Herr Schnupke: Staffel 3 / Folge 1

Immer mehr, immer mehr geht nicht mehr

Unsere Welt ist bunt.

(www.pixabay.com)

 

Nachdem wir in der letzten Folge etwas über Herrn Schnupke privat erfahren durften, wollen wir heute in Staffel 3 starten. Es erzählt Yvonne.

 

Herr Schnupke ist wieder in Sachsen gelandet. Sein Terminkalender für diese Woche ist voll bis obenhin. Der Wissenschaftsfrosch wirft sich jetzt voller Energie auf das Projekt Planetenrettung Erde - ja, staune nur. Man muss sich große Ziele setzen !

 

Aber Herr Schnupke ist zuversichtlich. Schließlich hat sein Sumpfplanet Erfahrung mit Selbstvernichtung und phönixartiger Regeneration. Er will, dass wir eine weniger schmerzhafte Lösung für unsere Welt finden....

 

Dafür hat der kluge Riesenfrosch recherchiert und teilt jetzt mit uns sein Wissen, sozusagen aus alter Freundschaft. Schon heute Abend will er uns wieder verlassen, um sich mit anderen Wissenschaftlern und Politikern zu beraten, die für diese Themen kompetenter sind als wir.

 

Aber jetzt nimmt er sich Zeit für uns und erklärt uns seinen Denkansatz:

 

 

Planet Erde / www.pixabay.com

 

Die Erde mit ihrer Atmosphäre ist ein Ökosystem. Es besteht, grob gesagt,  aus Wasser, Land und Luft. Hier leben verschiedenartigste Lebewesen, von ganz kleinen Bakterien bis zu großen Elefanten, von winzigen Flechten bis zu riesigen Bäumen in den Urwäldern, Fische, Insekten, Reptilien, Pantoffeltierchen.... Viele Lebewesen bedingen sich gegenseitig, brauchen einander. 

 

Und es gibt Menschen, sehr viele. Immer mehr. Inzwischen fast 8 Milliarden. 

 

Das Diagramm und das Video verdeutlichen den aktuellen Stand und die Entwicklung der Erdbevölkerung. Bitte schau es Dir an. Es bringt Dir die Situation nahe.

 

 

Klick es an !
Video zur Entwicklung der Weltbevölkerung / American Museum of Natural History  /  www.youtube.de

 

Alle Lebewesen haben Bedürfnisse. Das grundsätzlichste Bedürfnis ist, sich selber und seine Art zu erhalten, zu überleben. 

 

Das dominanteste Lebewesen  auf der Erde ist der Mensch. Deswegen soll er hier besonders betrachtet werden. Von ihm, seiner Anzahl auf der Erde und seinem Verhalten hängt die Entwicklung des Ökosystems hier ab.

 

Auch der Mensch muss sich ernähren, überleben, fortpflanzen, seinen Nachwuchs aufziehen und sich  gegen Feinde wehren.

 

 

 

Youtube: Video Thema Überbevölkerung

 

Da der Mensch über eine gewisse Intelligenz verfügt (!), wurde ihm bisher schon Folgendes klar:

 

Der Mensch lebt in seiner Umwelt. Diese braucht er für sein Überleben unabdingbar.

 

Die zur Verfügung stehenden Ressourcen für das Überleben des Menschen auf der Erde sind begrenzt.

 

Das Ökosystem ist ein System im Gleichgewicht. Wird dieses Gleichgewicht zerstört, verhält sich das System anders bzw. bricht zusammen.

 

Die Anzahl der Individuen, die das System verträgt, ist nicht unbegrenzt.

 

Die menschlichen Bedürfnisse erzeugen Anforderungen an das Ökosystem.

 

Diese Anforderungen steigen, je größer die Menschheit wird. Und je mehr Bedürfnisse jeder Einzelne hat.

 

www.wikipedia.de / Fleischverbrauch der Menschen pro Kopf im Vergleich der 1980er und 1990er Jahre

 

Hier kommt Herr Schnupke auf seine Heimat zu sprechen.

 

Vor der Sumpfplaneten-Apokalypse war es so, dass es immer mehr Riesenfrösche gab. Die zerstörten ihre Umwelt, weil sie sie für ihre Bedürfnisbefriedigung ausbeuteten. Und zwar rücksichtslos. Wichtig war nur das Wachsen der Wirtschaft - immer mehr, immer mehr. Solange, bis das Ökosystem des Planeten kollabierte und ein Großteil aller Lebewesen starb. 

 

"Das wollt Ihr doch auf der Erde verhindern, oder ?" fragt Herr Schnupke uns.

 

Wir winden uns unbehaglich und nicken.

 

"Allerdings werdet Ihr das nicht schaffen, indem Ihr alle immer mehr konsumiert, auch Nahrungsmittel und Wasser. Auch Energie. Auch Diesel-, Elektro-, Katzen- und sonstige Schlitten. Auch Fleisch ! Auch Amazonpakete !"

 

Denn die Nahrungsmittel kommen aus dem Ökosystem, irgendwie zumindest. Das heißt, immer mehr Tiere und immer mehr Agrarwirtschaft machen dem Planeten große Probleme.

 

Und auch wenn alle Menschen supersparsam wären, nützt das alles im Endeffekt alleine wenig. Wenn es insgesamt einfach zu viele Menschen gibt.

 

Deshalb müssen Wege gefunden werden, das menschliche Bevölkerungswachstum zu beschränken. Vor allem in den Teilen der Welt, wo ein explosionsartiges Menschheitswachstum prognostiziert wurde. Z. B. in Afrika. Da lebt heute ca. 1 Milliarde Menschen. In 30 Jahren sollen es 2 Milliarden sein.

 

Herr Schnupke guckt sehr ernst. Wir auch. Wir wissen, wir haben Verantwortung, jeder.

 

Wir wollen jetzt auch keine spitzfindigen Kommentare abgeben, sondern Dich bitten, hier drüber nachzudenken. Auch darüber, dass die Anzahl der in Deutschland zugelassenen SUVs in 2019 erstmals über einer Million liegen wird, gleichzeitig aber verstärkt grün gewählt wird ?! Hä?

 

Es geht auch nicht darum, sofort die Atmung einzustellen und zu verzweifeln. Sondern um ein paar klare Gedanken zum Thema zu fassen. Das schaffen wir, oder ?

 

Bestimmte Dinge, wie der riesige Grillteller oder der schöne neue SUV sehen anders aus, wenn man sich diese Problematik erst mal vergegenwärtigt hat. Auch unsere schicken Kleider, Tchibo-Kaffeekapseln und - Gummibärchen. Oder die Lucky Strike in der neuen Handtasche. Oder unsere Haustiere, die wir zum Vergnügen halten - die schließlich auch Ressourcen verbrauchen. Allein in Deutschland sind es heute 14,8 Millionen Katzen und 9,4 Millionen Hunde. Die müssen auch alle was fressen.

 

Weil das Nachdenken etwas Zeit und Konzentration braucht, lassen wir Dich in Ruhe und melden uns bald wieder in Folge 2 von Staffel 3. Wenn es wieder etwas Neues von Herrn Schnupke gibt.

 

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Weder Maulwurf noch Mensch wollen heute das letzte Wort haben. 

 

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