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"Sie dürfen nicht alles glauben, was Sie denken."

Über Zweifel, Erkenntnis, Fehlerkultur

Novak Djokovic wehrte sich gegen Bevormundung, Verleumndung und Impfzwang: heute ist er der Gewinner! (29.01.2023 / Australien Open)! / Foto: www.twitter.com / @DjokerNole)
Novak Djokovic wehrte sich gegen Bevormundung, Verleumndung und Impfzwang: heute ist er der Gewinner! (29.01.2023 / Australien Open)! / Foto: www.twitter.com / @DjokerNole)

 

Jeder hat gerne recht, oder?

 

Bildet man sich eine Meinung, handelt und spricht danach - dann ist es sehr ernüchternd zu erkennen: Ich liege hier falsch. Heinz Erhard meinte: "Sie dürfen nicht alles glauben, was Sie denken." Stimmt.

 

Ist es nicht auch eine Trainingsfrage: wie gehe ich selbst mit mir um? Sollte es denn eigentlich nicht ziemlich normal sein, auch mal Fehler zu machen, sich zu irren und das zu korrigieren? Ich finde ja.

 

Eine souveräne Persönlichkeit kann Standpunkte ändern und das auch sagen und zeigen. So ein Erkenntnisprozess setzt voraus, dass man selbst in der Lage und willens ist, nicht immer am Ende recht haben zu müssen. Obwohl es auch schön ist zu erkennen: ich habe das richtig eingeschätzt und mich klug verhalten - Erkenntnis bedeutet auch: eigene Fehler als solche zu sehen, sich selbst wirklich zu ändern. Wenn jemand sich so verhält, nötigt mir das immer Respekt ab. Ich weiß aus eigener Erfahrung: das ist nicht leicht.

 

Was ich erbärmlich finde und nur verachten kann: wenn man sich immer wieder nur herausredet, die Tatsachen so verdreht, dass man selbst keinesfalls schuld ist. Schlimm derzeit das Geeiere zu der in den vergangenen Jahren durchgezogenen Corona-Politik: niemand hat wirklich etwas gewusst, so scheint es. Alle haben nur das Beste gewollt.

 

Die Experten und Verantwortungsträger zucken mit den Schultern und wollen keine Aufarbeitung. Ist ja nicht nötig, da keiner absichtlich Fehler machte?!

 

Dafür, dass sich gewisse Personen jetzt so harmlos und gutmeinend darstellen, haben sie aber ordentlich auf andere draufgehauen und immer alles besser gewusst. Der angerichtete Schaden ist unerträglich groß, das Ausmaß kaum vorstellbar. Das meiste wird immer noch verdrängt.

 

Die ganze Zeit gab es seriöse Stimmen eines Personenkreises, der auf Zusammenhänge, mögliche Fehler und deren Konsequenzen hingewiesen hat, immer wieder.

 

Diese Leute wurden nach allen Regeln der Kunst verleumndet, lächerlich gemacht, ausgegrenzt, beschimpft, beruflich und sozial geschädigt, teilweise körperlich angegriffen. Wer nicht bereit war, den zahlreichen, vielfältigen und teilweise absurden Maßnahmen bereitwillig zu folgen, sondern sie zu hinterfragen und zu kritisieren, der konnte was erleben.

 

Und jetzt? Schulterzucken und Weitermachen - beim nächsten Mal wird es nicht anders werden, weil das Tun dieser Rechtsbeuger, charakterlichen Vogelscheuchen, Kriminellen und zahllosen Mitläufer keine oder fast keine Konsequenzen hat.

 

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Manchmal wünsche ich mir fast, mich geirrt zu haben. Das wäre einfacher zu ertragen und weniger schlimm - doch eine Märchenerzählung nach der anderen zeigt jetzt: am Ende ist der Kaiser nackt.

 

Und die es gesehen haben, haben es gesehen. Und die es nicht gesehen haben, können jetzt die Augen richtig aufmachen und nochmal hingucken. Sie können sich entscheiden, weiter an den ihnen erzählten Unsinn zu glauben oder sich zu korrigieren, sich zu ändern: sich aufzurichten.

 

Diese Chance hat jeder, wenn er sie will.

 

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Mein persönlicher Dank gilt Menschen wie zum Beispiel dem serbischen Tennisspieler Novak Djokovic, der im Gegensatz zu vielen anderen dem massiven Druck auf die Sportler in der Corona-Zeit standhielt. Vor einigen Tagen, am 29. Januar 2023, gewann er zum 10. Mal die Australien Open und ist damit die Nr. 1 des Tennissports auf der ganzen Welt. Gratulation!

 

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Und weil wir mit Heinz Erhardt begonnen haben, hat er auch das letzte Wort: "Ich hatte die Stirn, sie zu runzeln."

 

Gut so.