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Eine Partei, in der man die Wirklichkeit nicht beschreiben darf

Parteiausschluss Thilo Sarrazins und Parteiaustritt Ursula Sarrazins

Thilo und Ursula Sarrazin (Foto: Der Spiegel / 18.01.2011)
Thilo und Ursula Sarrazin (Foto: Der Spiegel / 18.01.2011)

 

Thilo Sarrazin, Berliner Exsenator und umstrittener regierungskritischer Autor, wurde letzte Woche am 31. 07. 2020 nach mehreren Versuchen der SPD-Parteiführung aus seiner Partei, der SPD,  ausgeschlossen.

 

Schon lange wollte die SPD ihn loswerden. Passt doch die deutliche Kritik Sarrazins an der Asyl- und Integrationspolitik der Bundesregierung bereits vor 2015 der Partei nicht in den Kram.

 

Islamfreundlich, unbegrenzt aufnahmebereit für Migranten - "Wir haben Platz", das ist auch die Haltung der SPD in Regierungskoalition. Ein Kritiker dieser Politik der unbegrenzten Zuwanderung, der Tatsachen und Zahlen  auf den Tisch legt,  Probleme anspricht, Zusammenhänge verständlich machen will und Alternativen aufzeigt - das ist Herr Sarrazin.

 

Unvereinbar?

 

Ja, meint die SPD - und schloss ihr langjähriges Mitglied Thilo Sarrazin aus der Partei aus. Damit erweist die Partei sich selbst und dem ganzen Land einen Bärendienst durch das Verdrängen dringend zu lösender Probleme. Nur noch ca. 15% der Wähler folgen der ehemaligen großen Volkspartei. Intoleranter kann man sich eigentlich kaum noch in der öffentlichen Debatte verhalten.

 

Man entfernt einfach denjenigen, der widerspricht. Unterdessen wird der Dreckhaufen unterm Teppich immer größer. Eines Tages wird man ihn nicht mehr ignorieren können. Alles nicht neu.

 

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Auch Ursula Sarrazin, die Ehefrau Thilo Sarrazins, war vierzig Jahre lang SPD-Mitglied und kommt aus sozialdemokratischem Elternhaus. Sie arbeitete drei Jahrzehnte lang als Lehrerin in Berlin.

 

Jetzt ist sie aus ihrer Partei ausgetreten, aus Solidarität für ihren Mann. Und aus Protest gegen eine Partei, die einmal eine selbstbewusste, fortschrittliche und bedeutende Kraft in unserer Bundesrepublik war. Politische Schwergewichte wie Willy Brandt und Helmut Schmidt gehörten ihr an.

 

Heute ist diese Partei ein hässlicher und böser Zwerg geworden, mit dem offensichtlich keine vernünftige  politische Auseinandersetzung mehr möglich ist. Häme, Respektlosigkeit, politische Unreife und Unfähigkeit zur Selbstkritik prägen Verhalten und Äußerungen vieler ihrer Repräsentanten, zum Beispiel von der Parteivorsitzenden Frau Esken oder Herrn Stegner, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im Schleswig-Holsteiner Landtag. 

 

Auf Twitter kommentierte Herr Stegner den Parteiausschluss Herrn Sarrazins so:

 

 

Man kann es auch ganz anders sehen. Diskurs statt Überheblichkeit! SPD-Altkanzler Helmut Schmidt als Vorbild:

 

 

Viele fragen sich, wo man denn heute Freiheit, Gerechtigkeit und Toleranz bei der SPD findet? Anstand und Souveränität? Ich weiß es auch nicht. Dafür kann ich in den Büchern Herrn Sarrazins, für die er in solcher Weise angegriffen wird, nichts Intolerantes oder Rassistisches finden. Sie sind auch weder langweilig noch armselig. Das trifft dann doch eher auf die Äußerungen manches heutigen SPD-Funktionärs zu.

 

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Frau Sarrazin begründet ihren Parteiaustritt:

 

Foto des Dokuments: Thilo Sarrazin  / BILD
Foto des Dokuments: Thilo Sarrazin / BILD

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Das neue Buch von Thilo Sarrazin ist übrigens ab 31. August 2020 verfügbar. Lies es:

 

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