Woher hat der Staat das ganze Geld ? - 18 Millionen Menschen halten den Laden am Laufen
Dieser Artikel steht in der Rubrik "Was ich mich schon immer gefragt habe".
Weil ich mir angesichts vieler neuer Herausforderungen im Land wie zum Beispiel Energie- und Mobilitätswende, Zuwanderung, Altersarmut diese Fragen stelle:
Wer soll das alles bezahlen ? Wovon ? Wer erwirtschaftet wirklich etwas ? Wie geht das mit der Staatsfinanzierung ?
Während ich diesen Fragen nachspürte, fand ich ein Video von Herrn Dr. Krall. Darin fordert er die Politiker Deutschlands auf, sich doch mal bei den Leuten zu bedanken, die "den Laden am Laufen" halten.
Das sind erstaunlich wenige Menschen, nur 18 Millionen.
Warum das so ist und was Herr Dr. Krall eigentlich macht, dazu hier mehr:
Herr Dr. Markus Krall ist Diplom-Volkswirt. Zur Zeit ist er Vorstandsmitglied der Degussa Goldhandel Gmbh. Er hat als Risikomanager für Unternehmen der Finanz- und Versicherungsbranche gearbeitet, beispielsweise für McKinsey und Allianz. Auch als Wirtschaftsberater für die EU war er schon tätig. Die wollte aber scheinbar nicht auf ihn hören. Mehrere Bücher zu interessanten Wirtschaftsthemen hat er veröffentlicht. Darunter "Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen - Warum wir unsere Gesellschaft neu organisieren müssen".
Jetzt gibt es von ihm eine Aufforderung an unsere regierenden Politiker. Eine Dankesaufforderung.
Aber sieh selbst; HIntergrund folgt nach dem Video:
Was ist denn nun der Hintergrund ?
Wir haben derzeit in Deutschland 83 Millionen Einwohner, davon 45 Millionen Erwerbstätige. Nur ca. ein Drittel davon sind Nettosteuerzahler, d. h. sie zahlen mehr Steuern und Abgaben, als sie verbrauchen. Dieser Verbrauch sind z. B. staatliche Transferleistungen wie Wohngeld, Kindergeld, Aufstockung.
Von diesem Drittel der Nettosteuerzahler wiederum arbeitet ein Teil für den Staat, für die Allgemeinheit (Mitarbeiter im staatlichen Gesundheitswesen, Polizisten, Soldaten Staatsbedienstete, Lehrer, Professoren, Richter, Staatsanwälte, Politiker, Verwaltungsbeamte, staatlich geförderte Kulturbetriebe.). Diese Arbeitnehmer arbeiten für das Gemeinwesen, für die Gesellschaft, für das Funktionieren des Alltags. Sie leisten sehr wichtige Arbeit, schaffen aber finanziell gesehen keine Werte. Das heißt, die Löhne und Gehälter all dieser Arbeiter und Angestellten kommen aus einem Budget, aus einem staatlichen / öffentlichen Topf. Der muss vorher von irgendwem gefüllt werden.
Es bleiben von den 45 Millionen aller Arbeitnehmer 18 Millionen Arbeitnehmer übrig, die über ihre Steuerzahlungen einen großen Teil der Staatseinnahmen erwirtschaften und damit auch den öffentlichen Dienst ermöglichen. Natürlich hat der Staat auch noch andere Steuereinnahmen, die nicht mit Erwerbsarbeit tun haben. Diese sind aber geringer, verglichen mit den Lohnsteuereinnahmen.
So bezahlen wir auf Produkte und Dienstleistungen Steuern oder auf Grundstücke. Eine Grafik verdeutlicht die Zusammensetzung (Daten aus 2015):
Soviel zu den Einnahmen des Staates durch Steuern.
Zusätzlich hat er noch Einnahmen aus Zöllen, Gebühren, Privatisierungen und Kreditvergabe. Aber die Steuereinnahmen sind die Hauptsache.
Was gibt der Staat wofür aus ?
Von den Steuern, die erwirtschaftet werden, ist der Hauptteil der Anteil aus der Lohnsteuer. Die zahlen alle Arbeitnehmer, die angestellt steuerpflichtig tätig sind (Einkommenssteuer bezahlen Selbständige.).
Aus den Staatseinnahmen, und damit aus den Steuereinnahmen muss der Anteil der nichtarbeitenden Bevölkerung finanziert werden. Der besteht aus Kindern, Alten, Kranken. Aus Menschen, die nicht arbeiten können oder es nicht wollen. Aus transferleistungsberechtigten Einheimischen und Einwanderern sowie deren zahlreichen Nachkommen.
Der Anteil der Leistungsempfänger wird immer größer.
Der mächtigste Brocken im Bundeshaushalt ist der Topf "Arbeit und Soziales". Das kostete im vorigen Jahr 144 Milliarden Euro, im Jahr 2020 sind 155 Milliarden dafür vorgesehen. Was dort alles enthalten ist und warum das so steigt, kann sich jeder selber überlegen (Quelle: Statista / HIER). Auch bei den Länderhaushalten sieht es genauso aus.
Interessanter NZZ-Artikel HIER.
Da reicht es nicht mehr aus, sich nur zu bedanken. Es muss dringend etwas geändert werden.
Sonst werden die Leistungsempfänger immer mehr, die Leistungserbringer immer weniger.
Wer dann gut ausgebildet und noch jung ist, arbeitet lieber im Ausland als in Deutschland. Weil der Steuersatz hier sehr hoch ist und die Gesellschaft sich insgesamt zum Nachteil entwickelt. Strompreise und staatliche Renten sind im Vergleich zu anderen EU-Ländern nicht attraktiv. Damit wird unser Land nicht nur weniger interessant bei der Fachkräftegewinnung aus dem Ausland, sondern auch die eigenen Nachwuchskräfte wandern ab. Ca. 180.000 gut qualifizierte deutsche Arbeitnehmer verlassen pro Jahr ihr Land. 130.000 kommen aber wieder zurück, bleibt ein Schwund pro Jahr von einer mittelgroßen Stadt voller hochqualifizierter Arbeitskräfte einerseits bei ständiger Zunahme der Transferleistungen innerhalb des Sozialsystems andererseits.
Darum geht es.
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