· 

Schon wieder !!!

Erneute "Rückgängigmachung" oder: Kulturamtsleiterwahl in Radebeul

Jörg Bernig (www.cato-magazin.de)
Jörg Bernig (www.cato-magazin.de)

 

Vorige Woche, am 20. Mai 2020, wurde vom Radebeuler Stadtrat ein neuer Kulturamtsleiter gewählt. In dieser geheimen Wahl entschieden die Stadträte sich für den Autor, Lyriker und Essayisten Jörg Bernig, der von der CDU aufgestellt wurde.

 

Wer ist dieser Kandidat und warum wurde seine Wahl jetzt "rückgängig gemacht" ?

 

***

 

Der 1964 in Wurzen geborene Schriftsteller ist gelernter Bergmann und studierte später Germanistik und Anglistik. Danach war er an verschiedenen Hochschulen, auch im Ausland, wissenschaftlich tätig, arbeitete als Redakteur und promovierte an der Freien Universität Berlin. Seit 1999 ist er freischaffender Schriftsteller. Er veröffentlichte Gedichte, Essays, Romane, Artikel und erhielt zahlreiche Preise für sein Werk, unter anderem den Eichendorff-Literaturpreis in 2011. Jörg Bernig ist Mitglied des PEN und lebt mit seiner Familie in Radebeul.

 

Bernig hat sich kritisch zu Fragen der aktuellen Migrations- und Islampolitik geäußert. Er gehört zu den Erstunterzeichnern der "Gemeinsamen Erklärung von 2018" der Initiatorin Vera Lengsfeld. Prominente wie Uwe Tellkamp, Henryk M. Broder, Thilo Sarrazin, Eva Herman unterschrieben ebenfalls. Jörg Bernig stellt seinen Standpunkt deutlich klar.

 

***

 

Was deshalb nach dieser Kulturamtsleiter-Wahl schon wieder los ist, finde ich unvorstellbar. Hunderte Menschen unterschreiben eine Protestnote, einen offenen Brief - gegen Bernig. Kulturpreisträger drohen mit Rückgabe ihrer Preise, ein Musiker bemängelt die Zusammenarbeit zweier demokratisch zugelassener Parteien eines Stadtrates.

 

Der parteilose Oberbürgermeister Bert Wendsche ist jetzt leider nach bundesweitem Shitstorm eingeknickt und will nach Kanzlerinnenvorbild die Wahl "rückgängig" machen. Dafür soll die Wahl wiederholt werden. Aha.

 

***

 

Schwer finden sich weitere Worte, so wütend und entsetzt bin ich darüber. Was hier in unserem Land, in einer Demokratie, möglich ist. Auch über die ganzen "Protestler" ärgere ich mich teilweise. Kann doch dort mancher sehr gut mit ehemaligen Stasikontakten und linker Verortung klar kommen. Mit Frau Kahane, Frau Borchardt, Frau Deschler zum Beispiel. Auch der wegen neunfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte Ex-RAF-Terrorist Christian Klar arbeitete nach seiner Haftentlassung für die Partei Die Linke in einem Bundestagsbüro. Alles kein Problem. Doch wehe, Du hast in der "Sezession" des Herrn Kubitschek einen Artikel veröffentlicht....

 

***

 

Ein erfolgreicher Schriftsteller, der gegen unregulierte Masseneinwanderung und gegen die Hofierung des politischen Islam in unserem Land eintritt, der kann kein Kulturamtsleiter in Radebeul sein ???

 

Besonders ist mir hier das Verhalten einiger Kulturschaffender zuwider. Enttäuschend. Sie sind auch nur solange tolerant, wie man dieselbe Meinung vertritt wie sie selber. Warum hört man von ihnen nicht, dass sie sich gegen frühere Stasimitarbeiter und linksradikale Personen in öffentlichen Ämtern, für Opfer von Islamismus oder von Migrantengewalt eingesetzt haben? Warum wird von denen nicht mal klar gesagt, das Multikulti nicht nur schöne Seiten hat und unser Land ein großes Problem mit nicht stattfindender Integration, Gewalt, Clankriminalität, Rückwärtsentwicklung zur Höhlen- und Keulengesellschaft und Sozialschmarotzertum hat?

