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Neuer Gedankenmischmasch - Aktuelles

  

Kleiner Sonntagsausflug nach Kloster Altzella, immer ein schöner Ort. Der Herbst muss genutzt werden, bevor sich Kloster und Park wieder in Winterruhe begeben. Der Oktober wird uns da noch öfter sehen. Es gibt auch wieder Kaffee hier, sehr schön....

 

 

Besonders gut nachdenken kann man, wenn man die Ruinen durchstreift und unter den riesigen Bäumen langgeht, finde ich. Was zum Beispiel? Unter anderem sowas:

 

Im Klosterpark Altzella
Im Klosterpark Altzella

 

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Der Appell von Milosz Matuschek und Gunnar Kaiser gegen Cancel Culture hat schon 17.000 Unterzeichner, einer davon bin ich. Über diese in aktueller Zeit äußerst notwendige Aktion hat die Täterwerkstatt berichtet und Dir den Link für die Unterzeichnung mitgebracht; zur Erinnerung nochmal zu finden am Artikelende. Bis Mitte Oktober kann man sich noch beteiligen und damit ein Zeichen setzen. Für Demokratie und Meinungsfreiheit.  

 

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Der Herbst hat begonnen. Wir planen einige schöne kleine Reisen und Käffererkundungen. Lauenstein mit seinem Schloss steht mit auf dem Plan. Das Wetter ist wohltuend, ich liebe es. Altzella ist schon leicht bunt, aber nicht viel. Große Baumpilze wachsen, Blätter fallen. Ich habe trotz heißen Kaffees etwas klamme Finger beim Schreiben hier.

 

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Der Journalist Roland Tichy tritt vom Vorsitz der Ludwig-Erhard-Stiftung, einer unabhängigen Stiftung zur Förderung der freiheitlichen Grundsätze in Politik und Wirtschaft, zurück. Ihm wird eine sexistische Äußerung gegen Frau Sawsan Chebli, eine Berliner Staatssekretärin der SPD, vorgeworfen. Was ist passiert? In seinem Politmagazin "Tichys Einblick" stand:

 

 "Was spricht für Sawsan? Befreundete Journalistinnen haben bislang nur den G-Punkt als Pluspunkt feststellen können in der Spezialdemokratischen Partei der alten Männer." 

 

Das ist sicher nicht so gut gelungen, aber kein Grund für diese folgenreiche Hetzkampagne, mit der sich Herr Tichy jetzt konfrontiert sieht. Ich schätze seine Zeitschrift sehr als ein konservatives Medium in propagandistischer Zeit. Eine wohltuende Ausnahme im Bereich des heutzutage Gedruckten in Deutschland.

 

Deutlich sieht man wieder, mit welch unterschiedlichem Maß regierungskonforme Protagonisten wie die TAZ-Journalistin Hengameh Jaghoobifarah, ein Kinderchor des WDR, ein opportunistischer FDP-Vorsitzender, eine sich mit Kriminellen solidarisierende SPD-Vorsitzende und andererseits rechtskonservative und rechte Personen bewertet und behandelt werden. Es ist ganz offensichtlich. "Polizisten auf den Müll", "Oma ist ne alte Umweltsau", "...jeden Morgen mit ihr den Tag begonnen..., "Ich bin 58 - und Antifa"  - kein Thema. Ich sag's ja nur.

 

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Der Bundespräsident sprach in der vergangenen Woche ausführlich über das Oktoberfestattentat in München vor 40 Jahren. Damals, im Herbst 1980,  hatte ein deutscher Einzeltäter, 21 Jahre alt, durch eine auf dem Fest exlodierte Bombe wahllos 12 Menschen und sich selbst getötet. Über 200 Personen wurden teilweise sehr schwer verletzt. Tatmotiv soll der Wunsch des jungen Täters nach Rache wegen des eigenen Misserfolgs im Leben gewesen sein. Soweit ich weiß, fiel der Student Gundolf Köhler kurz vor dem Attentat durch eine Prüfung; Erfolg bei Frauen hatte er ebenfalls nicht - er war schwer frustriert.

 

Da Köhler eine Zeitlang Kontakt zur rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann und zu anderen rechten Gruppierungen hatte, geht der Bombenanschlag auf das Konto des Rechtsterrorismus. Das wurde m. E. n. erst nachträglich so eingeordnet, da die Tat selbst keinen direkten politischen Bezug offenbart. Der Frustrierte wollte Rache und tötete wahllos Menschen. In seinem Umfeld galt er als hasszerfressen und enttäuscht.

 

Das ist tragisch und des Gedenkens wert. Auch über die sicher schlimmen Verbrechen des NSU wird immer wieder gesprochen, ebenfalls mehr als zehn Jahre her. Über den gerade erst in Paris geschehenen islamistischen Anschlag, den vor einigen Wochen in Berlin und den in London redet man weniger. Auch nicht darüber, dass islamistischer Terror wesentlich stärker verbreitet ist als Rechtsterrorismus. Und zu Connewitz verhält sich Herr Steinmeier ebenfalls sehr still. Linken Terror gibts nicht. Ebenso wie zu Berlin Breitscheidplatz mit 12 Toten in 2016 und zu Volkmarsen 2020 nichts zu hören ist. Die ideologische Brille funktioniert.

 

Bitte versteh mich richtig: Ich meine nicht, dass man irgendeine Form des Terrorismus und der Gewaltkriminalität verharmlosen sollte. Alles das muss ernst genommen, verfolgt und bestraft werden.

 

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Wir haben eine neue Serie für uns auf Netflix entdeckt. Spannend, tolle Bilder, packende Story, feines Ambiente: Die Krankenschwester Mildred Ratched rächt sich in Kalifornien Ende der 1940er Jahre für ihr in der Kindheit angetanes Leid. Meine Empfehlung für Dich: "Ratched", Netflix, 2020. Wer den Klassiker "Einer flog über das Kuckucksnest" kennt, der ist orientiert. Gerade freue ich mich auf die nächste Folge mit der krassen Schwester.....

 

 

 

Und jetzt - gehts ab nach Hause.

 

Pawel im Park
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