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Lieber freie Wissenschaft als grüne Übergriffigkeit

Mit Geowissenschaftler Sebastian Lüning auf Klimaforschungstour und was der grüne "Enkeltrick" damit zu tun hat - heute mit Podcast

Das heißt bei den Grünen-Anhängern "faktenbasierte Postkarte". (https://www.enkelkinderbriefe.de/uber-uns)
Das heißt bei den Grünen-Anhängern "faktenbasierte Postkarte". (https://www.enkelkinderbriefe.de/uber-uns)

 

"Der Aufklärer ist der Freund, der meine Illusionen nicht gerettet hat."

 

(Peter Sloterdijk, Philosoph,  'Nicht gerettet', Frankfurt/2001)

 

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Wenn wir uns nicht schon so lange an fast jeden Unfug gewöhnt hätten, dann würden wir wahrscheinlich angesichts solch dreister Propaganda, solcher Wahlwerbung wie den "grünen Enkelbriefen" vom Stuhl fallen. Vor (verzweifeltem) Lachen, vor Entsetzen, vor Erstaunen. Ich hätte sowas vor ein paar Jahren für Satire gehalten und niemals geglaubt, dass das ernst gemeint sein kann. Aber es gibt diese Website www.enkelkinderbriefe.de wirklich. Hier fordern Wahlkampfunterstützer der Grünen Kinder und Jugendliche auf, Briefe an ihre Großeltern zu schreiben. Um deren Wahlentscheidung zu beeinflussen.

 

Wichtiges Thema vor der Bundestagswahl, deshalb heute hier in der kleinen Freitagspresseschau; mit Podcast am Beitragsende.

 

https://www.enkelkinderbriefe.de/
https://www.enkelkinderbriefe.de/

 

Fette Demagogie in der grünen Wahlpropaganda auf der Enkelkinderbriefeseite: "Die Bundestagswahl am 26. September ist die letzte Chance, um die Klimakrise mit echten politischen Maßnahmen aufzuhalten."

 

Der Brief ist auch keine kreative Eigenleistung des Schreibenden, sondern ein aus Textbausteinen innerhalb von wenigen Minuten zusammengesetztes Machwerk. Ich habe es ausprobiert, herausgekommen ist das:

 

 

Für diese beschränkte Sichtweise dürfen wir unsere Kinder und Enkel nicht hergeben; ihre Naivität, ihre Liebe zur Natur und ihre Einsatzbereitschaft nicht missbrauchen. Dringender Gesprächsbedarf in der Familie besteht hier angesichts solcher Einflussnahme von außen.

 

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Wie können gebildete Menschen im 21. Jahrhundert sich derart verdummen lassen? Europa hat doch  eine geistige Aufklärung vollzogen! Schon vor dreihundert Jahren kannte man die Wichtigkeit der Trennung von Glauben und Wissen.

 

Unabdingbar für die Wissenschaft ist ihre Unabhängigkeit. Sie braucht keinen, der ihr vorher sagt, wie ihre Ergebnisse sein sollen. Die mündigen Bürger einer modernen Gesellschaft müssen in dieser Beziehung wachsam sein. Sind wir gerade aber hier in Deutschland nicht; das Aufgeklärtsein verlieren wir stückweise und ersetzen es durch neue Glaubensinhalte.

 

Eine Gesellschaft, die ernsthaft daran glaubt, dass es 69 Geschlechter gibt, dass man die ganze Welt voller anderer Kulturen, Traditionen, Lebensweisen nach westlichem Vorbild problemlos in Deutschland vereinen kann - die glaubt eben auch an das grüne Dogma. Und kauft dann Atomstrom aus dem Ausland ein, weil eigene Kraftwerke stillgelegt wurden.

 

Mit grünem Dogma meine ich das Festlegen einer Wahrheit, nicht das Erforschen und Finden von ihr. Mit seriöser Wissenschaft hat das wenig zu tun. Denn die sehr wertvolle Arbeit der Klima- und anderer Wissenschaftler wird politisch so interpretiert, vereinnahmt oder ausgegrenzt, dass die eigenen Ziele begründet werden. Damit verhindert man Ideenwettbewerb und geistigen Reichtum, weil man lieber in der grünen Biedermeierstube Matetee trinkt und seine Einseitigkeit pflegt. Dadurch geht viel Interessantes an uns vorbei, weil es unter den Teppich gekehrt wird. Und man löst die Probleme nicht, weil man sie gar nicht wirklich erforscht.

 

https://www.amazon.de/Unerw%C3%BCnschte-Wahrheiten-Klimawandel-wissen-sollten/dp/378443553X
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Einen sehr guten Beitrag zur Diskussion über Klima und Umwelt leistet der Geowissenschaftler Sebastian Lüning, der selbst als Gutachter für den Weltklimarat IPCC arbeitet. Von ihm selber erfährst Du etwas über die aktuelle Forschung zum Klima, über die Arbeit des Weltklimarates und Genaueres über Klimamodelle, aus denen wir Erkenntnisse zur zukünftigen Entwicklung ableiten ( Podcast hinter dem rote Button am Beitragsende). 

 

Jemandem wie Herrn Lüning zuzuhören, sich für seine Arbeit zu interessieren und mal ein Buch darüber zu lesen (siehe oben - Leseempfehlung!) - das ist m. E. n. viel produktiver als sich moralisch überlegen zu fühlen und schlechte Briefe aus Textbausteinen zusammenzustümpern. Von zu weit oben lässt sich sehr gut auf die ganzen dummen Klimasäue runtergucken. Problematisch: aus großer Höhe sieht man aber auch manches recht undeutlich und läuft Gefahr, zum Werkzeug zu werden. Zu jemandem, der einer vorgesetzen Meinung hinterherläuft und nichts dazu lernt, weil er eben nichts hinterfragt. Weil er denkt, dass er gar nichts hinterfragen muss. Denn er ist ja ein "Guter" und hat immer recht.

 

 

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Ich bin nicht der Meinung, dass alles so bleiben soll, wie es ist. Bei fast 8 Milliarden Menschen Weltbevölkerung, Tendenz steigend, ist es ein Muss, sich mit der Umwelt und deren Schutz zu beschäftigen. Und auch Konsequenzen aus den Ergebnissen zu ziehen, wirklich etwas zu verändern. Das geht aber nur mit offenem Geist, mit Forschung und Wissenschaft. Mit Pragmatismus, Lernwillen, dem Aufhören dieser unsäglichen und sentimentalen Jammeroffensive.

 

 

Ich schenke meine Stimme der Zukunft, indem ich NICHT die Grünen und ihr undemokratisches, dogmatisches, letzlich wissenschaftsfeindliches Weltbild wähle. Wenn ich mal Enkel habe, werde ich ihnen erklären, warum.

 

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