 

Warum beißen diese Leute jeden aus der Öffentlichkeit weg, der diese Fragen stellt ?

 

 Der MDR schreibt am 25. Mai 2020:

 

"Nach heftiger überregionaler Kritik an der Wahl des neuen Kulturamtschefs hat der Radebeuler Oberbürgermeister Bert Wendsche die Notbremse gezogen. Wie er am Montagabend nach einer Sondersitzung mit dem Ältestenrat des Stadtrates mitteilte, legt er Widerspruch gegen den Stadtratsbeschluss ein. Das Gremium soll noch einmal über die Besetzung des Amtes entscheiden."

 

Es gibt ein Protestschreiben gegen Bernigs Wahl, zu dessen Unterzeichnern auch der Musiker Günther "Baby" Sommer gehört. Über ihn wird berichtet: 

 

"Als nächstes wolle er (Günther Sommer) sich wegen der gemeinsamen Stimmen von CDU und AfD bei der geheimen Wahl an Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer wenden, kündigte Sommer an. Der CDU-Regierungschef habe stets betont, dass es keine Zusammenarbeit mit der AfD gebe. "Und nun muss er feststellen, dass hinter seinem Rücken der Ortsverband Radebeul genau das praktiziert", kritisierte der Musiker. Auch der Ostbeauftragte der Bundesregierung, der CDU-Politiker Marco Wanderwitz, bezeichnete Bernig als "nicht wählbar". Der Schriftsteller sei "weit weg von der Mitte"."

 

Unglaublich. Hinter dem Rücken des Ministerpräsidenten arbeiten Kommunalpolitiker parteiübergreifend zusammen....Wo gibts denn sowas ? Fragt sich zumindest Herr Sommer offensichtlich. Für mich ist das einfach nur normal.

 

Den ganzen Artikel des MDR findest Du hinter dem folgenden Button:

 

 

Der MDR berichtet auch in einem kleinen Artikel über die vorige Woche in Freiberg (Sachsen) getötete Frau. Die Afghanin wurde von ihrem Ehemann, ebenfalls aus Afghanistan, umgebracht. Er wurde verhaftet. Das hat natürlich nichts mit der Wahl eines Kulturamtsleiters in Radebeul zu tun.

 

Oder vielleicht doch?

***

 

Ich bin nicht rechtsradikal und nicht gewaltbereit. Ich wehre mich gegen die Vereinnahmung und Aushöhlung der Demokratie in unserem Land. Und meiner Meinung nach müssen Probleme benannt werden dürfen, die es in der Gesellschaft gibt. Und zwar ohne dass die Leute, die das tun, benachteiligt, ausgegrenzt, diffamiert, angegriffen und als Nazi beschimpft werden. Von einer zunehmend scheinheilig agierenden Mehrheit, die die vorhandenen Schwierigkeiten nicht sehen kann, will oder gut davon lebt.

 

Unser Grundgesetz hatte am 23. Mai seinen 71. Geburtstag. Die gleichen Leute, die das feiern, die machen demokratische Wahlen rückgängig und greifen Andersdenkende an. Ganz offiziell das alles. Wäre ich das Grundgesetz, so hätte ich trotz meines gesetzten Alters die ganze "Mischpoke" (ich zitiere nur Frau Oberbürgermeisterin Reker aus Köln) zur Tür rausgeschmissen. Und zwar achtkantig.

 

Ist ihnen die Absurdität ihres Verhaltens eigentlich bewusst?

 

***

 

 

P. S.: Der "Ost-Beauftragte" Marco Wanderwitz (CDU), der im MDR-Artikel zitiert wurde, ist für mich doch selber "weit weg von der Mitte". Kurz nachdem er seine Position bekam, übrigens infolge der ersten "Rückgängigmachung" eines Wahlergebnisses damals in Thüringen, äußerte er über die Ostdeutschen, dass viele von ihnen die Demokratie noch nicht verstanden hätten (Quelle HIER)...

 

Das ist für mich "nicht wählbar".

 

Mag sein, dass ich unter Demokratie wirklich etwas anderes verstehe als Herr Wanderwitz. Und darüber bin ich froh.

***

 

Leseempfehlung: "Anders", Roman von Jörg Bernig: Mehr Info dazu HIER.