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Farben!

Herbstleuchten in Tharandt

Burgruine Tharandt 2021
Burgruine Tharandt 2021

 

In dieser Jahreszeit zieht es uns besonders dringend nach Tharandt.

 

Der Nordamerikateil des Forstbotanischen Gartens erlebt seinen "indian summer", die Restaurierungsarbeiten an der Burgruine haben Fortschritte gemacht, die schwere Eingangstür der kleinen Bergkirche leuchtet immer noch blau und ist wochentags immer noch geschlossen. Und die Prunkvilla "Tharandter Schloss" liegt geheimnisvoll im Sonnenlicht.

 

Beim Klipphausener Bäcker am Netto gibts Quarktorte, dort kann man in einer kleinen Nische zwischen Verkaufstresen und Fensterfront ganz gut sitzen, den Tharandter Wald vor Augen....

 

 

Dann führt der Weg nach Tharandt hinein und den Felsentreppenpfad zur Bergkirche hinauf.

 

Immer wieder beeindruckt mich diese Aussicht von dem Kirchenplateau aus. Ein paar Stufen weiter oben steht die in Sanierung befindliche Burgruine der Burg Tharandt. Anfang des 13. Jahrhunderts baute man sie auf diesem markanten Felssporn als Wehrburg gegen die Böhmen. Es war eine Zeit, in der man seine Grenzen noch schützte. Bis 1510 war die Burg dauerhaft bewohnt, danach folgten gelegentliche Nutzung zu Jagdzwecken. Letzte Bewohnerin war Herzogin Sidonie. Eigentlich hieß sie Zedana und war eine böhmische Königstochter. Zur Besiegelung des deutsch-böhmischen Grenzverlaufs, zur Schaffung von Frieden verheiratete man die junge Frau 1463 mit Sachsenherzog Albrecht. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts nutzte man das Areal als "Steinbruch", zerstörte Bausubstanz und die Burg verfiel.

 

Seit einigen Jahren läuft die Sanierung der Ruine. Fortschritte sind von Mal zu Mal sichtbar.

 

 

Eine imposante Burg muss das früher gewesen sein. Zog sie sich doch über den gesamten Felsen, da zu der Zeit auch die Kirche noch nicht stand.

 

Heute ist es ein sehr schöner Ort mit herrlicher Aussicht. 

 

 

Wir steigen vom kleinen Burgberg herab und gehen am Tharandter Schloss vorbei. Das wurde 1861 fertiggestellt, diente als Künstleratelier, Wohnsitz, Forstschule. Heute saniert es ein Privatbesitzer, der auch darin wohnt.

 

 

Kurzer Abstecher zu Madame Kümmel, die hier am Kindergarten schon auf uns wartet. Ihr als gestandener Hexe geht es ganz gut, sie meckert über das Maskentheater in ihrer Einrichtung und rollt die Augen. In der Ferne donnert es ganz leise, ich zucke nur leicht zusammen. Nach ihrem Impfstatus frage ich die Dame natürlich nicht. Erstens sowieso nicht und zweitens verwandelt die Kümmelin mich vielleicht vor Wut in etwas, das ich nicht sein möchte. Zum Beispiel in Armin Laschet oder den Hund von Bodo Ramelow ....

 

Wir verabschieden uns freundlich und - weiter gehts.

 

(Wer Frau Kümmel und das mit ihr verbundene unfassbare Grauen noch nicht kennt, der lese bitte ihre Geschichte in der Werkstattrubrik "So Geschichten".)

 

 

Dann endlich betreten wir den Forstbotanischen Garten wie bisher immer durch seinen alten Eingang, dort, wo 1811 der erste Gartenteil einst angelegt wurde.

 

 

Ein paar Meter vom Haupteingang nur entfernt, an der Wegkreuzung mit dem Schweizerhaus, da gehts talwärts nach rechts in den Zeisigbachgrund und dann eine Weile durch das kleine Gartental. Bis man zur berühmten Zeisigtalbrücke kommt und auf ihr in einem weiten Bogen die darunterliegende Straße überquert. Dann hat man schon einen neueren Teil des Forstgartens erreicht und befindet sich nach einigen Minuten bergauf schon im Nordamerikateil.

 

Zu allen Jahreszeiten ist es hier schön, aber in der bunten Herbstzeit - da faszinieren die leuchtenden Baumblätter besonders. Ich habe schon einiges über meinen Freund, den Forstbotanischen hier geschrieben. Geländekarte, Fotos, Geschichte - findest Du alles in der Käffererkundung.

 

Lass' jetzt einfach die Farben auf Dich wirken:

 

 

Wir verlassen den schönen Garten am oberen Ausgang und gehen einen Feldweg mit weitem Blick zur Stadt zurück. Unterwegs zum Bahnhof, an einem alten Gartenzaun, da treffen wir eine Waldrebe. So eine Zauberpflanze, wunderschön.

 

Damit endet unser Tharandt-Tag. Ein paar Tage hält die Farbe noch - kleiner Reisetipp für Dich.