissen: Eigenverantwortung, Freiheit, Mut, Tatkraft, das "Recht auf das Streben nach Glück". So, wie es in der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung steht: "the pursuit of happyness".

 

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Kleiner Hintergrund dazu, Quelle HIER:

 

"1776 beschloss der zweite Kontinentalkongress der 13 englischen Kolonien in Philadelphia, sich vom Mutterland loszusagen. Zu den damals verkündeten «unveräusserlichen Menschenrechten» gehörten nicht nur Leben und Freiheit, sondern auch «the pursuit of happiness», das Streben nach Glück also.

 

Das «Streben nach Glück» ist das amerikanischste der Menschenrechte. In der französischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 fehlt es ebenso wie in der Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948. Die Idee, dass das Streben nach Glück ein Recht ist, hat die DNA des amerikanischen Kapitalismus geprägt. Sie steht für grenzenlose Gier ebenso wie für Erfindergeist, Wagemut und überwältigende Grossherzigkeit. Sie ist wie eine Formel, die immer wieder neu Menschen inspiriert, sich ihren Traum zu verwirklichen."

 

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Auch einen Film gibt es, der diesen Titel hat: "Das Streben nach Glück" .

 

Hier wird die großartige und wahre Geschichte von Chris Gardener und seinem Sohn Christopher erzählt, von IHREM Streben nach Glück. Trailer gleich hier; streamen oder DVD bei Amazon. Chris Gardener gibt es übrigens wirklich. Er, Jahrgang 1954, ist heute ein erfolgreicher Börsenmakler, war aber früher arm und obdachlos. Gardener hat seine Geschichte aufschreiben lassen. 2006 wurde sie mit Will Smith und dessen leiblichem Sohn Jaden verfilmt. Ich war im Kino, als der Film rauskam. Ich weine nicht oft. Aber hier schon.

 

Unbedingte Empfehlung!