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Sagen, was ist: Sterbestatistik 2020 bisher

Sterben aktuell mehr Menschen als sonst in Deutschland?

 

Weil der Tod am Ende jeden Lebens steht, gehört er für uns alle dazu. Was wir gerne vergessen und verdrängen.

 

Heute, am Ewigkeits- oder Totensonntag, deshalb ein möglichst unsentimentaler und sachlicher Blick auf ihn. Voller Respekt.

 

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https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/_Grafik/_Interaktiv/woechentliche-sterbefallzahlen-jahre.html?nn=209016
https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/_Grafik/_Interaktiv/woechentliche-sterbefallzahlen-jahre.html?nn=209016

 

In Deutschland sterben jedes Jahr knapp eine Million Menschen, um die 18.000 in einer Woche.

 

Auf der ersten Grafik sehen wir die Anzahl der Sterbefälle, verteilt über das Jahr in Kalenderwochen. Die eingezeichneten verschiedenfarbigen Linien zeigen den Verlauf der Jahre 2016 - 2020. Die obere rote Linie bildet 2020 ab. Im Vergleich dazu zeigt die untere rote Linie die Sterbefälle, die COVID19 zugeordnet werden.

 

Die wöchentlichen Sterbefall-Zahlen bewegen sich um  den Wert 18.000 herum, wie man oben auf der ersten Grafik sieht. Nur einzelne Spitzen weichen ab, so wie die große blaue Zacke im Winter 2018 zum Grippehöhepunkt dieser Saison. 

 

Die rote Linie für 2020 hat im Frühjahr (Kalenderwoche 15) einen Buckel und eine Zacke im Sommer (Kalenderwoche 33). Im Frühjahr führt man die Erhöhung auf Corona zurück, Im Sommer auf die Hitzewelle. Insgesamt gesehen zeigt der 2020-Sterbeverlauf übers Jahr keine größeren Abweichungen zum Verlauf sonstiger Jahre. 

 

Heute, Stand 22. November 2020, zählt die Statistik insgesamt seit Pandemiebeginn 14.022 Tote im Zusammenhang mit COVID19. Jährlich sterben in Deutschland ca. 950.000 Menschen. Man sieht das Verhältnis. Für uns alle zum Glück ist die Sterblichkeitsrate bei diesem Virus gering. 

 

Das mindert nicht das Leid der Menschen mit schweren Corona-Infektionsverläufen.

 

Hierzulande gibt es trotz dauerndem Gemecker ein vergleichsweise gut aufgestelltes Gesundheitssystem, für dass wir alle dankbar sein sollten. Auch für die Leistung der Mitabeiter, die täglich auf teilweise überfüllte Krankenhausstationen zum Dienst kommen und sicher ihre eigene Sicht auf die Lage haben.

 

Die Versorgungsmöglichkeiten von Schwerkranken in Krankenhäusern, auf Intensivstationen, sind bei uns besser als in vielen anderen Ländern. Gesetzliche Krankenversicherung ist in Deutschland Pflicht. Alles positive Aspekte, die sicher auch zu einer niedrigeren COVID19-Sterberate beitragen können.

 

Mir gehts nicht darum, das kleinzureden - aber eine Relativierung der Zahlen ist trotzdem wichtig.

 

 

Guckt man sich die Jahresstatistik an, so sind wir in Deutschland mit Stand einschließlich September, also vor dem erneuten Antieg der Infektionszahlen im Herbst, noch nicht auffällig. Sicher werden sich am Jahresende die gestiegenen Infektionszahlen der hier noch fehlenden Herbst-Winter-Monate abbilden. Zur Info: In der schweren Grippewelle 2017/2018 ermittelte das RKI statistisch 25.100 Grippetote. Die sind auch in den Gesamtzahlen der entsprechenden Jahre enthalten.

 

Ich habe Dir den Septemberstand 2020 in rot hier mal in die bestehende Statista-Aufzeichnung reingezeichnet:

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156902/umfrage/sterbefaelle-in-deutschland/#professional
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156902/umfrage/sterbefaelle-in-deutschland/#professional

 

Wer hierzu noch Genaueres wissen will, findet es zum Beispiel hier: