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Wieder da - Medien, wie sie sein sollten!

Warum ich seit heute die WELT elektronisch abonniere

www.twitter.com / @IrenaBuzarewicz
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DIE WELT war schon seit der Wende und sogar davor eine Zeitung, die ich gerne las und auch ehrfürchtig betrachtete. Hatte mein Vater, der ein politisch interessierter Mensch war, zu DDR-Zeiten mal so ein (zerlesenes, älteres) Exemplar der WELT oder der FAZ oder des SPIEGEL "organisiert", dann lauerte ich schon darauf, darin lesen zu dürfen. Nicht aus der Hand geben durfte man sowas, denn der Besitz von westlichen Zeitungen und Magazinen war verboten. Es erschien unglaublich, dass Leute im anderen Teil Deutschlands sich das täglich einfach so kaufen konnten.

 

Als der Osten dann zum Westen gehörte, kaufte ich mir als erstes einen schwarzen Ledergürtel mit Metallstacheln, metallic-lila Nagellack und einen SPIEGEL, einen ganz aktuellen. Unfassbar, ich weiß es noch genau - da lag er im Zeitungsladen einfach so neben FAZ, STERN, der WELT und den anderen ...

 

Lange hat sich meine Begeisterung gehalten, bis vor mehr als zehn Jahren der Ton anders wurde, das "Blatt" sich wendete.

 

Medien, die vorher immer kritisch gegenüber den Herrschenden waren, vereinten sich plötzlich mit ihnen. Es entstand mit der Zeit eine unerträgliche Klatschaffenfront, die vor Selbstgerechtigkeit und Alternativlosigkeit nur so troff.

 

Egal, ob Politmagazine wie der SPIEGEL, Rundfunksender wie der Deutschlandfunk oder Fernsehsender wie ARD und ZDF - man hatte plötzlich dort überall die Wahrheit mit Löffeln gefressen und der Andersdenkende war immer gleich ein Nazi. Wurst, worum es eigentlich ging. Immer mehr Tabus gab es: Einwanderungs- und Integrationspolitik, Energiewende, Klimapolitik, der immer stärkere EU-Einfluss auf die Mitgliedsstaaten, die Spaltung der Gesellschaft. Was "deutsch" war oder "Heimat", das war plötzlich meistens gleichzeitig schlecht, nationalistisch, unbrauchbar, unmodern, rechts und rassistisch.

 

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Meine "Initialzündung" für diese Veränderungen war der Umgang mit Thilo Sarrazin, als er sein erstes Buch herausbrachte "Deutschland schafft sich ab", im Frühling 2010. Was da losging, das konnte ich erst gar nicht begreifen.

 

Diese Hetzjagd, diese Verunglimpfung, dieses penetrante Vermeiden-Wollen einer Debatte über bestimmte Themen - das kannte ich in diesem modernen Land bisher so nicht. Ungefähr zwanzig Jahre seit 1989 erlebte ich eine politisch vielfältige Öffentlichkeit, eine Gesellschaft, in der diskutiert wurde, wo es Streit gab - aber keine tägliche  Zerstörung von Personen, nur weil sie anderer Meinung waren.

 

Ich war damals froh, in so einem Umfeld leben zu können. Das war Meinungsfreiheit für mich, ein Ergebnis des Umsturzes von 1989. Ein hohes Gut - schön war das. Kontrovers.

 

Und sehr schmerzlich habe ich es vermisst, als sich die Lage dann änderte.

 

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Bis jetzt. Denn seit einiger Zeit gibt es wieder Artikel, die man liest und laut sagt: "Ja, genau so ist das!" und "Gut, dass das mal so deutlich einer sagt!". Ein Grund zur Freude. Und zum Abschließen eines elektronischen Monatsabos der WELT. 

 

Schon längere Zeit liebäugelte ich mit dieser Idee, weil ich die Artikel von "Don Alphonso" so gerne lese. Und die gibt es legal und vollständig nur in der WELT. Dann ärgerte ich mich über sehr einseitige Coronaberichterstattung und wollte dieses Blatt nicht abonnieren - weder aus Papier noch elektronisch.

 

Und nun hat sich auch bei der WELT die Zeit geändert. Nun gibt es wieder kritische Inhalte, Vielfalt, Debatte und auch jede Menge Leserkommentare.

 

Das will ich wieder lesen! Da bin ich dabei. Danke, WELT!

 

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Hier ein Auszug aus einem Artikel der WELT von heute namens "Olaf Scholz sagt nicht die Wahrheit". Den ganzen Artikel findest Du (z. B. mit Abo von 9,99 €) hinter dem Button am Beitragsende; kündbar immer kurzfristig. Ich glaube, das werde ich nicht bereuen.