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Auf dem Schreckenberg (Erzgebirge)

Romantik-Ruine mit Aussicht

Foto: Burgruine Schreckenberg / 1901 (Brück & Sohn Kunstverlag Meißen ), https://commons.wikimedia.org/
Foto: Burgruine Schreckenberg / 1901 (Brück & Sohn Kunstverlag Meißen ), https://commons.wikimedia.org/

 

Heute gehen wir auf den Schreckenberg, der in Frohnau bei Annaberg-Buchholz liegt. 650 Meter knapp ist er hoch. Hier auf diesem Berg ereignete sich am 28. Oktober 1491 etwas Besonderes. Caspar Nietzel fand den ersten Silbergang in dieser Gegend. In den Jahren ab 1496 entstand eine Bergstadt, die später Annaberg genannt wurde.

 

Start auf dem Annaberger Markt
Start auf dem Annaberger Markt

 

Natürlich geht es nicht ohne Kaffee im "Zeitlos".

 

 

Auf gehts!

 

 

Herrliches Frühherbstwetter beschert uns dieser Samstag, hoffentlich erscheint der Schreckenberg nicht schrecklich, sondern zeigt sein freundlichstes Gesicht.

 

Von Annaberg nach Frohnau runterrollen ....
Von Annaberg nach Frohnau runterrollen ....

 

Von Annaberg steigen wir ins Sehmatal hinab. In Frohnau gehen wir die Albertstraße hoch und biegen bei entsprechender Kennzeichnung auf einen Weg, der weiter bergan führt. Einen alten Kollegen aus dem Brand-Erbisdorfer Press-und Schmiedewerk treffen wir: einen kleinen Dampfhammer, Baujahr 1918. Bis 1983 war er in Brand im Einsatz und heißt seitdem DH 13. Schöne Maschine, schwere Arbeit, ganz ohne Elektronik.....

 

 

Die Aussicht ist fantastisch, die Luft riecht nach Blättern, Erde, gemähtem Gras. Seit den Regentagen wächst das hier fett und grün mit dem Löwenzahn und dem roten Klee um die Wette.

 

Schüsse sind zu hören, hier ist ein Schießplatz in der Nähe.

 

 

Dann sehen wir den Burgturm. Stolz und friedlich steht er an seinem Platz.

 

Burgruine Schreckenberg
Burgruine Schreckenberg

 

Im Jahr 1856 wurde er nach zweijähriger Bauzeit fertig. Die Idee zum romantischen Ruinenerrichten hatte der Geheime Regierungsrat Carl Friedrich Reiche-Eisenstuck. Wohlhabende Bürger und Firmeninhaber finanzierten die schöne Idee. Gebaut wurde die kleine Anlage in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit von Arbeitslosen und Tagelöhnern, die sicher froh waren, hier etwas verdienen zu können. Eine frühe ABM.

 

 

Sehr schön ist die Aussicht vom Turm. Man guckt über Annaberg und Frohnau hinweg zum Pöhlberg.

 

 

Wir verabschieden uns vom romantischen Turm und erkunden jetzt den Schreckenberg. Weite grüne Wiesen, ein paar Rinder, kleine Bergbauhalden. Hier wachsen große Eichen, die gerade ihre kleinen, harten Früchte abzuwerfen beginnen. Es klappert und knackt in der Landschaft.

 

Ein guter Platz für einen Kaffee aus dem Rohr ist bald gefunden. Weit sieht man ins Land, das Erzgebirgsklinikum leuchtet weiß in der Sonne. Glücklich bin ich, jetzt hier zu sitzen und auf diesen großen Krankenhauskomplex zu gucken. Es war auch schon andersrum, Zeiten ändern sich und Dich, manchmal zum Guten.

 

"Das Gute erhalten, das Neue gestalten." steht ja auch schon im Zentrum Frohnaus in der Nähe des DH 13 ....

 

Schreckenberger Münze (https://wag-muenzshop.de/archiv/a51/m3503.html)
Schreckenberger Münze (https://wag-muenzshop.de/archiv/a51/m3503.html)

 

Unten in Frohnau stand die erste Münzstätte, die den später weit verbreiteten Großgroschen namens Schreckenberger prägen durfte. Daher der Spruch: "Bist ein reicher Annaberger, hast den Sack voll Schreckenberger."

 

 

Auf dem Weg zum Unteren Bahnhof hat man wieder einen besonders schönen Blick auf die Stadt. Am Bahnhof selbst sieht man Fortschritte, alles ist noch eine große Baustelle - aber es geht voran.

 

 

Schönes Wochenende Dir!